Dienstag, 29. Dezember 2020

Das Wetter zur Krise


Wenn es denn, liebe Freundinnen und Freunde, noch eines weiteren Beweises für Macht und Einfluss der Merkel-Diktatur bedürfte, so wäre er mit dem heutigen Wetter geliefert:



Ich meine: Wie blöd muss man sein, um nicht zu erkennen, dass dies das ideale Wetter zum Lockdown ist? Nass, kalt, matschig, dreckig, rutschig, aber nicht so, dass ein positives Vergnügen draus werden könnte. Neinnein, die Botschaft ist klar. Flankierend zu den Ermächtigungsgesetzen, die uns - angeblich wegen Corona - zwingen, den Arsch zu Hause zu halten, unterbindet auch dieses Wetter unseren berechtigten Drang nach Freiheit. 

Wie genau die Systemhure und Vollstreckerin der BRD GmbH das nun wieder hingekriegt hat, kann aktuell nicht veröffentlicht werden, aber wer auch nur ein Fünkchen Verstand hat, hat sich längst gefragt, warum die Elite, unsere Regierung und ein paar willenlose wissenschaftliche Meteorologen-Zwerge, das Wetter immer schon ein paar Tage im Voraus kennen? Weil sie es selber machen! Mit Chem-Trails und ... äh ... Magnetismus und ... ahja, der Hilfe von Bill Gates!

Bill Gates hat die Möglichkeiten zur absoluten Wetterkontrolle, denn der hat ja längst die NASA gekauft und schon die Mondladung 1969 gefaked. Weil ... äh ... er die Beweise dafür unterdrücken wollte, dass die Erde eben doch eine Scheibe ist, und keine Kugel, wie die Lügenpresse steif und fest behauptet, weil sie von Satan geleitet die Wahrhaftigkeit der Bibel in Frage stellen will.

Gut, 1969 war Billy angeblich erst 14 Jahre alt, aber das ist natürlich auch eine glatte Lüge, denn in Wirklichkeit ist er viel älter, was man nur nicht sieht, weil er ja ständig Adrenochrom aus entsafteten Babies einpfeift.  

Genau! Und damit wir von der ganzen Baby-Entsafter-Industrie nichts mitkriegen, müssen wir eben in den Lockdown, bis ... ja ... wahrscheinlich bis wir selbst entsaftet werden oder so.

Wir fassen zusammen: Das Kackwetter, Corona-Lüge, Baby-Entsaften, Mondlandungs-Lüge, Erde-gleich-Scheibe, Satanismus, Bill Gates und die Merkel-Diktatur - das ist alles aus einem Guss. Das bedingt und begründet sich gegenseitig. Wenn man das einmal durchschaut hat, wird Alles ganz einfach. 



Wenn man aber auch nur an einem Punkt Vernunft, d.h. Zweifel zulässt, bricht alles zusammen. 





Freitag, 25. Dezember 2020

Pilotöses Rumeiern

 

Ich: He, Flugwettervorhersage! Sag' mir, wie wahrscheinlich heute eine Vergaservereisung sein wird!

Flugwettervorhersage (FWV): Kann ich nicht. Ich bin nur ein digitaler Flugwetterbericht.

Ich: Jaja, schon klar. Aber gib mir wenigstens einen Tipp.

FWV: Tjaa ... eigentlich eher ... wahrscheinlich nicht.

Ich: Du bist nicht hilfreich!

FWV: Das liegt daran, dass Du eine eine Entscheidung von mir willst. Aber die Entscheidung musst Du treffen. Hast Du nicht mal selbst gesagt, dass Du diese Eigenverantwortung bei der Fliegerei so besonders genießt!?

Ich: Ich hasse Dich!

FWV: Das ehrt mich! Immerhin bin ich nur eine Sammlung kalter, nackter Daten...

Ich: ...!

FWV: Du mich auch!


(stark verändert via dwd.de)






Sonntag, 20. Dezember 2020

Maßnahme der emotionalen Hygiene

 

Wenn Du seit Wochen vergeblich auf fliegbares Wetter wartest
und wenn dann ein Zeitfenster von ein paar Stunden
Fliegbarkeit verspricht
und wenn Du dann 'ne knappe Stunde zum Flugplatz fährst,
Dein Flugzeug gründlich checkst,
den Luftdruck der Reifen nachregelst,
das Flugzeug aufrödelst,
Dein aufwändiges Winterfliege-Equipment anziehst, aufsetzt, befestigst
Dich zuguterletzt auf dem Pilotensitz niederlässt und anschnallst

und wenn dann der Motor nicht anspringt,

dann sagst Du nicht
"Ei, der Daus!" oder 
"Verflixt!".
Du sagst auch nicht:
"Ach, das ist aber blöd jetzt..." oder 
"Du meiner Treu!" oder
"Wie überaus unpassend!"

Du suchst vielmehr in den allertiefsten, allerdunkelsten Abgründen
Deines Unwortschatzes nach angemessenem Ausdruck,
findest nichts,
jedenfalls nichts hinreichend Obszönes
und weißt, dass Du,
um diesen, Deinen Unwillen zu äußern,
um ihn für alle Welt sichtbar zu machen,
überindividuelle, übermenschliche Ausdrucksformen des Zorns
wirst anzapfen müssen.

Der Christengott muss Ähnliches erlebt haben,
als er - Ezechiel zufolge - eines Tages Andersgläubige
in Massen mordete,
so dass ihr Blut und ihre zermatschten Körper
die Täler des, ach, so heiligen Landes füllten. 

Oder Odin
- ich wette,
er hatte auch so einen richtigen Scheiß-Tag,
als er Ragnarök vom Zaune brach,
wohl wissend, dass er damit auch den Untergang
des gesamten Göttergeschlechts einläutete,
ich wette,
es war ihm scheißegal:
Das göttliche, das gottväterliche Bedürfnis, jemandem 
einfach so,
aus Wut,
eins in die Fresse zu hauen,
war offensichtlich stärker.

Die Moderne kennt nur noch Sonneneruptionen oder die 
100 Milliarden Elektronenvolt der Gamma-Pulsare,
die durch ihre zerstörerische Potenz
als Wut-Metapher herhalten könnten,
die sind in realiter aber zu weit weg,
zu physikalisch, zu astronomisch, zu aufgeklärt ...

Verfluchte Scheiße!



(verändert via wiki commons)
Man muss diese Gefühle auch mal zulassen können.






Soll ich mich lieber über 'ne schwächelnde Batterie aufregen?
Wie blöd wäre das denn?











Samstag, 19. Dezember 2020

Billiges Hochgefühl


Als Tao-Übendem ist es mir verwehrt, mich selbst über'n grünen Klee zu loben, aber ich bin in meiner ethisch-spirituellen Entwicklung anscheinend ein paar Schritte vorangekommen: Als ich gestern las, dass es eine signifikante regionale Korrelation zwischen dem Anteil von AfD-Wählern und den Covid-19-Inzidenzien gibt, habe ich wirklich nicht gedacht "HAHA, das ist gerechte Strafe für Eure verbohrte, dümmliche, ewig-unbelehrbare Spießer-Fascho-Kacke!", sondern, und das ist ganz die echte Wirklichkeit, ich hatte und habe großes Mitleid mit den dummen, armen Würstchen, die sich wieder einmal aus einem Gefühl der Minderwertigkeit wieder einmal den dummen, falschen, aber einfachen Parolen von dummen, machtgeilen alten Männern verschrieben haben und nun wieder einmal eine ziemlich fiese Rechnung dafür bezahlen müssen. 

Es ist gut von mir, Covid-19 nicht als "Vernunft-Leugner-Dummbratzen-Spießer-Fascho-Seuche" zu betrachten, was sie ebensowenig ist, wie AIDS die "Schwulen-Seuche" war und ist, als die die Dummbratzen-Spießer-Faschos sie nach wie vor darstellen.

...

(Was mache ich hier eigentlich? Ich siele mich in dem Hochgefühl, Nazis ethisch überlegen zu sein? Wie erbärmlich muss man sein, sowas nötig zu haben?)

...

Worauf ich wohl vergeblich warte: Dass einer der psychopathologischen Egomanen aus den Reihen der Corona-Leugner öffentlich die Fehler eingesteht und sich entschuldigt.




(stark verändert via wiki commons)









 

Freitag, 18. Dezember 2020

Klein-Gedanken-Sammlung

 

Shutdown-Zeit, tote Zeit, obwohl ich die Maßnahmen ausdrücklich befürworte. 

