Samstag, 29. Dezember 2018

Türme aus Elfenbein



Gerade im Radio Bericht zum neuerlichen Grubenunglück in Indien gehört, darin u.a. folgende Aussage, näherungsweise wörtlich zitiert: "Illegaler Bergbau ist seit 2014 in Indien verboten."

Ja, dem Satz gebricht es, scheint's, an inhaltlicher Logik. War der Bergbau, als er verboten wurde, denn auch schon gesetzeswidrig, also verboten? Oder wurde der Bergbau erst durch das Verbot von 2014 illegal, war es bis dato also nicht?

Das ist aber nur die arrogante Krittelei weltfremder Deutschlehrer. In der richtigen Welt gehört die Frage nach logischer Konsequenz nämlich längst in den Elfenbeinturm. Abgaswerte, Rüstungsexporte, Umweltverbrechen, Geschwindigkeitsüberschreitungen, Datenschutz, etc. etc. etc., wir haben uns doch längst daran gewöhnt, dass es Vorschriften gibt, die zwar Gesetzeskraft haben, aber einfach nicht durchgesetzt werden. Nur weil's illegal ist, muss es noch lange nicht verboten sein.

Das ist nicht unbedingt schlecht. Das vergessene Tempo-30-Schild auf einsamer, mitternächtlicher Landstraße, bis zum Horizont kein Mensch außer Dir, und nur der Mond schaut zu - wie blöd müsste man sein, hier keine eigenverantwortliche Entscheidung zur Geschwindigkeit über Grund zu treffen? Und kein verantwortungsbewusster Gesetzeshüter gäbe sich die Blöße, für den Verfolg derlei Fipsigkeiten seine steuerfinanzierte Dienstzeit zu verpulvern, und das ist gut so.

Wenn hingegen Autokonzerne den Tatbestand organisierter Betrugs-Kriminalität mehrfach übererfüllen und dadurch Millionen von Kunden und unsere Umwelt weltweit in erheblichem Maße schädigen, dann erwarten wir natürlich schon, dass bestehendes Recht angewendet wird. Doch die Zeiten sind nicht so.

Ich reime mir die Sache mit den indischen Bergwerken also so zurecht: Außerhalb staatlich zugelassener, quasi TÜV-zertifizierter Bergwerke war Bergbau in Indien schon länger verboten. Aber, sei es durch Korruption oder weil der indische Staat einfach die Kohle brauchte (Wortspiel!), man ließ die Sache laufen. Nach den ersten 15.000 Toten (ein Wert aus dem o.g. Bericht) sah man ein, dass das irgendwie doch nicht ging, und man beschloss 2014 ein Gesetz, das sinngemäß lautet: "Das, was wir sowieso schon längst verboten haben, ist ab jetzt aber ganz in echt richtig verboten, also so richtig richtig, das ziehen wir jetzt voll durch, passt bloß auf, ey!"

Die Tatsache, dass nun, Ende 2018, wieder 40 meist jugendliche Bergarbeiter in so einem illegalen Bergwerk "nur wenig Hoffnung auf Rettung" haben, beweist die Wirksamkeit derartiger Gesetze.

Ich bleibe ratlos zurück. Habe nur einen Wunsch: Lasst uns doch alle Gesetze, Vorschriften und Regeln, die wir sowieso nicht konsequent durchsetzen wollen oder können, rausschmeißen. Auf der mitternächtlichen Landstraße interessiert's keine Sau, wie schnell Du fährst. Wenn Du Dich wegen überhöhter Geschwindigkeit um einen Baum wickelst, bist Du dran (falls Du überlebst)! Wenn alles gut geht, ist doch alles gut, oder?

Oder: Konzernbosse und Bundesminister werden für ihr Tun niemals (!) zur Verantwortung gezogen. Wenn das die juristische Praxis ist, warum halten wir uns dann mit anderslautenden Gesetzen auf? Warum haben wir Gesetze zur Begrenzung von Rüstungsexporten? Sagen wir's doch ganz offen und ehrlich: "Rüstungsexporte in Krisengebiete sind verboten, außer die Leute zahlen RICHTIG gut und nehmen gleich größere Mengen ab." Das klingt jetzt ethisch nicht ganz astrein, aber immer wieder zu lügen und ständig dabei erwischt zu werden, ist auch nicht so pralle.

Lasst uns mit Lügen und Selbstbetrug aufhören und nur ein paar wenige, wahre, klare, durchsetzbare Gesetze machen, und nur da, wo wir auch wirklich zuschlagen wollen, wenn jemand dagegen verstößt. Das Leben wird dadurch für alle Beteiligten viel einfacher!




(Elfenbeinturm - verändert via wiki commons)

Obwohl ... so'n Elfenbeinturm sieht natürlich geiler aus, als die kalte, düstere Wahrheit.













Donnerstag, 27. Dezember 2018

Träume sind wichtig!

Gerade einen klugen Guardian-Kommentar zu Britanniens Zukunftsperspektiven nach dem Brexit gelesen. Ein plausibel pessimistisches Bild. Egal was kommt, die Briten werden schwer beschädigt aus der Sache hervorgehen.

Wie sind sie in diese blöde Situation gekommen? Träume!

Die Machthaber und Möchtegern-Machthaber dieses Planeten sind ganz großartig darin geworden, den tumben Massen Träume zu verkaufen, und die tumben Massen sind dafür umso empfänglicher geworden, je kaputter und gestörter ihre je individuellen Selbstbilder sind.

Ich weiß zwar nicht, wie die/der einzelne britannische Brexit-Befürworter tickt, aber die Brexit-Einpeitscher beschworen vor dem ersten Referendum immer wieder den Traum, das Empire könne wie in der schlechten alten Kolonialzeit wiedererstehen - und würde, wenn nicht die Brüsseler Blutsauger immer wieder ihre gierigen Krallen ins ehrliche Fleisch John Bulls schlagen würden.

