Freitag, 10. Mai 2024

Meine Glaubenssätze

 

Die folgenden Aussagen sind Glaubenssätze und keine wissenschaftlichen Aussagen, da sie nur schwerlich experimentell prüfbar (sprich: falsifizierbar) sind. 

Erstens: In der Sekunde Deines Todes, wenn Du definitiv nichts mehr tun, nichts mehr ändern und nichts mehr erklären oder entschuldigen kannst, in dieser letzten Sekunde wirst Du einen vollständig klaren Blick auf Dein Leben haben. Alles Gute, das Du getan hast, aber auch das mutwillige Böse wird Dir bewusst. Vor allem wirst Du in diesem Moment begreifen, wo Du irrtümlich und zu Deinem und anderer Menschen Leid an Dingen fälschlich festgehalten hast und wo Du riesen-fette Chancen durch Zögerlichkeit vergeigt hast. Doof, dass Du zu diesem Zeitpunkt nichts mehr retten kannst.

Tipp: Richte Dein Leben auf diese Sekunde aus und bemühe Dich stets, dass sie nicht allzu kackig wird.

Zweitens: Wir wissen weder, wo wir vor unserer Geburt waren noch, wo wir nach unserem Tod sein werden. Aber die Annahme, dass unser jeweiliges Ich-Bewusstsein nur für die Dauer unserer körperlichen Existenz besteht, ist wenig plausibel. Ich habe noch keine richtige Antwort auf die Frage bekommen, warum ausgerechnet ich mich als dieses mein Ich empfinde. Es ist eine Frage, die Kinder schon stellen, und die Antworten der Erwachsenen sind bestenfalls unzureichend, meist aber eher dumm und betrügerisch.

Drittens: Es gibt Heilige Orte. Der Löwenzahn in der zugemüllten, verwaisten Lücke zwischen zwei Großstadtbauten ist der Sitz einer kleinen Gottheit. Das Hyphengeflecht eines großen, unberührten Waldgebietes beherbergt einen gewaltigen Geist. Wir haben nur verlernt, diese Entitäten und ihre Verbindungen wahrzunehmen. Deshalb sieht unser Planet so beschissen aus, wie er gerade aussieht.

Viertens: Wenn Du eine Sache nur mit exorbitantem Energieaufwand, mit Anstrengung, Disziplin und Selbstüberwindung und Kampf gegen Deinen "inneren Schweinehund" durchführen kannst, ist, was Du tust, höchstwahrscheinlich falsch. Dinge, die Du als richtig und wichtig erkannt hast, erledigen sich von selbst. "Was keinen Widerstand hat, dringt ein, wo kein Zwischenraum ist." (Lao-Tse)

Drei Tipps: Wasser-Metapher. Tue das Anstrengungslose. Das Nichts-Tun tun. (auch irgendwo im Tao-te-king)



(Still aus "Full Metal Jacket"; stark verändert via wiki commons)

Die dümmste und ineffizienteste Art, mit sich selbst und anderen umzugehen. 
Von Idioten für Idioten.




Dienstag, 7. Mai 2024

Wider die Comfort-Zone! (Warum eigentlich?)

 


Jaaa, es sieht so aus, als hätte ich gestern nur wieder meinen Gartenstuhl am Himmel erklommen, um low & slow die Landschaft zu genießen.

Aber in echter Wirklichkeit bin ich gestern mit dem festen und sportlich ehrenvollen Vorsatz gestartet, die Grenzen meiner Comfort-Zone in puncto Wind und Thermik zu überschreiten und damit zu erweitern. 

Was ich dabei (erneut) gelernt habe:

  1. Du kannst mit einem 120-kg-Leichten-Luftsportgerät in böigem Wind und starker Thermik  fliegen. Du kannst (Achtung: Analogie!) auch mit einem Hollandrad 'n MTB-Trail fahren. Es geht, aber man fragt sich irgendwann "Was soll das, was machste hier eigentlich, wem willste was beweisen?".
  2. Da ich einst auch der Segelfliegerei frönte, wollte ich auch mal wieder probieren. mit meinem Brummer Thermik zu nutzen. Immer noch witzlos bei einer Gleitzahl von 1 : 6 oder so. Bestenfalls eine Spielerei, um sich beim Streckenflug zu entertainen und vielleicht (!) ein klitze-bisschen Sprit zu sparen. ¹
  3. Einzig positiver Effekt: Lande-Training. Wenn Du geübt bist, bei kackigen Bedingungen gute Landungen hinzulegen, dann ist das ein Wert an sich. 



(Verändert via wiki commons)

Fliegen lernen heißt landen lernen.
(Hier wurde niemand körperlich verletzt.)




¹ Apropos Sprit und Umwelt-Drecksau bzw. Flugscham: Mein Flugzeug verbraucht 4 l / h. Man vergleiche Motorräder. Oder Boote. Jaja, das ist whataboutism und wäre trotzdem vermeidbar. Es ist anstrengend, immer nur gut zu sein. Ich gönne mir meine lässliche Sünde und büße an anderer Stelle.








Mittwoch, 1. Mai 2024

Statt Katzenbilder: Wieder nur Fliegebilder.

 

Gestern endlich wieder den Allerwertesten in die Luft gekriegt. 



Von Oldenburg rechts der Weser nach Norden ... 

Wer genau hinschaut, versteht, was "Low-&slow-Fliegerei" bedeutet.

... Harriersand und Brake backbord querab ...




 ... anschließend quer rüber zum Jadebusen (hier mit diffuser Beleuchtung durch Saharastaub) ...



... und dann in seidiger Abendluft hands-off kreuz und quer über die Wesermarsch zurück.





The sky above, the earth below,
Fire within me, let it gloooooowww ...!
Amy Mc Donald