Die Sachsen beweisen gerade, dass Vernunft kein end-Bindestrich-gültiges Kriterium zur Kontrolle eigenen Verhaltens ist. 

Augenfällig werden die sich mehrenden Stimmen, die immer eindringlicher fragen, warum, zum Geier, Viren in Schulen anders funktionieren sollten, als außerhalb, warum der sonst so vergötterte Drosten im April (!) 2020 schlicht ignoriert wurde, als er diese Frage öffentlich und kritisch stellte und warum die Doitschen sich im Hinblick auf diesbezügliche Studienergebnisse auf Spätsommer 2021 vertrösten lassen sollten, während Österreich und England längst beunruhigende Ergebnisse haben.

Zum Glück geht der DAX durch die Decke, weil ja auch der NASDAQ durch die Decke geht, und alle freuen sich, und ich frage mich, ob die doitschen Konzerne vielleicht einen Bruchteil der Gewinne nutzen könnten, um wenigstens einen Teil der irrsinnigen Corona-Subventionen, die wir ihnen aus Steuermitteln in den Allerwertesten geblasen haben, zurückzuzahlen. Aber das ist natürlich eine hinterhältige, gemeine, höchst verdächtige, defaitistische Frage, die nur beweist, dass ich keine Ahnung habe. 

Die Antwort lautet also sinngemäß: Es gibt einen Grund dafür, dass die Reichen immer reicher werden müssen und die Armen immer ärmer. Aber um diesen Grund zu verstehen, musst Du reich sein. Arme sind zu dumm dafür, deshalb sind sie ja auch so arm. 

Was Hoffnung macht: Weihnachten und Silvester werden zwangs-besinnlich. Könnte sein, dass viele Leute merken, dass das viel besser ist, als der eskalierende Fundamental-Konsumismus der letzten Dekaden. Dann hätte Corona wenigstens irgendwas Gutes.


(via wiki commons)
Weihnachten 1914, wat ha'm wer jelacht...






Donnerstag, 10. Dezember 2020

Lösegeld - lasst uns zahlen!


Liebe Konzerne,

uns, den machtlosen Endverbrauchern, ist natürlich klar, dass Ihr den Druck auf die Plittikörr jedweder Couleur nicht verringern werdet, Weihnachts-Konsum buchstäblich ums Verrecken und bis zum bitteren Ende zu pushen. Aufgepeitscht von Euren Lobbyisten trauen sich die Wirtschaftsplittikörr immer deutlicher die Feststellung zu formulieren, dass es eine Sache der Abwägung sei, entweder Menschenleben oder den Profit zu retten, und dass man beim Profit eben keine Kompromisse machen dürfe, weil das den Konzerninteressen schade. 

Wir verstehen dieses Argument, und da es ohnehin völlig schnuppe ist, was wir davon halten, widersprechen wir auch nicht.

Aber heute Morgen hatten wir im kleinen Kreis in unserem Lehrerzimmer eine gute Idee, die wir Euch vorschlagen möchten:

  • Wir machen eine Spendensammlung und sammeln so viel Geld ein, wie es Euren prognostizierten coronafreien Umsätzen im Weihnachtsgeschäft entspricht. Dieses Geld schenken wir Euch. Zum Teil ist das ja auch schon geschehen. 
  • Im Gegenzug lasst Ihr endlich zu, dass die Schüler*innen aus den völlig idiotischen und brand-gefährlichen Bedingungen in den Schulen entlassen werden und zu Hause bleiben dürfen und dass überhaupt ein dringend benötigter Weihnachts-Lockdown durchgeführt werden kann.

Ja, wir wissen, dass Ihr die absolute Macht habt, unsere Kinder auch weiterhin als Geiseln Eurer Profitsucht in den Schulen zu halten, den Lockdown zu verhindern und somit das Leben tausender unserer Mitbürger*innen zu bedrohen. Deshalb bitten wir hier ja auch in allertiefster  Demut darum, unser Angebot eines üppigen Lösegeldes anzunehmen.    



(verändert via wiki commons)

Ok, die freundlichen Herren von den Wirtschaftsverbänden 
erklären das jetzt nochmal mit ganz einfachen Worten: 
"Eure Kinder werden so lange von Tag zu Tag 
zum Super-Hotspot gehen, 
bis unsere jährliche Profit-Erwartung erfüllt ist. 
Klar soweit?!"





Sonntag, 6. Dezember 2020

Wichtige Phase der Demontage


Das ist jetzt eine ganz wichtige Phase: Aller Welt ist klar, dass Trump die POTUS-Wahlen verloren hat, und er geriert sich, wie zu erwarten war, als der Hampelmann, der von der Macht nicht lassen kann. 

Man sollte Menschen mit Behinderungen eigentlich stets ein wenig vor sich selbst schützen, wenn sie öffentlich etwas Unangemessenes, zum Fremdschämen Peinliches machen.

Aber wenn die Störung ein unbedingter egomanischer, realitätsverleugnender Machtrausch ist, der vier oder vierzig Jahre lang untherapiert ausgelebt und vom Umfeld positiv verstärkt wurde und mittlerweile eine echte Gefahr für die Menschheit darstellt, dann wäre jede Rücksichtnahme fehl am Platze. Daher muss die Weltgemeinschaft, müssen vor allem die Amis, die ihn gewählt haben, nun dieser grausamen Selbst-Demontage mit distanzierter Aufmerksamkeit zuschauen. 

Die Krankheit des Geistes muss sich in aller Konsequenz manifestieren dürfen, damit wir sie studieren können. Therapieren können wir dann - später vielleicht - die Erdogans, Kaczinskys, Orbans, Dutertes und die ganzen anderen Mini-Trumps. Vielleicht lernen wir auch nur, dass Demokratie Vernunft voraussetzt und an "alternativer Realität" zugrundegeht.


Kleines Schmankerl zum Thema: Das Buch "Der kleine König Kalle Wirsch" , 1969 (!), von Tilde Michels war für mich der Einstieg in die Welt des Lesens. Handlung: Kalles weise, gute Regierung über die Erdmännchen wird von dem bösen - und das ist jetzt kein Witz - Zoppo TRUMP (sic!) gewaltsam usurpiert. Erst nach vielen Abenteuern kommt es zum Showdown, den Z. Trump eindeutig verliert. Dessen Reaktion wird im Buch großartig beschrieben, die Inszenierung der Augsburger Puppenkiste  von 1970 gibt das (ab Minute 00:23:00 bis 00:24:30) nur arg verkürzt wieder, aber für die Zwecke des Blogs soll's reichen. Die Parallelen sind umwerfend!



(verändert via wiki commons)
Zoppo Trump (links) mit einer Ratte (rechts), die sein Berater ist. 
Sogar das hat Tilde Michels richtig vorhergesagt! 











Samstag, 5. Dezember 2020

Hiberniert!


Lockdown, kurze Tage, düsteres, feuchtkaltes Wetter und heute Vormittag der erste signifikante Schneefall, der die Erde zwar nicht weiß überpudert, dafür aber klitschig, matschig und klamm macht. 

Beim morgendlichen Einkauf packe ich den Einkaufswagen unbewusst voller als gewöhnlich, ich spüre die Kreatur in mir, die langfristige Vorräte anlegen will, um dann für den restlichen Winter der lebensfeindlichen Umwelt zu  entsagen und in der warmen, knuffigen, gemütlichen Wohnhöhle bis zum Wiedereintritt in lebenswerte Jahreszeiten vor sich hinzudämmern. 


(verändert via wiki commons)


Samstag, 28. November 2020

Wieder die quälenden Fragen...

 

Ich lese von einer europaweiten Studie, die sich mit corona-bezogenen Falschinformationen in Facebook-Beiträgen und Russia-Today-Artikeln befasst. Ich lese von Verschwörungstheorien, Antisemitismus, Corona-Leugnern, Impfgegnern, Nazis und anderen Fundamentalisten of any color and any kind. 