(John Bull - verändert via wiki commons)

"Ämmäricka fööhst!" ist die Traum-Botschaft an den "White trash" (Selbstbezeichnung!) des Mittleren Westens, der zwar allzu realistisch einschätzt, was er ist, aber gerade deshalb heilfroh ist, wenn man ihm sagt, er könne qua Zufall des Geburtsortes Anspruch auf eine gewisse Besonderheit auf diesem Planeten erheben. Derlei Botschaft hört man gerne, selbst wenn sie von einem krankhaften Egomanen kommt.

Teil der Wiederauferstehung des osmanischen Reiches in altbyzantischer Pracht zu sein ist natürlich eine angenehmere Selbstsicht, als eingestehen zu müssen, dass man mit den Welterklärungsmodellen anatolischer Kleinagrarier nicht unbedingt im globalen Wettstreit reüssieren wird.

Weltmachtphantasien zwischen zaristischer Auctoritas und stalinistischer Potestas lassen sich besser verkaufen als das Eingeständnis, dass das Volk, das den größten Anteil am Sieg über den Faschismus hatte, aufgrund einer dauerhaft bösen, korrupten Führungs-Mafia der größte Netto-Verlierer dieses Krieges und Nachkrieges wurde.

Vom südlichsten Balkan bis zur polnischen Ostseeküste gibt es einen Streifen von Ländern, deren Geschichte eigentlich immer nur darin bestand, entweder vom eigenen Adel oder von den angrenzenden Großreichen verraten, verkauft und gegeneinander ausgespielt worden zu sein. Jede noch so löcherige, grottenpeinliche Geschichtsklitterung, jeder Traum, die bzw. der dazu angetan ist, hier einen Furz künstlich-bemühter nationaler Selbstachtung einzublasen, wird natürlich dankbar angenommen - zu jedem Preis an Rechtsstaatlichkeit und persönlicher Freiheit, wie's scheint.

Und bei uns? Welche Träume verkauft eigentlich die AfD? Welches "Früher" meinen die, wenn sie den Früher-war-alles-besser-Traum verkaufen wollen? Sie selbst sagen ja, dass sie die Nazi-Zeit damit nicht meinen, aber das glaubt ihnen kein Mensch. Wahrscheinlich wollen sie sowas wie die Nazi-Zeit, aber ohne die Juden wirklich umzubringen und ohne Bomben auf eigene Städte und ohne Krieg-Verlieren. * Und wenn die Nazi-Zeit als "Vogelschiss" abgetan wird, welchen Traum wollen die uns denn dann verkaufen? Bis 1871 gab's nur Territorialfürstentümer, kein Doitschland. ** Wovon sollen wir also träumen, AfD? Wo sind die "gold'nen Zeiten", zu denen Ihr zurückwollt?

Und schließlich: Welche Träume verkaufen wir, die links-grün-menschenrechts-mitgefühls-vernunft-versifften Aufrecht-Demokraten? Was setzen wir dem ganzen verlogenen Dicke-Hose-Scheiß entgegen?

Eiei, nun wird's bitter! Wir, die Guten, haben keinen schönen Traum anzubieten. Aktuell bieten wir nur strenge, karge Kost, fordern von uns und unseresgleichen energieaufwändige Vernunft, langfristige Selbstbeschränkung, kostspielige Solidarität, Umdenken (Aua!), Bescheidenheit, Demut ... Das ist in der Summe und im Vergleich mit den Volksverhetzern wie Trump, Erdogan, Orban, Söder und der AfD sowas von un-sexy, das müssen wir ganz dringend ändern!

Ich habe dazu keine Lösung auf der Pfanne, aber die Richtung müsste lauten: Es gibt weltweit eine gewaltige Mehrheit fröhlicher, friedlicher, freier, pfiffiger, solidarischer, offener Menschen. Entscheide Dich, dazuzugehören und Du bist willkommen.

Oder sei ein muffeliger, unselbständiger, unbelehrbarer Idiot, dann geh' stinken.

Oje, ich merke schon: Das muss noch viel besser ausgearbeitet werden ...!




 (1904 - verändert via wiki commons)







* Rassefremde Nicht-Bio-Doitsche entrechten und rausschmeißen ist für die AfD definitiv in Ordnung, aber sie zu vergasen hinterlässt, das haben wir gelernt, Flecken auf der weißen Weste. Krieg und Bombenschmeißen sind auch irgendwie geil, aber bitte nicht hier zu Hause, denn da hätten wir's gerne stets sauber und ochdentlich.

** Goethe war kein Doitscher, sondern Sachsen-Weimar-Eisenacher, und er war kein Staatsbürger, sondern Untertan.









Mittwoch, 26. Dezember 2018

Global Puberty-Challenge


Soso, Japan steigt aus der Internationalen Walfangkommission aus und will wieder ganz offiziell Wale jagen. Nicht so schlimm, denn die Beschlüsse dieser Kommission haben die Japaner sowieso immer hintergangen, indem sie Wale für angebliche Forschungszwecke massakrierten. Offensichtliche Lügerei wird nur ersetzt durch offensichtliche Trotzerei.

Aber der Ton, dieser Trotz-Gestus, hat eindeutig Vorbilder: Wir steigen aus der Menschrechts-Charta aus, wir steigen aus den Mittelstreckenraketen-Verträgen aus, wir steigen aus dem Flüchtlings-Pakt aus, wir steigen aus den Klima-Verträgen aus, wir steigen aus den Euro-Stabilitäts-Kriterien aus, wir steigen aus der EU aus, wir steigen aus der OPEC aus, wir steigen hier aus, wir steigen da aus ....

Die Selbstaussage ist immer dieselbe: Ich bin ein dummes, verwöhntes, krankhaft egoistisches Kind, unfähig zur Verantwortung für mich oder gar meine Umwelt. Ich bin viel zu dämlich, mich in meine Mitmenschen hineindenken zu können, um Kompromisse auszuhandeln und bin sowieso zu undiszipliniert, um sie dauerhaft leben zu können. Ich will Triebbefriedigung sofort. Langfristiges,  nachhaltiges Denken und Handeln geht bei mir gar nicht, weil ich eine Aufmerksamkeitsspanne von elf Sekunden habe, hoppla, schon vorbei. Außerdem benehme ich mich ab jetzt ganz besonders scheiße, weil ich dadurch die Aufmerksamkeit des ganzen Rests der Welt bekomme, und alle müssen tun, was ich will! Und wenn jemand mit naturwissenschaftlichen Fakten zu argumentieren versucht, halte ich mir die Ohren zu und singe laut "LA LA LA!", bis sie / er entnervt abzieht.

Normaldenkende Menschen reagieren auf derlei Verhaltensdispositionen mit dem ganz natürlichen, dringenden Wunsche, den nervtötenden Gören kräftig eine zu schallern. Leider ist hier eine Grenze der Metapher erreicht, denn die nervigen Gören, das ist aktuell unsere komplette Spezies, wie es scheint. Und geschallert bekommen wir ganz bestimmt eine, und zwar von den ziemlich konsequent und unpädagogisch agierenden Naturgesetzen, sobald wir nämlich unsere Lebensgrundlagen restlos und unwiederbringlich in die Grütze gefahren haben.

Wäre schön, wenn das Kotzbrocken-Kind mal pronto zur Besinnung käme.





 (1885 verändert via wiki commons)

Nicht lustig, nur doof.














Samstag, 22. Dezember 2018

Jahresend-Räsonnement


Längste Nacht, kürzester Tag. Wintersonnenwende, eigentlich beginnt heute das neue Jahr. Die Verschiebung des Jahreswechsel-Tages auf den 24. bzw. 31. Dezember, das sind Rechenfehler, die wir seit Jahrhunderten mitschleppen.

Zeit zur Besinnung und zu Bloggers Nabelschau. Was macht der Blog? Läuft erfreulich.



(verändert via wiki commons)

Am meisten erfreut mich die gefühlte Selbstdiagnose, dass ich im Laufe der Jahre immer erfolgreicher geworden bin, mich von fiktiven Adressaten zu emanzipieren. Ich schreibe für niemanden mehr, nicht mal für mich selbst.


Vielleicht können nur Kreativlinge, ästhetisch Schaffende, dieses Problem verstehen: Du machst irgendwas, dann kriegst Du positive Rückmeldungen, die Dich natürlich erfreuen, und später erwischst Du Dich dabei, dass Du auf eine bestimmte Art und Weise schreibst, malst, bildhauerst, musizierst, wasauchimmer, um noch mehr von diesen schönen Rückmeldungen zu bekommen. Unterbewusst fängst Du an, für ein imaginiertes, aber spezielles Publikum zu arbeiten, Dein Fähnlein immer etwas weiter in den Wind zu hängen. Mitunter erzeugst Du diesen Wind auch selbst, wenn Du nämlich ein bestimmtes Selbstbild konstruiert hast, das Du qua ästhetischem Tun bestätigen und bestärken willst.

Manches Mal habe ich mich dabei erwischt, lustig sein zu wollen. Oder besonders scharfsinnig. Oder besonders provokant. Oder: Viele meiner Texte arbeiten viel zu sehr an meinem Selbstbild.* Das sind alles Texte, die ich innerlich unter dem Stichwort "gewollte Texte" abbuche. Gewollte Texte sind grundsätzlich schlechte Texte. **

"Gewollt" bedeutet nämlich, es geht nicht mehr nur um die eigentliche Idee, um einen Inhalt, der auch jenseits meiner Person Gültigkeit hat, sondern darum, andere und/oder mich selbst intellektuell und ästhetisch zu befriedigen. Gewollte Texte können nicht frei fließen, sich nicht aus sich selbst heraus entwickeln, stattdessen muss der Schreiber, im Bemühen, unbedingt ein Ziel zu erreichen, ständig steuern, kontrollieren, konstruieren, biegen und brechen. Das ist anstrengend und schmerzhaft für alle Beteiligten.

Und falls, wie neulich geschehen, jemand fragt, was es eigentlich mit diesem Tao-Kram auf sich hat: Genau das: Hör' auf, angestrengt ein "gewolltes" Ziel erreichen zu wollen.






 (Jefferson Airplane, White rabbit, Woodstock 1969 - verändert via wiki commons)

* Erstaunlich oft bearbeiten viele Texte übrigens im Subtext mein anscheinend latentes Trauma, bei Woodstock 1969 nicht dabeigewesen zu sein. 1969 war ich erst sieben Jahre alt, niemand hatte mich auf den Termin hingewiesen, und ich bezweifle, dass meine norddeutsch-kleinstädtischen-mittelstands-bürgerlichen Eltern einen Besuch des Konzertes erlaubt hätten, von finanziellen Quisquilien ganz zu schweigen. Aber ich bin sicher: Mein Leben wäre anders verlaufen, hätte ich damals Country Joe oder Jefferson Airplane life on stage erlebt - ganz anders! Aber hallo!

**Die meisten, leider nicht alle, habe ich noch vor Veröffentlichung gelöscht.


 (Country Joe & the Fish, Vietnam Song, Woodstock 1969 - stark verändert via youtobe)













Sonntag, 16. Dezember 2018

Hibernation


Lange nichts geschrieben, grummelt's in mir. Ja, woher soll's denn kommen? Zum Fliegen ist's zu kalt, draußen hasten die Menschen, auch ich, nur dickvermummt von A nach B, erpicht, die Zeit von Tür zu Tür zu minimieren. Wenig Input von da. Zuhause sitzt man jetzt und liest gute Bücher, doch was da schon geschrieben steht, brauche ich hier nicht mehr zu bloggen. Oder man bastelt, malt und werkelt, doch Gebasteltes, Gemaltes und Gewerkeltes halte ich - im Gegensatz zu vielen Blogger*Innen - nur für begrenzt mitteilenswert.

Winter hat wenig, mich ästhetisch zu attackieren. Ich bin ein Kind der Sonne, der Wärme und des Lichts. Und wenn auch meine Physis den Winterschlaf nicht kennt, im Geiste hiberniere ich gerade nur so vor mich hin und hoffe, aus diesem zwar nicht besonders euphorischen und intelligiblen aber wenigstens leidlich durchhaltbaren Zustand nicht vor, sagen wir, Mitte Februar, aufgestört zu werden.