Was ich nicht verstehe: 

  1. Ist dann also der oft verbreitete Eindruck falsch, die Leute würden immer unfähiger, verschriftlichte Informationen aufzunehmen?
  2. Wenn diese Leute aber entgegen aller Unkenrufe in der Lage sind, verschriftlichte Informationen aufzunehmen, warum lesen sie dann nur diesen durchschaubar menschenverachtenden, dummen, destruktiven, vernunftzerstörenden Mist aus erkennbar verlogenen Quellen?
  3. Formulieren wir die Frage wertungsfrei: Welches besondere Merkmale haben jene Beiträge in sozialen Medien, die durchschaubar menschenverachtend, dumm, destruktiv und vernunftzerstörend sind? Was genau ist es, das sie so attraktiv macht?
  4. Welche Ursache hat es, dass so viele Menschen ihr Leben so tiefgreifend von Facebook-Beiträgen völlig fremder Menschen beeinflussen lassen, sei es bei Stilberatung, Autokauf, Potenzproblemen, Corona-Politik, Urlaubsreisen oder Rassismus?

90 Prozent der Doitschen würden, wären nächsten Sonntag Wahlen, irgendeine verfassungsbejahende, demokratische Partei wählen und nicht die AfD. Daher ist das Problem noch nicht allzu groß. Aber dennoch: Können wir, die vernunftbegabten 90 Prozent, an unseren Online-Veröffentlichungen oder an unserem gesamten öffentlichen Erscheinungsbild etwas verbessern, um auch die Knallköppe zu erreichen?

Hintergrund ist eine Idee, mir gestern während der arte-Doku "Die Jahrhundertschlacht" kam. Mir fiel auf, dass die Klima-Proteste in Frankreich anscheinend von einer Reihe attraktiver Frauen organisiert werden. Das ist interessant, seit man immer mehr begreift, dass politischer und religiöser Fundamentalismus, Rassismus, Faschismus etc. ihre stärkste Kraft aus der Verzweiflung der Incels saugen, der unfreiwillig zölibatären Männer, also jener Männer überall auf der Welt, die keine Geschlechtspartnerin finden und ihre Frustration in Fremdenhass, Frauenfeindlichkeit etc. projizieren.

Ein älterer Kollege hat mir mal gestanden, er habe sich nur deshalb für die "Frankfurter Schule" interessiert, weil in Habermas' Soziologie-Vorlesungen die knusprigsten Mädels saßen. So selbstironisch, wie er das erzählte, war da gar nichts Sexistisches dabei, nur sehr viel kluge Menschlichkeit und Selbsterkenntnis. 

Vielleicht müssen wir Vernunft und Demokratie einfach - im Marketing-Sinne - sexy machen.* Es IST  nämlich cool und neu und sexy, sich für Freiheit, Menschenrechte, Umwelt, die FDGO einzusetzen. 

Stilprobe: Schaut Euch doch mal die Fascho-Bratzen genau an, egal, ob Männchen oder Weibchen: Wer Bock hat, mit denen ein Leben lang abzuhängen, muss echt einen  an der Waffel haben!


Gescheiterte Existenzen, bemitleidenswerte arme Würstchen.





*Laschet, Merz und Röttgen sind jetzt nicht so ... wie soll ich sagen ... 





 


Samstag, 21. November 2020

"Der Kopf ist rund ...

 ... damit man in jede Richtung denken kann", soll Brecht gesagt haben. Und ja, der letzte Artikel hat einen  - von mir so nicht intendierten - Anruch von Eltern-Bashing. Und nein, ich möchte auch nicht in einer zu kleinen Wohnung im Zentrum einer Riesenmetropole alleinerziehend mit zwei Kindern hocken, deren Schulbesuch coronabedingt nicht stattfindet.

Was ich sagen wollte, ist, SARS-CoV-2 bringt Vieles an den Tag, was wir ohne es gesellschaftlich gerne und erfolgreich verdrängen. Es geht eben nicht nur um die Erkenntnis, dass wir unseren gesamten Pflege- und Sozialbereich arschig behandeln oder dass, wenn Konzern-Profit und die Gesundheit des Wahlvolks einander gegenüberstehen, die Plittikörr den Wissenschaftler*innen das Wort entziehen und sich bedingungslos an die Profitinteressen verhuren.

Und am Beispiel der Frage der eigentlich fälligen und gebotenen Schulschließungen können wir Folgendes erkennen:

  • Unser Wirtschaftssystem hat längst unser liebliches Familienbild zertrümmert: Wer abhängig beschäftigt ist, hat kaum noch eine Chance, sich anständig um die Kinder zu kümmern, wie Art. 6 GG es evoziert.
  • Seit Kinderarbeit verboten ist, hat deshalb Schule in diesem System tatsächlich die Funktion einer Kinderbewahr-Anstalt übernommen. Das ist KEINE polemische oder kämpferisch-rhetorische Figur, sondern, so erfahren wir dank Corona, längst Realität.*

Es soll hier nicht bewertet werden. Aber es wäre klug und überaus hilfreich, wenn wir uns bewusst machten, was längst brutale Realität ist, dann könnten wir auch bewusst entscheiden:

  • Ist das wirklich die Gesellschafts- und die Lebensform, die wir anstreben? Ansonsten bliebe nur ein radikal neuer Entwurf. Vielleicht sollten wir wie Bhutan das Bruttoinlandsprodukt durch das Bruttonationalglück der Menschen ersetzen.
  • Falls wir weitermachen wollen wie bisher, dann muss § 2 des Niedersächsischen Schulgesetz u.v.a.m. umgeschrieben werden, denn da stehen nur die klassischen Aufgaben von Schule drin, aber nicht die Rolle der Ersatzfamilie, des Teilzeit-Internates oder des Teil-offenen Vollzugs. Und dann muss die Ausstattung der Schulen entsprechend geändert werden, Personal (weniger Lehrer*innen, mehr Sozialarbeiter*innen), Räumlichkeiten (Kuschel-, Zock- und Abhäng-Räume), Kreativ- und Sport-Angebote etc. etc. 

Tl, dr: Der vorangegangene Artikel richtet sich nicht gegen Eltern schulpflichtiger Kinder, sondern gegen offenbare Verlogenheit und den Selbstbetrug.


Tun wir, was wir wollen?

Wollen wir, was wir tun?





(verändert via wiki commons)

So blöde Lügen sind einfach nur ... blöd. Brilliante Lügen sind die, bei denen Du die Menschen dazu bringst, sich aktiv selbst zu belügen. Wem nutzt unser Wirtschaftssystem? Wer verdient am meisten daran, dass wir Erwerbsarbeit wichtiger nehmen als liebe Menschen? Warum reden wir uns selbst ein, dass diese Art von Leben irgendwie gut ist? Corona - Zeit zum Nachdenken!





*Neulich tönte irgendein mediokrer FDP-Plittikörr etwas von sozialen Implikationen bei Schließungen von Kindergärten und Schulen gerade bei den "sozial Benachteiligten". Wie lustig, dass die FDP immer dann - und nur dann - wenn eine Forderung der Wirtschafts-Lobby in den Kram passt, die Armen und Benachteiligten als Argument entdeckt. Erbärmlich!    

Montag, 16. November 2020

Fragen eines Lehrers in der Pandemie


Man erkläre mir bitte die Uneinheitlichkeit der Anti-Pandemie-Maßnahmen in puncto Schule auf Bundes-, Länder- und Landkreis-Ebene. Da SARS-CoV-2, soweit man weiß, überall gleich funktioniert, frage ich mich, warum die Maßnahmen zu seiner Einschränkung so unterschiedlich und umstritten sein können. 

Insbesondere frage ich mich, wie man bitte folgenden bei uns Lehrer*innen in der Pandemie sich immer weiter manifestierenden Eindruck widerlegen wird:

  1. Es wird in der Pandemie brutalst deutlich, dass Schule zur reinen Kinder-Bewahr-Anstalt verkommen ist. Die sehr überwiegende Mehrzahl der Eltern kann sich auch und gerade in der Pandemie keinen größeren Horror vorstellen, als täglich mit ihren Kindern umzugehen, Ansteckungsrisiko hin oder her.
  2. In diesem Horror gegenüber der Kinderbetreuung werden die Eltern seitens der Unternehmer voll unterstützt: Undenkbar, dass die Pandemie dem Profit auch noch über die Blagen-Betreuungs-Problematik der Mitarbeiter*innen im Wege steht. 
  3. Betreuungsunwillige Eltern und profitgeile Unternehmen* sind eine starke Wählerschaft. Da kann kein Plittikörr dran vorbei.
  4. Die genannten Sachverhalte können nicht öffentlich kommuniziert werden, weil das Eingeständnis Mut erforderte, der nicht da ist und weil nach wie vor gilt:
    § 6,2 GG: "Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht."

Ich präzisiere meine Bitte: Widerlege bitte jemand ganz dringend den bösen Eindruck, den wir, die wir mit den Schüler*innen in der Misere aushalten müssen, haben. Sage uns doch mal bitte jemand, wie wir den Schüler*innen, die ja auch nicht ganz blöd sind, die allzu offensichtlichen logischen Widersprüche noch erklären oder sie zumindest vertuschen sollen.

Alternativ schlage ich vor, wir streichen § 6 GG. Oder variieren ihn: "Vom sechsten Lebensjahr an übernimmt die Schule die vollumfängliche Verantwortung für die Pflege, Erziehung und Ausbildung der Kinder." 

Lasst mich das nur machen, das wird garantiert gut! Lauter fröhliche, tolerante, demokratische, solidarische, neugierige, kluge junge Menschen, ...

" ... ein Geschlecht, das mir gleich sei. 
Und Dein nicht zu achten. 
Wie ich."



(Prometheus..., Füger, 1817, verändert via wiki commons) 


Um die Sache richtig einzuordnen: Es heißt, gegen die Pandemie müsse es unser Bestreben sein, soziale Kontakte brutalstmöglich zu reduzieren. Da wird dann gerade diskutiert, wie klein Kleingruppen zu sein haben, was mit dem Weihnachtsfest wird und so weiter. Deutschland hat aktuell etwa 83 Millionen Einwohner*innen, davon, sagt Frau Merkel, 12 Millionen Schüler*innen und 1 Million Lehrer*innen. 

Daraus folgt: Daumenpeil 16 %, ein Sechstel der Bevölkerung, treffen sich tagtäglich in der Super-Spreader-Institution Schule - und niemand stört sich daran. Erwartbar wäre, dass die Eltern durchdrehen, wenn das Kindeswohl derart den Profitinteressen der Konzerne geopfert würde. Aber es passiert - nichts. Warum nicht? Das ist hier die Frage.




*ein Pleonasmus, ich weiß




Sonntag, 15. November 2020

Miese Miscellanea


November, der dunkelste Monat. Die lebenswerten Umweltparameter sind allesamt auf absteigendem Ast, Temperaturen und Tageslichtlänge schwinden, und was da kreucht und fleucht, reduziert möglichst jeglichen Stoffwechsel, jede Lebensäußerung, in vielen Fällen final. Düstere, nasskalte Verwesung liegt allüberall in der Luft. Die Tristesse ist im Dezember nicht größer, weil der Prozess des mählichen aber unaufhaltsamen Absterbens da vorbei ist und weil die Wintersonnenwende absehbar Hoffnung haucht.  

Jetzt kommt auch noch Corona hinzu, nur begrenzt sind noch die Möglichkeiten, sich die Trübsal kollektiv schönzusaufen. Stattdessen entflammt der Zorn der Hilflosigkeit darüber, dass zunehmend Plittikörr, d.h. ausgerechnet die Klasse, die am verlogensten, am egoistischsten und am wenigsten kompetent und vertrauenswürdig ist*, über Maßnahmen entscheiden, die massiv meine Gesundheit und die meiner Lieben betreffen. 

Wielers Spruch, wir müssten jetzt eben "ein paar Monate die Pobacken zusammenkneifen", wirkt da wie Labsal. Die inhaltliche Klarheit, die Kürze und Verständlichkeit, vor allem aber die Fähigkeit zur klugen Flexibilität im Duktus sind gar nicht hoch genug zu schätzen. 


(verändert via wiki commons)




*Ja, es gibt auch noch Investmentbanker und wahnsinnige Diktatoren, aber die geben ganz offen zu, dass sie geld- bzw. machtgeile psychopathische Egomanen sind. Irgendwie kann ich damit besser umgehen, als mit dem geheuchelten Dreck unserer Herrschenden. 

Sonntag, 8. November 2020

Flying Asthete Service

 

Für Ortsunkundige: Die A29 überquert östlich Oldenburgs die Hunte, einen an dieser Stelle schiffbaren Fluss mittels einer Autobahnbrücke, die sich 26 m hoch über das recht flache Umland erhebt. Das Panorama ist so schön, dass viele Autofahrer*innen die hier gültige Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h noch deutlich unterschreiten, um diesen Ausblick etwas länger genießen zu können. Als Hinterherfahrender nervt mich sowas jedes Mal, da ich als Einheimischer das Bild kenne und drum nicht mehr so ganz sensationell finde.   

Als Low & slow-Flieger verstehe ich das Verhalten allerdings vollkommen. Genau für derartige Ausblicke macht man den ganzen Quatsch doch!



Heute Nachmittag westlich Brake, 200 m Höhe, 69 km/h. Warum, zum Geier, sollte ich höher oder schneller fliegen wollen? Ich will in Ruhe gucken können!



November-Herbst ist nicht so mein Ding, aber die Farben sind großartig.





Ja, ich weiß: So ähnliche Bilder hatten wir hier schon! Und weißt Du, was mir das ist? Sch..egal ist mir das! Die Sonne, die Dunstschicht ... Hast Du die fein-ziselierten Windräder entdeckt? Es macht mich immer wieder besoffen, sowas! 



Jaaa, gut, ich geb's zu: Manchmal, sehr, sehr selten, ist es auch ein klitzebisschen langweilig. Und dann fängt man an, mit dem Fotoapparat rumzualbern. Zuweilen mit interessanten Ergebnissen. Wie die Reflexionen des Visiers das Gesicht zerlegen, das hat was, finde ich. Schade, dass die Riesen-Nase durch die Linsenwölbung der Kamera noch weiter betont wird.  





Samstag, 7. November 2020

Flying Philosopher Service

 Sei dies Beweisstück A:




Bevor ich vorhin zum Flugplatz fuhr, fiel mein kritischer Blick auf den etwas angeschlagenen Teil meines aktuellen Haargummis, das ich in dieser Form schon seit einigen Tage trage. Für den Alltag mag das ja angehen, sprach mein innerer Flug-Sicherheits-Ingenieur, aber zum Fliegen nimmst Du besser ein vernünftiges Haargummi! 

Und - schwupps - wechselte ich das nicht ganz einwandfreie Haargummi gegen ein fabrikneues aus und fühlte mich sogleich besser. Was komisch ist, da ich beim Fliegen gar kein Haargummi trage, weil ein "Pferdeschwanz" unter dem Helm total nervt und weil ich ohnehin eine Sturmhaube trage, die nicht nur ein bisschen wärmt, sondern auch meine schütt're Mähne bändigt.   

Diese an sich blödsinnige und belanglose Mikro-Episode erzählt ganz viel darüber, wie Flieger*innen ticken, nein, genauer: wie einige andere, die ich kenne, und ich als Flieger ticken. Man kann in der Luft so verdammt wenig reparieren! Man kann während des Fliegens auch so verdammt wenig nachholen, nacharbeiten oder an der nächsten Tanke nachkaufen, wenn man an was nicht gedacht hat oder wenn ein ohnehin verdächtiges Rost-Teil dann doch die längst erwartete Grätsche macht...

Deshalb, und weil Technik-Ausfälle beim Fliegen oft brutalere Konsequenzen haben, als nur, dass man handytelefonierenderweise auf dem Pannenstreifen der Autobahn steht, neigt man zu sehr ausgiebigen und aufmerksamen Checks und zu frühzeitigem und generösen Austausch zweifelhafter Teile*. Der mittlerweile etwas angestaubte Begriff der "Aufmerksamkeit" kommt uns in den Sinn, die Entdeckung der Langsamkeit, der einpunktige Zustand. 

Kurz und ironiefrei: Fliegen erdet!








*Eine Folge davon ist, dass Flugzeuge im Gegensatz zu Autos richtig, richtig alt werden. Das automobile Gehubere mit den H-Kennzeichen wäre in der Privatfliegerei undenkbar, denn 25 Jahre auf dem Buckel zu haben, ist da keine Leistung. Es gibt ja auch keine programmierte Obsoleszenz, andernfalls die Pilot*innen Amok liefen. Warum Autofahrer*innen sich das gefallen lassen, ist unbegreiflich. **

** Schlussendlich schützt unsere Sicherheits-Denke aber nicht hundertpro vor Ausfällen: Als Weichspül-Warmduscher-Pilot trage ich natürlich beheizbare Handschuhe. Heute ist das Heizsystem links allerdings ausgefallen, und das war richtig doof! Deshalb hatte ich auch keine Lust, Fotos zu machen***. Jetzt überlege ich, ob und wie man da redundante Systeme einbauen könnte.   