Ab 21.12.2018, 23:23 werden die Tage wieder länger, spielt die Zeit wieder für uns! Hurray!





Jaja, ich bewundere die Polarforscher ja angemessen. Und die Sache mit der Scott-Expedition und so tut mir echt leid und so weiter. Aber mal ernsthaft: Wie bescheuert muss man für sowas auch sein...!?

Ich weiß gar nicht, warum ich nicht, im Gegenteil, 2.000 Kilometer dichter an den Äquator ziehe.






Freitag, 7. Dezember 2018

Wie dümmlich darf Propaganda sein?


Interessante Berichterstattung über Huawei in unseren öffentlich-rechtlichen Kanälen. Der chinesische Internet-Konzern ist im Internet und rundherum außerordentlich erfolgreich, (Zitat:) "ist zum zweitgrößten Smartphone-Hersteller der Welt aufgestiegen, bietet außerdem Unternehmen seine Cloud-Dienste an und managt deren Datenverkehr. Den Aufbau des künftigen Mobilfunkstandards 5G wollen die Chinesen begleiten, und sie arbeiten zum Beispiel mit Daimler an der Entwicklung des autonomen Fahrens. Bei all diesen Aktivitäten fallen riesige Datenmengen an – wo die am Ende landen, weiß niemand, aber Vermutungen gibt es natürlich. Großbritannien etwa lässt Huawei durch seinen Geheimdienst beobachten und es ist anzunehmen, dass die übrigen westlichen Staaten dies ebenfalls tun."

Ich verstehe, dass ich jetzt empört und verängstigt sein soll und die Chinesen im Allgemeinen und Huawei im Besonderen hassen muss. Aber ich verstehe nicht, warum. Huawei tut nichts, was US-Konzerne nicht schon längst und viel länger und viel schlimmer praktizieren.

Drei Fragen:

  1. Merkt wirklich niemand, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird und dass den Chinesen, nur weil sie Chinesen und nicht US-Amerikaner sind, etwas vorgeworfen wird, was im Westen immer schon, spätestens aber seit dem "Patriot Act" 2001, globale, illegale Routine ist?
  2.  Fällt niemandem die zeitliche Koinzidenz der Festnahme der Huawei-CFO und des Strafexerzierens  deutscher Autobosse beim POTUS auf? Ist die Verschwörungstheorie, die Trump-Junta attackiere nun sämtliche privatwirtschaftliche global-players, die eine Konkurrenz der US-Konzerne darstellen könnten, ganz und gar abwegig? 
  3. Bin nur ich alleine angeekelt von der speichelleckerischen, kritiklosen Willfährigkeit, mit der unsere Öffentlich-rechtlichen jeden menschenrechts- und demokratiefeindlichen, unilateralen Auswurf des kranken Mannes im Oval Office verbreiten?
Es ist nicht schade um den Untergang des professionellen Journalismus, wenn er denn ohnehin nicht antritt, die Mächtigen zu kontrollieren und zu kritisieren.





(verändert via archives.org)
Streiche: Juden, setze: Chinesen.
Man erlaube mir, mich auch für unsere rezenten Journalisten fremdzuschämen.





Postscriptum v. 08.12.2018: Der Vorwurf gegen Huawei lautet, der Konzern habe sich nicht an die Iran-Sanktionen gehalten, die Herr Trump im Alleingang ausschließlich nach US-Recht eingeführt hat. Es gibt weder internationale noch UN -, noch sonstwie multilaterale Beschlüsse, und die Vorwürfe gegen den Iran, aus denen diese Sanktionen resultieren, sind bestenfalls windig.




 

Sonntag, 2. Dezember 2018

Sentimental journey


Jestern Hunderte alter Familien-Dias bei und mit meinen Eltern geschaut. Darunter zeigen vier, fünf meinen damaligen Freund B. Ein Schatzkästchen von Erinnerungen und späten Erkenntnissen öffnet sich.

B. und ich waren beide acht Jahre alt und hatten einander lieb, in einer Zeit und einer Art, bei der man natürlich nicht hinterschicken musste, dass das natürlich nichts mit Erotik o.ä. zu tun habe, sondern nur bedeutete, dass wir das Zusammen-Sein sehr genossen. Da musste gar nicht drüber geredet werden, so kristallklar war das.

Deshalb war ich auch nur einen halben Schritt hinter B., als er von einem schwerst-alkoholisierten Autofahrer aus seinem und meinem Leben gefetzt wurde. Ziemlich furchtbare und blutige Erinnerungen tauchen auf. Blöd auch, dass B. nicht sofort richtig tot war, sondern nur hirntot, so dass am nächsten Morgen eine ethische Entscheidung getroffen werden musste, die Maschinen abzuschalten. B.s Mutter, am Abend davor verständlicherweise völlig durchgedreht, frug schließlich, warum es denn ihren Sohn erwischt hätte, und nicht mich. Das Verhältnis zwischen B.s Eltern und meinen rutschte, Verständnis hin oder her, schlagartig auf einen Wert unterhalb des absoluten Nullpunkts.

Ich schwöre, jetzt kommt nichts Weinerliches. Aber die Frage hat mich damals auch umgetrieben. B. war klüger, viel sensibler, nachdenklicher und netter als ich. Warum er? Oh, ich habe nie gewünscht, an seiner Stelle zu sein. Die Option existierte nicht, und ich habe sie damals nicht mal theoretisch erwogen. Da bin ich, bei aller Liebe, sehr unsentimental und pragmatisch, sowohl als Achtjähriger als auch als Sechsundfünfzigjähriger.(*1)


Damit zurück zum "Schatzkästchen von Erinnerungen und späten Erkenntnissen" (s.o.). Die Erinnerungen lassen wir mal weg, das ist mein Privatkram.

Mir ist gestern Abend bewusst geworden, dass ich seit B.s Tod über Themen wie "Gerechtigkeit", "Schicksal" etc. etc. nachdenke. Als Achtjähriger bist Du natürlich auf der Suche nach den Funktionen, nach denen die Welt tickt. Du willst die Regeln herausfinden.