*** Und, Insider,  bis Hoya bin ich auch nicht gekommen. 




 

Freitag, 6. November 2020

Präzise, bitte!

Wieder so viel Ungenauigkeit! Das ist alles so unsauber formuliert und gedacht, das sollte so nicht stehenbleiben.

"Trump will die amerikanische Demokratie zerstören" - Als könnte ein alter, krankhaft egomanischer Psychopath so etwas leisten! Neinnein, eine echte Demokratie, und das war die US-amerikanische in der Tat mal mehr oder weniger, kann sich nur selbst zerstören. Und zwar dann, wenn die Wähler*innen aufhören, Demokrat*innen zu sein. Und das tun sie, sobald ihnen die Heilsversprechungen des Konsumismus' hinreichend Hirn weggeätzt haben, so dass Vernunft und Mitgefühl keine Rolle mehr spielen.

Und wie auch immer die POTUS-Wahl ausgeht und wie auch immer die Ergebnisse umgesetzt werden, das Ergebnis ist weder spannend noch hoffnungsvoll noch hoffnungslos, es ist in jedem Fall niederschmetternd und beängstigend. Etwa die Hälfte der Amis ist bereit, einen psychopathen Egomanen zu wählen, und die andere Hälfte ist bereit, Biden zu wählen, dessen Wahlprogramm nach normaldenkender Lesart eine erbärmliche und lächerliche Karikatur nationalkonservativer Weltsicht ist. Biden wird so unter Druck stehen, die nationalistischen Fundamentalisten zu befriedigen und einen Bürgerkrieg zu vermeiden, dass er praktisch handlungsunfähig sein wird.  

Die einzig gute Nachricht: Die USA sind bis auf die Knochen blamiert! Wer zukünftig "America first!" oder Sinngemäßes deklamiert, kann und will und wird nur noch ironisch verstanden werden. 



(verändert via wiki commons)

 Lost & gone forever: Lonesome-Cowboy-Romantik 



Freitag, 30. Oktober 2020

Nicht bereit

 

Wahlkampfberichterstattung aus einem Land weit, weit weg. Die Kommentatoren beantworten die selbstgestellte Frage, warum so viele Amerikaner den schlimmeren der beiden psychopathen Egomanen wählen werden, unisono und fast wörtlich mit dem Hinweis, den Amis sei Alles zu komplex, niemand blicke mehr durch, und da wähle man eben jemanden, der die Dinge brutalst vereinfacht, auch, wenn man wisse, dass es ein rücksichtsloser Vollidiot sei. 

Die nörgelige Klage, es sei alles so kompliziert, hört man auch bei uns. Und auch bei uns ist man bereit, erklärten Feinde unserer Verfassung wieder mal die Macht in die Hände zu spielen, wenn sie denn nur den Schmerz, den vernunftgesteuertes Denken anscheinend verursacht, mit faktenwidrigem Subkomplexem lindern. 

Ich rufe erneut zur Rettung der Demokratie auf* und erneuere und präzisiere meinen Vorschlag:

  1. Wem die aktuellen politischen Themen zu kompliziert sind, darf das ab sofort sagen und wird von diesem Moment an von der Verantwortung, die eine demokratische Wahl für die Wähler*innen nun mal mit sich bringt, entbunden. 
  2. Wer irrtümlich annimmt, Demokratie bedeute "Wähl' Dich reich!", ist ebenfalls feierlich von der Wahl enthoben.
  3. Wer zu blöd und zu faul ist, sich mit politischen Themen hinreichend auseinanderzusetzen, ist auch raus.**

Man muss das natürlich so deichseln, dass es trotzdem einigermaßen ehrenhaft wirkt. Die Selbstaussage "Ich bin charakterlich und intellektuell unfähig, am Prozess demokratischer Willensbildung teilzunehmen" ist wenig schmeichelhaft. Da könnte die Akzeptanz leiden. Besser ist: "Ich hatte gar keine Zeit, mich drum zu kümmern. Nächstes Mal vielleicht ..." oder "Meine Religion verbietet mir zu wählen!" (Dazu müsste man natürliche einen entsprechenden Religionsanbieter vorhalten. Zum Glück gibt es reichlich Religionen bei uns, die in Wort und Schrift schon seit Jahrtausenden der Freiheitlich-Demokratischen-Grundordnung spinnefeind sind.)

Kurz: Es sollten die Leute, die demokratieunfähig sind, ohne Nachteil vom demokratischen Prozess dismissed werden, ohne dabei das Gefühl zu haben, eine Elite bestimme demokratisch die Geschicke des Staates.***  



* Jedenfalls bei uns in Deutschland. Da gibt es vielleicht noch ein letztes Fünkchen Hoffnung. Den Amis ist in keinem Fall mehr zu helfen.

** Wie man das misst? SUV-Fahrer, Bild-Leser, Dieter-Bohlen-Fans, Corona-Leugner, Bayern, FC-Bayern-Fans, Klimawandel-Leugner, religiöse Fundamentalisten jeder Couleur ... Himmel, es gibt doch einen Haufen ganz konkreter Indizien. Das ist nicht so schwierig, wie immer gesagt wird.

*** Obwohl genau das de facto der Fall wäre, und das wäre gut so. Elite wäre in diesem Fall definiert als "aktives Befürworten und Eintreten für die Menschenrechte, die deutsche Verfassung / die FDGO" und wissen, was das überhaupt ist.




(verändert via wiki commons)
Meine Solidarität mit Samuel Paty!








Samstag, 24. Oktober 2020

Saturday night inflammation

 

Die nicht eben kurze Liste der evolutionären Konstruktionsfehler beim Homo sapiens ist seit heute um einen Punkt zu erweitern: Warum, zum Henker, müssen Kieferknochen hohl und voller Nerven sein? Warum müssen Zähne Nerven haben? Ja, klar, lautet die landläufige Antwort der Mediziner*innen und Biolog*innen, das Individuum müsse ja merken, wenn da was kaputt ist, und deshalb sind Nerven notwendig, bla, bla. 

Und ich sage: Bullshit! Wären Kiefer und Zähne eine Einheit aus einem festen, massiven, homogenen Material, dann gäb's diese Probleme überhaupt nicht! Zugegebenermaßen ist die Funktion der Nahrungszerkleinerung mechanisch ziemlich anspruchsvoll, und es wäre eine gute Idee, die Abriebflächen nachwachsen zu lassen, damit die Chose ein Leben lang hält. Aber auch die Anordnung in Form einzelner Zähne ist völlig sinnwidrig, weil Zähne einzeln ausfallen und beim erwachsenen Individuum nicht mehr nachwachsen und weil da dann nix mehr ist und weil zwischen den noch vorhandenen Zähnen Ritzen bleiben bzw. entstehen, in deren Schutz Mikroorganismen ihr frevelhaftes Treiben treiben. 

Macht, sage ich, aus Unter- und Oberkiefer massive Monoblocks. Flächig nachwachsende Hornschichten könnten als Opferschichten effektive, dauerhafte Kauleisten bilden. Die darin einnistenden Mikroorganismen werden mechanisch mit abgebaut, wenn die Nahrung zerkleinert wird. Da dringt nix ein, da entzündet sich nix. Alle Menschen wären lebenslang schmerzfreier, glücklicher, zufriedener, und in der Folge gäb's weniger Kriege und mehr Liebe zur Natur ... und so ...

Was ich EIGENTLICH sagen wollte: Ich bin heilfroh, in einem Land und in einer Zeit zu leben, in der auch am Samstagabend ein zahnärztlicher Notdienst da ist, um sehr freundlich und professionell eine Entzündung im Kiefer zu bearbeiten. Speziellen Dank an Dr. Ebrecht und seine Crew.


(verändert via wiki commons)

Es ist schon eine teuflische Ironie, dass bei der Erforschung unserer Stammesgeschichte Zähne und Unterkiefer so wichtige Befunde liefern. Schauen wir uns dieses Exemplar eines Homo rudolphensis von vor 2,4 Millionne Jahren an. Wie abgenutzt die Mahlzähne sind, wie vollständig die Schneidezähne abgebrochen sind. Was für ein Scheiß-Leben muss dieses bedauernswerte Wesen gehabt haben! Aber um fruchtbare Nachkommen zu zeugen und diesen schrottigen Bauplan weiterzugeben, dazu hat's dann immer noch gereicht ...!






Dienstag, 20. Oktober 2020

Protoprotokoll

 Hiermit beanspruche ich für mich die soeben stattgefundene Erfindung des Wortes

Protoprotokoll

sowie alle potentiell damit zusammenhängenden Bedeutungen, insbesondere arbeits- und ablauforganisatorische Implikationen, Prozesse und Prozeduren.

Es spielt überhaupt keine Rolle, dass außer mir derzeit niemand damit etwas anfangen kann. Wichtig ist, dass ich gerade eine richtig geniale Idee für ein verzwicktes Verwaltungs-Problem hatte und dass die doitsche Sprache endlich ein Wort erhält, das fünf Vokale hat, die allesamt "o" lauten!

Man kann das Wort auch rückwärts lesen, dann ist es ein Llokotorpotorp. Das ist eine Meerschweinchen-Art, die nur im bolivianischen Hochland, im südlichen Altiplano vorkommt. Äußerst selten. 



Cavia lloko* - verändert via wiki commons



* Das Sternchen bedeutet in der Wissenschaft, dass dieses solcherart benamste Phänomen noch nie gesehen wurde, aber dass es, wenn es denn mal entdeckt würde, bestimmt so - oder so ähnlich - aussähe.








Sonntag, 18. Oktober 2020

Studie zum Gruppenverhalten


Gestern, südlich Zwischenahn, 200 m Höhe. Kurs etwa SW. Eine Horde Graugänse, etwa 20 Tiere in sauberer V-Formation, hält von rechts hinten kommend in gleicher Höhe und in spitzem Winkel auf mich zu, d.h. unsere Kurse nähern sich immer weiter an, und Graugänse haben eine etwas höhere Airspeed als mein low&slow-Flugzeug ... 


Ich kürze mal die ganze Dramatik raus und stelle fest: Als der Abstand auf etwa 25 bis 30 Meter * geschrumpft war, wurde mir klar, dass die blöden Viecher sturheil Kurs und Höhe beibehalten würden und dass es an mir wäre, den Kurs zu ändern, sollte eine Kollision vermieden werden.

Übliche Floskel könnte sein: "Da fällt Dir nix mehr zu ein...!", aber mir fällt eine Menge dazu ein:

  1. Ich könnte mich mal wieder über mich selbst totlachen, da ich ganz selbstverständlich angenommen habe, dass ich als Mensch, als Krone der Schöpfung und Lenker eines laut-lärmenden Technik-Vehikels ein gottgegebenes Vorflugrecht hätte. ** 
  2. Ich frage mich, ob eine einzelfliegende Gans genauso stumpf, dreist und rücksichtslos reagiert hätte, wie der Schwarm. Wir kennen das: Der vereinzelte Radfahrer, Fußgänger, Boßel-Sportler, Corona-Leugner und Nazi weiß genau, wo er in der Nahrungskette steht und agiert entsprechend vorsichtig. Rotten sie sich aber zu einer größeren Gruppe zusammen, wird's für die umgebende Öffentlichkeit gefährlich. Oder, wie Schopenhauer konstatierte: "Der Schwachsinn ist beim Individuum die Ausnahme, in der Gruppe die Regel." Ganz ernsthaft müsste die Verhaltensbiologie hier vergleichend untersuchen. 
  3. Wenn ich mir den sehr subjektiven Eindruck erlauben darf: Der Schwarm war weder dummdreist noch gruppen-arrogant, sondern in tiefer Trance oder Meditation total weggetreten. Die Tiere lautierten auch nicht, soweit ich das beurteilen konnte. Das ist natürlich nur eine gewagte Hypothese, aber für Langstreckenflieger wie Gänse wäre es eine angemessene Geisteshaltung. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, ein paar tausend Kilometer weit zu fliegen und dabei permanent bewusst zu denken "Flügel rauf, Flügel runter, Scheiß-Gegenwind!, Flügel rauf, Flügel runter, Flügel rauf, Flügel runter ... äh, der Vordermann hat wieder gepupst, die Drecksau, puuh, was hat der denn gefressen, mannmannmann .. Flügel rauf, Flügel runter, Flügel rauf, Flügel runter ..."
  4. Eigentlich finde ich diese Begegnung mit dem Schwarm unglaublich schön und erfreulich und ein bisschen paradiesisch. Zahllose ähnliche Erfahrungen kennen alle Flieger*innen, wenn sie nicht gerade mit Echo-Klasse aufwärts unterwegs sind: Das Vogelvieh hat da oben keine Angst vor uns, nicht mal, wenn wir mit einem knatternden Zweitakter und 8,40 m Spannweite unterwegs sind. 
  5. Wenn wir uns da also angstfrei begegnen können, dann stellt sich natürlich auch die Frage, warum ein Schwarm von 20 Individuen einem einzelnen Flieger ausweichen sollte und nicht umgekehrt. Ich meine, das gebietet, wenn schon nicht die Höflichkeit, so doch die schlichte Logik, oder?




Ja, das Bild ist so ähnlich, wie das von gestern, aber ich finde das Kontrast-Motiv einfach spannend , und eine Reflexion des Sonnenlichts über so eine Distanz ist doch auch beeindruckend.
Schade, dass ich von der Gänse-Begegnung kein Foto geschafft habe.






* Ich habe mich bei dieser Entfernungsangabe sehr misstrauisch selbst geprüft und bin mir ziemlich sicher, dass die Schätzung fehlerbereinigt ist. 

** Auszug aus dem Luftrecht: "Überholt wird rechts. (...) Das überholende Luftfahrzeug hat aber in jedem Fall den Flugweg des anderen zu meiden." SERA.32




Samstag, 17. Oktober 2020

Bloggers Freud

 

Ach, das ist ja ganz lieb! Da hat mir doch jemand, nachdem ich den letzten Artikel ("Bloggers Leid") veröffentlichte, 2.000 zusätzliche Klicks von einem russischen Server eingekauft. Vielleicht, um mich zu trösten, nachdem ich meinen Frust ob der wiederkehrenden Erkenntnis klagte, dass andere so unendlich viel bessere Texte zu den mir bedeutsamen Themen raushauen. 

Ich nehme das Geschenk in dem Geiste an, in dem es gegeben wurde.

Allerdings möchte ich auch richtigstellen, dass es mir keineswegs um Klick- bzw. Leser*innen-Zahlen ging und geht. Ich sehe mich mit meiner bewusst nicht-professionellen, dilettantischen Gelegenheits-Schreiberei auch nicht in Konkurrenz zu Hochkarätern, wie z.B. Rutger Bregman. Erst recht sehe ich mich nicht Konkurrenz zu den intellektfreien Ergüssen der Millionen Wannabe-Influencer, denen sprichwörtlich jede dreckige Clickbaiting-Strategie willkommen ist, um höhere Zugriffszahlen zu generieren.    

Mal Klartext: Dieser Blog ist 100 % unkommerziell, und - abgesehen davon, dass ich meine Seele an Google verkaufen musste - kostenfrei. Die Statistik-Funktionen sind nicht ganz schlüssig und nicht ganz widerspruchsfrei*, aber pro Tag scheinen sich im Schnitt 30 Menschen hier zu tummeln. Die Zahl schwankt mit hoher Amplitude und steigt langsam aber stetig. Aus direkt-kommunizierten Rückmeldungen kann ich schließen, dass die meisten Besucher*innen alle paar Tage mal draufschauen, ob es was Neues gibt, manche vergessen den Blog zwischendurch und erinnern sich Monate später, mal wieder vorbeizuschauen, einige schauen täglich rein, ob es was Neues gibt. 

30 pro Tag ist ein absoluter Witz! Das ist nichts, gar nichts, weniger als nichts. Jedenfalls nach Internet-Standards. Das liegt daran, dass es ein unglaublich textlastiger Blog ist und dass ich mir einfach keine Mühe gebe, die Besucherzahlen zu pimpen. Warum gebe ich mir keine Mühe? Weil ich weder auf Marketing-Einnahmen schiele, für die die Klickzahlen essentiell wären, noch den irrsinnigen Macht-Fantasien der selbsternannten Influencer erliege. 

Dieser Blog ist nur ein Testgelände für meine Gedanken.** Was ich hier schreibe, kann man mir jederzeit, auch Jahre später noch, um die Ohren hauen. Ich muss also jeden Gedanken sorgfältig prüfen, bevor ich ihn hier vom Stapel lasse. Das sorgt für eine wunderbare Ordnung und Selbstdisziplin in der eigenen Birne. Diese geistige Übung möchte ich nimmermehr missen. 