Und, Erkenntnis numero uno, Gerechtigkeit gehört nicht dazu.

Erkenntnis numero due: Das Konzept vom göttlichen Lenker, vom "lieben Gott" war mit B.s Tod auch vom Tisch. Allerdings habe ich mit großem Interesse und stets "sehr gutem" Erfolg am Religionsunterricht teilgenommen - zum Schluss nur noch, um wirklich ganz sicher zu sein, dass "göttliche Gerechtigkeit" nichts weiter ist, als ein Bullshit-Konzept, um die Massen ruhig zu halten. Nein, konfirmiert bin ich nicht.

Erkenntnis numero tre: Ich war damals äußerst empört, dass der Besoffene, der B.s Tod verschuldet hat, mit einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe davonkam, weil, gerichtliche Begründung, sein Besoffen-Sein strafmildernd angerechnet wurde. Zweifellos eine Folge dieser Geschichte: Schon als achtjähriger Knabe begann ich, eine sehr enge, fast schon brutale Definition der Begriffe "Verantwortung" bzw. "Eigenverantwortung" zu entwickeln.

Letzte Erkenntnis, passend zu "Spätfolgen" und "Verantwortung": Bin ich traumatisiert? In einer früheren Fassung dieses Textes habe ich B.s Unfall detailliert beschrieben, und es war wirklich fies. Und dass mir nahestehende Menschen auf ganz erbärmliche Weisen starben, erlebte ich anschließend noch ein paar Mal, ein Mal ganz besonders schlimm und ganz besonders nah. Ja, natürlich bin ich traumatisiert. "Trauma" meint eine "lange nachwirkende Verletzung"(*2). Wie stumpf soll und muss man denn andernfalls sein? Wie stark B.s Tod mich verletzt hat, habe ich jahrzehntelang nicht aktualisiert, erst gestern durch die Fotos ... Aber "Trauma" heißt nicht zwingend, dass mein alltägliches Leben in sozial-auffälliger Weise tangiert ist. Die Erinnerung an B.s Tod ist überhaupt nicht vergleichbar mit z.B. einem appen Bein. Die Dinge prägen uns. Es sind die Narbenmuster, die uns zu Individuen machen. Möchte ich sie missen? Auf keinen Fall!



 (RCAF-Spitfire, 1942; verändert via wiki commons)




 (*1) Fragt jetzt nicht, wie ich wohl entschieden hätte, wenn es eine Option gegeben hätte. Ich behaupte, derartigen Fragen können immer nur retrospektiv beantwortet werden.

(*2) Die schönste mir bekannte Trauma-Geschichte ist die einer Italienerin, die 2012 angab, sie sei traumatisiert vom Untergang der "Titanic", weil ihre Großmutter ihr so oft erzählt habe, dass deren Bruder, also der Großonkel, hundert Jahre vorher mit der "Ttanic" untergegangen sei. Wohlgemerkt war besagte Großmutter nicht mit an Bord, sondern viereinhalbtausend Kilometer entfernt auf dem Trockenen. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wer für das Trauma der Enkelin zahlen muss:

  • A.) Die Großmutter, da sie so fahrlässig ihre Enkelin mit zusammenfantasierten Geschichten traumatisierte.
  • B.) Die Eltern, die offensichtlich nicht rechtzeitig eingriffen.
  • C.) Die Cunard-Line, die die "Titanic" betrieb.
  • D.) Die Betreiber der "Costa Concordia", anläßlich deren Unterganges bei besagter Enkelin die ganze Geschichte wieder hochkochte.  
  • E.) Die Journaille, die aus niederen Motiven Trauma-Stories pusht.
 Mehrfachantworten sind möglich.


















Freitag, 30. November 2018

Schluss damit.


Lese gerade Kretschmanns "Worauf wir uns verlassen wollen", Untertitel "Für eine neue Idee des Konservativen" (Fischer, 2018). Kretschmans Versuch, wahrhaft Erhaltenswertes in Politik, Kultur etc. von einfach nur Spießigem, Verknöchertem, Rückwärtsgewandtem zu trennen, ist klug und löblich, aber beim Lesen befiel mich eine seltsame Ungeduld. Mir dämmerte: Das ist alles Quatsch. Konservativismus ist immer und grundsätzlich Quatsch.

"Konservativ" bedeutet, Bestehendes zu bewahren. Und bei genauer Betrachtung haben wir praktisch nichts, was wir konservieren sollten.

Ich beginne mit dem Beispiel, das mich selbst am stärksten betrifft: Hochtönend schwadronierte ich (auch hier, auf diesem Blog), ich sei ja, ach, so verfassungskonservativ. Das mag stimmen. Aber nur, wenn es darum geht, unsere Verfassung gegen jene Dummbratzen zu verteidigen, die sie abschaffen und durch etwas viel, viel Schlechteres und Menschenverachtenderes ersetzen wollen. Andererseits enthalten FDGO bzw. GG bzw. die Menschenrechts-Charta noch unglaublich viele Macken. Allein die Tatsache, dass unsere Politik, unsere Gesellschaft in dem Zustand sind, in dem sie sind, beweist, wie unendlich viel da noch nachgearbeitet werden muss. Es gibt keinen Grund, unsere Verfassung zu konservieren, zu bewahren, wie sie ist. Es gibt ein paar Gründe, die bisherigen Errungenschaften nicht wieder kaputtmachen zu lassen, aber sonst? Da muss ganz viel verändert werden!

Oder unsere Geschichte: Jaja, ich beziehe mich ja mitunter sehr positiv auf den "Alten Fritz", auf Goethe, Kant u.v.a.m. Aber aus jenen Epochen oder auch nur von jenen herausragenden Individuen etwas geistig konservieren zu wollen? Nee, also dazu waren sie, jeder für sich, dann doch zu arschig. Und es gibt keine einzige Epoche unserer lokalen, regionalen, nationalen, europäischen oder globalen Vergangenheit, die - auch nur in Teilen - des Konservierens würdig wäre. Es ist skandalös und ernüchternd, wie langsam wir uns geistig weiterentwickeln, aber wir entwickeln uns. Mir fällt jedenfalls keine Epoche ein, in der ich ruhiger, entspannter, behüteter leben könnte, als unsere gegenwärtige.

Ein weiteres Beispiel ist die Umwelt, die erhalten werden soll. Jaaa - neeh! Zweifellos wäre es klug, wenn wir eine Umwelt erhalten würden, in der wir als Menschen menschenwürdig, d.h. mit Lust und Freude, leben könnten. Im Moment sieht es aber so aus, als würde unsere evolutionäre Programmierung, blinder Egoismus, blutgierige Unersättlichkeit, gepaart mit fiesen, hinterhältigen kognitiven Fähigkeiten uns qua Über-Angepasstheit ins biologische "Aus" manövrieren. Das ist prinzipiell nix Neues: Der Säbelzahntiger starb aus, weil immer größere Eckzähne zwar sexy wirkten, ihn aber schließlich verhungern ließen, der eiszeitliche Riesenhirsch brachte dieselbe Nummer mit seinem Geweih und der Riesen-Hai Megalodon wurde einfach so immer größer, bis plötzlich kleinere Haie ihm das Essen wegschnappten. Und wir werden immer cleverer, immer opportunistischer, und obwohl wir uns damit in die Grütze fahren, können wir dieses Verhalten offenbar nicht abstellen. Wenn ich richtig, richtig natur- und umweltkonservativ wäre, müsste ich das sogar begrüßen. Und die paar Lebewesen, die den Abgang unser Art überleben, werden darob in der Tat sehr erleichtert sein.

Kretschmann erarbeitet dann noch aktualisierte Konservativismus-Definitionen für Familie, Religion, Nation usw., aber das fand ich eher langweilig, da hat mein alter Kumpel, der  Dalai Lama, schon viel früher viel schlauere Sachen viel genauer auf den Punkt gebracht.

Kurz: Alles Festhalten ist grundsätzlich schlecht. Von nun an möchte ich nicht mehr konservativ sein. Nicht mal als Abwehr gegen die Bekloppten, die uns unbedingt nach 1933, ins Mittelalter oder die Steinzeit zurückführen wollen.

Statt früheren Vorbildern zu folgen, sollten wir wieder mehr kreative Energie darauf verwenden, eine eigene, neue, friedliche, fröhliche, menschliche Utopie zu leben.

 





 (verändert via wiki commons)







It's okay to start again cause change is gonna come
Nothing ever stays the same, it's not like we're still young
Let's blow it up and burn it down so we can start anew
No fear of change, no fear of the unknown.

All my hopes and memories are blowing in the wind
I started off with nothing and I'm back here once again ...


Amy Macdonald: From the Ashes







Samstag, 24. November 2018

Fragen zum Kinderfernsehen


Jemand hatte mir "Weihnachtsmann &Co KG" ans Herz gelegt, eine Zeichentrickserie für Kinder, die derzeit mit neuen Folgen auf Super-RTL startet. Zur Abwechslung, aus purer Neugier und zur Prokrastination in anderer Sache schaute ich mir die aktuelle Folge an. Ganz miserabler Plot, völlig dumm, und selbst als perverser Abklatsch der durchaus empfehlenswerten, süßen "Caillou"-Serie unbrauchbar.

Schwachsinns-Serien und RTL gehören unverbrüchlich zusammen, daher hatte ich keine Erwartungen, die enttäuscht werden konnten. Eingerastet bin ich allerdings an der Stelle, da der Bösewicht "Grantelbart" seinen side-kick als "Spastiker" beleidigte.

Es braucht hier jetzt überhaupt nicht diskutiert zu werden, wie vollkommen untragbar und eigentlich und bislang undenkbar so etwas ist. Diesen Teil können wir, hoffe ich, überspringen, da er für normaldenkende und -empfindende Menschen selbsterklärend ist.

Die Frage nach den Ursachen beschäftigt mich aber sehr, und folgende Hypothesen sind mir dazu bisher eingefallen:

Hypothese 1: Die SynchrontexterInnen versuchten eine billige Ranschmeiße an das, was sie für Jugendsprache hielten. Entweder sind sie so abgrundtief dämlich, gar nicht zu wissen, dass eine spastische Lähmung ein ziemlich fieses Handicap ist oder sie wissen es, sind aber hirnzerfetzend ethikfrei.

Hypothese 2: Die SynchrontexterInnen sielen sich darin, politisch unkorrekt sein zu dürfen, in dem sicheren und arroganten Bewußtsein, dass ihre ZuschauerInnen noch einen ganzen Zacken dämlicher sind als sie selbst und dass von RTL-Guckern intelligible Reaktionen, wie z.B. kritisches Bewusstsein und / oder Mitgefühl  grundsätzlich nicht zu erwarten sind. 

Hypothese 3: Die SynchrontexterInnen begrüßen die mit dem Privatfernsehen seit je einhergehende Verrohung und Verdummung der Massen, leisten dem aktiv Vorschub und haben beschlossen, dass es trump-sei-dank wieder salonfähig ist, auf den Schwachen und Wehrlosen dieser Gesellschaft herumzuhacken, z.B. den Menschen mit Behinderungen. Im nächsten Schritt sind dann wieder die Ausländer, die Juden, die Homosexuellen und die Linken dran.

Hypothese 4: Die Privatsender sind per definitionem profitgeil und haben folglich längst keine Drehbuch-Lektoren, keine Regie, kein Vieraugen-Prinzip mehr, und falls doch: Waren die also alle mit dem Text einverstanden?

Wie gesagt: Dass sind nur Hypothesen. Allerdings fallen mir keine Sachverhalte ein, die die Schlussfolgerung, dass die RTL-Leute allesamt dumme Arschlöcher sind, entkräften könnten.