Dabei spielt die exakte Zahl der aktuell real existierernden Leser*innenschaft, mit Verlaub, keine so große Rolle. Es ist immerhin nicht ausgeschlossen, dass mein Enkel Finn, der just sein erstes Lebensjahr erfolgreich abgeschlossen hat, in 18 Jahren diesen Text liest und mich, den dann 76-jährigen, ob der inhaltlichen oder formalen Moppelkotze von heute (oder gestern oder morgen) zur Rede stellt. Diese Aussicht erzieht wirklich zu streng kontrolliertem geistigen Tun, einfach herrlich!


(Gestern, 700 ft, Richtung Nord, rechts die Wesermündung) 

Eine verheißungsvolle, hoffnungsspendende grüne Insel im Licht 

inmitten dräuender Düsternis ... 






* Für professionelle Statistik-Tools hätte ich mehr opfern müssen, als nur meine Seele: Das hätte GELD gekostet. Völlig ausgeschlossen!  

** Steht das nicht ganz oben rechts auf der Hauptseite dieses Blogs? Doch, tatsächlich! Da steht es geschrieben. 


Donnerstag, 15. Oktober 2020

Bloggers Leid

 

Von Zeit zu Zeit fällt mir dieses oder jenes Buch in die Hände, bei dessen Lektüre ich denke: "Ja, super, da steht ja schon alles drin, alles, was Dir auf der Seele brennt, alles, woran Du Dich mit Deinem Blog so mühsam abarbeitest. Allerdings millionenfach intelligenter kontextualisiert, millionenfach kompetenter recherchiert, millionenfach leseappetitlicher dargestellt - und folglich und gerechterweise mit millionenfach mehr Leser*innen. Deinen plöterigen Blog kannste dagegen in die Tonne kloppen, sowas von peinlich ..."

Gerade habe ich wieder so eins, das ich dringend zur Lektüre empfehle: 




Man braucht als Alltags-Blogger dann erstmal ein bisschen Zeit, um zu veratmen, dass da jemand mit heiterer Leichtigkeit ein wirklich wichtiges, großartiges Werk abgeliefert hat, eines, dem man Vergleichbares entgegenzusetzen aus ganz verschiedenen Gründen einfach nicht fähig ist. 

Nur langsam löst sich schließlich die resultierende Schreib-Unlust des Alltags-Bloggers, und er findet Trost in dem Gedanken, dass es auch unzählige unterschiedliche Darstellungen von Buddha, Shiva, Jesus, Gesellschaft, Individuum, Krieg, Glück,  usw. usw. gibt, einige prachtvoll, andere mickrig, und dass keine davon letztgültig WAHR sein kann und will, sondern dass alles ernsthafte ästhetische Tun dem persönlichen Bemühen geschuldet ist, sich einer politischen und/oder philosophischen und/oder sonstwie menschlichen Wahrheit anzunähern*.

Und dann, nach angemessener Auszeit, denkt der Alltags-Blogger "Ja, mein Blog ist vergleichsweise mickrig und plöterig, aber so wie er ist, ist er nun mal eine meiner Ausdrucksformen bei der Suche nach dem, was diese ominöse Wahrheit sein könnte."

Bedauernswert sind eigentlich nur jene, die da gar nix auf der Pfanne haben.









* Ja, ich kenne die Diskussion der Frage, ob diese Wahrheit für Menschen überhaupt erreichbar ist und ob das überhaupt wünschenswert wäre. Es sind sich hier aber ausnahmsweise alle einig, dass die unermüdliche Suche danach uns überhaupt erst zum Menschen macht ... **

** ... wasauchimmer das nun wieder bedeutet ...











Sonntag, 11. Oktober 2020

Kranke(n)Berichte

 

Möge die*der geneigte Leser*in bitte folgendes Gedankenexperiment mitgehen: Man nehme alle Nachrichten-Portale, alle Zeitungen, alle Nachrichtensendungen und Podcasts und streiche ersatzlos alle Berichte, die sich mehr oder weniger direkt mit Trump, seiner Person, seinem Verhalten, seinem Geisteszustand  befassen.

Was bleibt übrig?

Erbärmlich wenig, oder?

Können wir nächstens davon ausgehen, dass Trump, genau wie viele seiner Berufskollegen, so mächtig er auch scheinen mag, nichts weiter ist, als der Wackeldackel des reichsten einen Prozentes der Menschheit? Können wir als Beleg für diese These bitteschön akzeptieren, dass nichts, aber auch gar nichts, von dem, was alle die Trumps dieses Planeten je taten, den Profit-Interessen dieses einen Prozentes je entgegenlief, sondern dass, im Gegenteil, der weltweite Populismus besagtem einen Prozent ökonomisch grundsätzlich in die Hände spielte und spielt?

Können wir schließlich, bitte, unsere Medienschaffenden mit ernsten Worten und konsequenten Taten dazu auffordern, die ebenso gewaltige wie dümmliche Vernebelungsaktion des seit 2015 permanent laufenden US-Wahlkampfes zu ignorieren? Es ist keine relevante Information, ob ein alter, kranker Mann 8.500 km westlich von hier eine MNS-Maske trägt oder nicht und was ein anderer alter Mann darüber denkt. 

Wie verantwortungslos, fremdbestimmt und durchgedreht muss eine europäische Presse sein, so einen belanglosen Mist zur Nachricht hochzupimpen? Von welchen wirklich wichtigen Sachverhalten sollen wir abgelenkt werden?



(stark verändert via wiki commons)









Donnerstag, 8. Oktober 2020

Kilmisters Kulturtipp

 

“People don’t read anymore. It’s a sad state of affairs. Reading’s the only thing that allows you to use your imagination. When you watch films it’s someone else’s vision, isn’t it?”

Lemmy Kilmister



(verändert via wikicommons)
Der Rebell weiß, was gut ist!










Samstag, 3. Oktober 2020

Herbstblues


Ich finde Herbst und Winter kacke. Frühling geht so. Sommer ist die einzige Jahreszeit, in der ich mich wohl fühle. 

Mittlerweile ist es üblich, derartige völlig subjektive, irrelevante und banale Einzelmeinungen nicht nur zu haben, sondern - soziale Medien seien's gedankt und gepfiffen - sie auch zu veröffentlichen. Und damit die ganze blödsinnige Blödmann-Einzelmeinung in der Kakophonie der anderen blödsinnigen Blödmann-Einzelmeinungen ein bisschen mehr Spin bekommt, würze ich sie am besten mit einer knackigen Verschwörungstheorie.

All so:

Früher gab es nur Sommer. Weltweit. Überall. Immerzu. 

Dann kamen die Zionistisch-islamistischen-Nazi-Illuminaten-Kommunisten (Zinics) und drehten mithilfe außerirdischer, homosexueller Aliens die Sonne oder die Erde so, dass ... ähm ... Jahreszeiten entstanden. Die Zinics taten das, um uns zu zwingen, teure Heizungen, Energie und Wintersachen zu kaufen und sie bereicherten sich daran. Und die Homo-Aliens durften im Gegenzug Erdbewohner für ihre unaussprechlichen sexuellen Experimente entführen. 

Das klingt total albern und bescheuert? Aber dass Hillary Clinton einen Kinderpornoring aus einer Pizzeria betrieb, wurde geglaubt. Und dass Bill Gates Corona erfand und kleine Kinder entsaftet, auch.

Dagegen ist meine Geschichte geradezu harmlos. 

Eigentlich habe ich auch nur 'nen Herbst-Blues. 

Die Hintergründe bei den anderen Verschwörungstheorien sind viel schlimmer, viel bösartiger und perfider. 


(verändert via wiki commons)









Montag, 28. September 2020

Unattackiert


Es geschieht gerade Alltag in meinem Leben. Routine, aber auch Dinge, die interessant, aber unterhalb der Grenze des Berichtenswerten sind. 

Es geschieht gerade nichts, was mich - im Guten wie im Schlechten - ästhetisch attackierte. 

Keine Klage! Was wie langweiliges Leben klingt, sind in Wirklichkeit die Zeiten, nach denen man sich zurücksehnt, wenn irgendwann mal wieder die Kacke am Dampfen ist. 




(Oldenburg von Norden, 23.09.2020, 600 ft)






Montag, 21. September 2020

Ich kann nix dafür ...

 ... dass die Fliegerei mich gerade so beschäftigt, befriedigt und ablenkt.