Wie kommen die gescheiterten Medien-Existenzen von RTL wohl auf die Idee, dass 










Freitag, 23. November 2018

Die letzten ihrer Art






Neulich nochmal einen richtigen Brief bekommen! So richtig aus Papier! Und offensichtlich hat da ein oder haben da mehrere Menschen so richtige persönliche und fünffältige Mühwaltung betrieben:

  1. eine richtige, wohlausgesuchte Briefmarke, kein Frankiermaschinenstempel, 
  2. ein handaufgeklebter Aufkleber  "BY AIR MAIL"
  3. ein handgesemmelter "FRAGILE"-Stempel 
  4. ein maschinengedrucktes aber handaufgeklebtes Adress-Etikett
  5. ein maschinengedrucktes aber handaufgeklebtes Absender-Etikett auf der Rückseite.
Dabei habe ich nur zwei mickrige Aufkleber für mein Flugzeug bestellt, nicht eben der überwältigende Umsatz.

Sollte sich jetzt noch herausstellen, dass dieser Brief von einem richtigen Menschen zu einem richtigen Post-Office getragen wurde, dann werde ich die freudig-nostalgische Erregung nicht bei mir halten können. Was für ein herrlicher, entschleunigender Lichtblick in uns'rer sonst so entmenschlichten Schnellficker-Kultur!

Und dann noch "by Air Mail" ... Alter Verwalter, dass ich das noch erleben darf!












Donnerstag, 15. November 2018

Zeitenwenden



Die kniffligste Analysemethode in der Kommunikationswissenschaft ist die Analyse dessen, was nicht gesagt wird. Diese Methode erfordert sehr viel kleinschrittige Arbeit, umfassendes Kontextwissen und sehr pingelige Logik und Selbstdisziplin, damit die Hypothesenbildung nicht aus dem Ruder läuft - sie ist aber auch unglaublich ertragreich. 

Wir kennen das berüchtigte Beispiel "Der Senf hat gut geschmeckt." bei kulinarischen Beurteilungen, und zeugnissprachliche Weglassungen sind mittlerweile so allgemeinbekannt, dass sie justitiabel geworden sind.

Zusammenhang: Mich quält die Frage, warum unsere recht-doitschen Po pulisten nicht längst auf der Türkei rumhacken. Himmelnochmal, da sind islamistische Fundamentalisten seit Jahren dabei, doitsche Landsloite wegen ganz und gar unplausibler Vorwürfe und unter Umgehung jeglicher internationaler Rechtsgrundlagen einzubuchten, da wird die doitsche Regierung übel beschimpft, da wird in Doitschland selbst gegen doitsche Interessen konspiriert - und was kommt von rechts? Nichts. Gar nichts! Kein Pieps!

Gut, Erdogan hat mal versehentlich presseöffentlich ehrlich zugegeben, worauf er à la longue hinauswill, aber das war 2016 und sowas kann doch nicht so langfristige Faschisten-Solidarität bewirken, oder?

Außerdem finde ich es außerordentlich befremdlich, dass jemand wie ich, nach AfD-Diktion ein grün-links-versiffter, ökofairer Vaterlandsverräter, Solidarität mit den gefangenen deutschen Staatsbürger*Innen in der Türkei einfordert und dass ausgerechnet ich mir Gedanken darum mache, was für ein  erbärmliches Bild des Verrates am eigenen Volk und der mangelnden Solidarität es ist, dass schon wieder hirntote doitsche Touristen zum Urlaub in die Türkei fahren. Wie kurios und verachtenswert und unverständlich muss sowas auf die türkische Regierung wirken? Wie auf die anderen Völker dieser Welt? Und - am niederschmetterndsten - wie auf die Betroffenen und ihre Angehörigen?

Mittlerweile gilt man also als grün-links-versifft, wenn man das zeigt, was man früher "Anstand" oder "aufrechten Gang" nannte.

So sei es denn!





(via wiki commons - Schrader J.: FdG etc)
"alle Religionen Seindt gleich und guht wan nuhr die leüte so sie profesiren Erliche leüte seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land Pöpliren, so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen." 
 - Rand-Verfügung des Königs zum Immediat-Bericht des General-Directoriums. Berlin 1740 Juni 15



__. __

Come writers and critics
Who prophesize with your pen
And keep your eyes wide
The chance won't come again
And don't speak too soon
For the wheel's still in spin
And there's no tellin' who
That it's namin'.
For the loser now
Will be later to win
For the times they are a-changin'.


Bob Dylan, 1964














Samstag, 10. November 2018

Don't let them fool ya (Marley, B.)


Neulich hat mir jemand gesagt, man müsse auch mit AfDlern, Fundamentalisten, Faschisten und so weiter reden können. Ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass das nicht stimmt.

Begründung:
  1. "Don't argue with a fool. He will drag you down to his level and beat you with experience."
    (Mark Twain)
  2. "Antworte dem Toren nicht nach seiner Narrheit, damit nicht auch du ihm gleich wirst!" (Christen-Bibel; Sprüche 26,4)
  3. Es ist ja gerade eine allzu offensichtliche Taktik religiöser und politischer Lautsprecher geworden, besonders krude Thesen rauszuhauen, einzig, um permanente öffentliche Aufmerksamkeit zu erheischen.* 
Statt Rassismus, Nationalismus, Faschismus und bedingslose Macht- und Geldgeilheit durch Aufmerksamkeit zu adeln, sollten wir die Arschlöcher durch Missachtung bestrafen. Unsere immanente Antwort auf irgendwelche menschenfeindlichen Ausflüsse darf nicht immer wieder bemühte Ernsthaftigkeit sein. Das kostet zu viel Energie, bewirkt niemals Veränderung, und die anderen lachen sich tot über uns und fühlen sich in ihrem Schwachsinn bestärkt.

Vorschlag: Wenn jemand sich als populistische Dummbratze outet, brechen wir solange den Kontakt ab, bis er/sie die Bereitschaft signalisiert, wieder auf den Boden der Freiheitlich-demokratischen Grundordnung oder, wenn's um internationale Angelegenheiten geht, auf den der UN-Menschenrechtscharta von 1948 zurückzukehren. Und falls sie/er das Umdenken von sich aus nicht auf die Kette kriegt, dann hätten unsere therapeutischen Versuche auch nix gebracht.