Gestern war Wind mit 9 Knoten, in Böen 14, angesagt, das sind etwa 16 bzw. 25 km/h, und für ein Flugzeug, das mit 41 km/h landet, ist das ... naja ... irgendwie auch nicht schlimm, aber auch nicht gerade mittig in der Comfort-Zone.


Spannend ist z.B., dass, wenn Du genau gegenan knüppelst, die Marschgeschwindigkeit über Grund der eines frisierten Mofas entspricht. Eigentlich nicht schlimm, man hat ja Zeit, will und muss nirgendwo pünktlich ankommen.





Fliegst Du hinwiederum quer zum Wind, richtest Du die Flugzeuglängsachse ein wenig gegen den Wind aus, um über Grund Deine Richtung (rote Linie) zu halten. Das ist bei gleichmäßigem Wind ganz mühelos, wie obiges hands-off-Foto beweist. 

Zusammenfassung: Ein schöner, gleichmäßiger Gradientenwind ist eigentlich kein Problem. Böen und Thermik-Blubber nerven.




Und nebenbei habe ich noch meinen neuen Desktop-Hintergrund geschnappschusst. Hinten rechts der Jade-Busen. Dabei fällt mir wieder das Gedicht von J. M. Gillespie ein:


Oh! I have slipped the surly bonds of Earth
And danced the skies on laughter-silvered wings;
Sunward I’ve climbed, 
and joined the tumbling mirth of sun-split clouds, 
and done a hundred things
You have not dreamed of
wheeled and soared and swung
High in the sunlit silence. 
Hov’ring there,
I’ve chased the shouting wind along, and flung
My eager craft through footless halls of air

[...]






Mittwoch, 16. September 2020

Aviatorische Komposition




(Vorgestern, A1 nahe Wildeshausen, 600 ft)

Ich muss wohl die Gefahr billigend in Kauf nehmen, meine verehrte Leser*innenschaft zu langweilen, aber die - wie sagt man? - graphischen und ästhetischen Aspekte der low-&-slow-Fliegerei machen mich immer noch ganz besoffen. Das sind auch keine reinen Zufallsprodukte mehr: Ich krebse einfach überland, und dann und wann entdecke ich was, wofür sich vielleicht auch ein zweiter Anflug lohnt ...



Hier eine Aufnahme während des ersten Anfluges - laaangweilig! Ach ja, meine Regel, bei Flügen außerhalb der Platzrunde Schuhe anzuziehen, hat sich wohl in den sommerlichen Temperaturen aufgelöst.



Helm und das andere Geraffel trage ich natürlich auch im Sommer, allein wegen des Headsets. Sieht zwar doof aus, barfuß, aber mit Helm, aber da oben sieht mich ja niemand ...







Samstag, 12. September 2020

Rosa Luft

 

Falls mir nochmal jemand weismachen will, in dieser Welt sei nun mal nicht alles leicht und friedlich und rosarot, kann ich seit gestern Abend Beweisfotos dagegenhalten. Die Luft wie Seide, ein erster Hauch abendlichen Dunstes - und die Sonne taucht alles, alles in rosarotes Licht. 


(gestern, irgendwo NW Friesoythe, 600ft)



Das sind so Momente, in denen man sich erwischt, das Flugzeug mit abgespreiztem kleinen  Finger zu steuern, als wär's so zart wie eine Tasse feinsten chinesischen Porzellans ...






Mittwoch, 2. September 2020

Lustig!

 

Jo mei, do hob i a wiada sser g'lacht, gell!

tagesschau.de titelt, das ifo-Bildungsbarometer habe aufgrund durchgeführter Umfragen dieses und jenes über den Zustand der Bildung in diesem, unserem Lande zu sagen. Dazu muss man wissen, dass das ifo-Institut mit Bildung überhaupt nichts zu tun hat, sondern ein eingetragener Verein ist, der als Wirtschaftsforschungsunternehmen firmiert, sich von unterschiedlichsten Geldgebern für Auftragsforschung aus Politik und Wirtschaft finanzieren lässt und in München, Bayern sitzt.

Finde ich super! Demnächst beauftrage ich die Fischereigenossenschaft Neuharlingersiel eG mit einer Umfrage zum möglichen oder unmöglichen Verbleib Bayerns in der BRD, der EU und der westlichen Wertegemeinschaft. 

Ich frage mich, warum so dümmliche Pseudo-Informationen öffentlich-rechtlich lanciert werden. Ist noch Saure-Gurken-Zeit?




(via wiki commons)
Ich mag dieses Bild. Es ist spektakulär, niemand wurde verletzt - und zu diesem Artikel hat es  überhaupt keinen thematischen Zusammenhang, ebensowenig wie Schule und ifo.







Dienstag, 1. September 2020

Auf Wiedersehen, geliebter Sommer!

 

Es gibt Bilder, da muss auch mal einfach die Klappe halten.




 

Gestern, letzter Flug im meteorologischen Sommer. Unten rechts der Flugplatz. Wie die Sonne die Horizontlinie vergoldet, das hat was, lässt aber auch den Herbst vorausahnen. Derartige Bilder gibt es nur low&slow in 150 m Höhe. (Ja, man kann auch auf einen Berg kraxeln oder auf einen Turm, aber wie uncool-neanderthal ist das denn!?)




 

Mittwoch, 26. August 2020

Downgrade!

 

Mit erstaunlicher zeitlicher Präzision hat mein schöner, großer, starker Fön im Zuge der herstellerseitig vorprogrammierten Obsoleszenz neulich die Grätsche gemacht, gefühlt nach Ablauf der Gewährleistung plus 1 Tag.

Behelfsweise musste ich auf meinen kleinen Reisefön zurückgreifen, und da ich zwar nicht besonders viel, dafür aber recht langes Haupthaar trage, fürchtete ich, der Trocknungsprozess werde nun ewig dauern, da ich immerhin von 2.500 W auf 1.200 W gedowngraded war. Doch siehe! Wiewohl nicht mal mehr die Hälfte des Stroms strömte, war der Haartrocknungs-Effekt nur geringfügig verlangsamt. Wo früher ein heißer, intensiver Luftstrahl mein Haar durchsiebte und, wenn man sich blöd anstellte, die Kopfhaut reizte, streichelt nun ein wohlig-warmer Wind den schütt'ren Schopf.

Die physikalischen Grundlagen sind klar, aber die alltägliche Beobachtung, dass mehr als doppelter Energieeinsatz keineswegs zu verdoppeltem Nutzen führt, überaus bemerkenswert. Da fällt uns doch glatt ein anderes, verwandtes physikalisches Gesetz ein, wonach der Luftwiderstand eines bewegten Körpers im Quadrat zu seiner Geschwindigkeit steigt. Verdoppele ich meine Geschwindigkeit von 10 auf 20 km/h, so muss ich die vierfache Menge an Energie aufwenden, den Luftwiderstand zu überwinden, d.h. die Geschwindigkeit konstant zu halten. Verdreifache ich die Geschwindigkeit, verneunfacht sich der Energiebedarf. Dummdödel hingegen erwarten, doppelt so viel PS führten zu verdoppelter Top-Speed. Sprichwörtlich dumm gelaufen.

Außerhalb der Physik fällt uns dabei vielleicht analog das Pareto-Prinzip ein, das zwar gelegentlich etwas überstrapaziert wird, aber unserer Alltagserfahrung entspricht, wonach 80 % des Arbeitsergebnisses in 20 % der Arbeitszeit erbracht wird und dass man 80 % der Arbeitszeit (!) dafür verbrät, ein an sich schon ganz gutes 80-%-Ergebnis zu einem 100-%-Ergebnis zu machen, obwohl das häufig gar nicht zwingend erforderlich ist.

Worauf laufen diese bekannten Gesetze und Überlegungen hinaus? Wir vergeuden unglaublich viel Energien, indem wir bedingungslos und besinnungslos immer mehr, immer schneller, immer intensiver, immer perfekter sein und immer mehr haben wollen, als es die Klugheit gebietet. Krankhafterweise ist da im menschlichen Verhalten keine Grenze abzusehen, und diese Krankheit ist tödlich für unsere Specie.

Was müssten wir eigentlich tun? Brutalst-konsequenter Minimalismus. Loslassen, Loslassen, Loslassen!

Kriegen wir das hin?

Derzeit nicht. Aber ich habe mir jetzt einen neuen kleinen Fön (1.250 W) gekauft. Das ist ja auch schon mal was.



(stark verändert via wiki commons)