(stark verändert via wiki commons)






*Die AfDler wissen selbst gut genug, dass sie eigentlich keine staatstragende Partei sind und auch nicht sein können, weil sie für 95 % aller Politikfelder gar keine Inhalte, keine Ideen, kein Programm und keine Leute haben.



Mittwoch, 7. November 2018

Superman is'n Dreck gegen uns!


Viele Lehrer bei Jugendmedienschutz überfordert

titelt der Doitschlntfonk und zitiert eine völlig unrepräsentative und fragwürdige Studie eines völlig irrelevanten, von niemandem außer sich selbst beauftragten und überhaupt nicht zitierfähigen Vereins.

Zentrale Aussage, Zitat: "Die Hälfte der Lehrkräfte und Fachpädagogen traut sich demnach nicht zu, Kinder und Jugendliche im Umgang mit Online-Risiken zu unterstützen oder zu beraten. Mehr als die Hälfte der Befragten hält negative persönliche Folgen für denkbar."

Verschwenden wir bitte keine Energie auf die Überlegung, was der Unterschied zwischen "Lehrkräften" und "Fachpädagogen" sein mag, von denen 300 befragt wurden - bei gesamt 763.304 LehrerInnen allein an allgemeinbildenden Schulen, entsprechend 0,039 Prozent.

Mich verblüfft, dass immerhin 150 Lehrer (keine Frauen dabei, scheint's) der wahnsinnigen Hybris erliegen, Jugendliche gegen die globale politisch, militärisch und wirtschaftlich gewollte und hochsubventionierte, schwerst-professionelle Manipulation durch die Mächtigen und Möchtegern-Mächtigen dieser Welt auch nur ansatzweise schützen zu können. Sintemalen der Bericht nahelegt, dass niemand Anders als nur die Lehrer hierin eine Verantwortung hätten.

Aber gut, liebe Leute, spielen wir das Spiel. Ich habe noch ein paar Artikel in petto, für die ich auf der Stelle Urheberrecht und massenhaft Tantieme beanspruche:

Fortschrittsfeinde! Noch kein einziger Lehrer auf dem Mars!
Während weltweit die fähigsten Forschungseinrichtungen mit Hochdruck an der Reise eines Menschen zum Mars arbeiten, haben von 300 befragten Lehrern bislang alle (!) zugegeben, noch nie auf dem Mars gewesen zu sein. Für Oberstufen-Fahrten in die Toskana sind die Herrschaften sich aber gut genug...

 Oktober 2018: Empörender Bildbeweis für die geistige Rückwärtsgewandtheit der Lehrer 
(1. Reihe, links und rechts)




Umwelt-Kriminelle! Lehrer versagen völlig bei der Erreichung der globalen Klimaziele!
Obwohl es doch alles hochbezahlte, studierte Leute sind, konnte von 300 befragten Lehrern keiner (!!!) nennswerte Fortschritte bei der globalen Klimabilanz nachweisen, mehr als die Hälfte bezweifelt die zeitgerechte Erreichung des 2°-Ziels ...


Millionen Tote, und doitsche Lehrer tun nichts dagegen! Weltfrieden und universelles Glück trotz Bildungsauftrag* der Schule immer noch in weiter Ferne!
blabla bla ...


Magnetische Feldkonstante immer noch unverändert! Warum reagieren unsere Lehrer nicht?
blabla bla ... bla... bla!



Tja, soweit erstmal ... Bis diese Artikel raus sind, fallen mir bestimmt noch ein paar hundert Sachen ein, die wir den Lehrern in die Schuhe schieben können.





 (verändert via nasa.gov.com)

Okeee, es gibt halt Jobs, da müssen dann einfach wieder die Lehrer ran. Wer hat denn mehr Erfahrung darin, das Unmögliche möglich zu machen, das Unvorhersehbare vorherzusehen, das Unplanbare zu planen, das Unbekannte zu kennen, das Unsagbare zu sagen, das Unerhörte zu hören, das Unwägbare zu wiegen? Und das Geilste ist doch, dass wir dabei selbst im Angesicht des brüllendstenen Chaos' und der tödlichsten Gefahren des Universums suggerieren, verglichen mit heute Vormittag im Klassenraum sei das doch Alles Pippifax.

Ist ja irgendwie auch ein gutes Gefühl, gebraucht zu werden.





* Erzählt mir nicht, dass "trotz" den Genitiv regiert. In Veröffentlichungen wie diesen finden Genitiv und Konjunktiv nicht statt, klar!?





Montag, 5. November 2018

"Anstand ist anstrengend für Viele." (H. Rether)


Im aktuellen Programm "liebe 2018" überrascht Hagen Rether mit der Aussage, Fremdenfeindlichkeit sei etwas ganz Natürliches, um anschließend zu erläutern, bei Menschen müsse allerdings nach der spontanen, reptilienhirn-gesteuerten Reaktion doch, bitteschön, der Neokortex die Kontrolle übernehmen und eine kulturgesteuerte, zivilisierte, der Menschen würdige Reaktion liefern.

Rethers Klugheit, Leichtigkeit und Eloquenz lassen mich immer wieder verzagen, eigene Gedanken zu verschriftlichen, aber dieser lässt mich nicht los.


(verändert via wiki commons)

Entwicklungsgeschichtlich ist der Neokortex unser jüngstes, modernstes Hirnareal, vereinfacht gesagt: der Ort der Kognition, wogegen der Hirnstamm viel urtümlichere Bereiche enthält und  anstrengungslos und weitgehend unbemerkt Atmung, Verdauung usw. steuert. Reptilien, wie das von Rether erwähnte Krokodil, kommen prima mit einem Gehirn zurecht, dass lediglich unserem Hirnstamm funktionsmorphologisch ähnelt. Des Homo sapiens' überdimensionierter Neokortex ist kein Grund zur Arroganz, sondern einfach eine Angepasstheit an eine bestimmte ökologische Nische, genauso wie des Krokodils Gebiss und Muskulatur.

Allerdings spricht viel für Rethers These, dass neokortikale Aktivität für viele Menschen anstrengend und daher unangenehm ist, während wir die Aktivität des Hirnstamms gar nicht oder nur neutral oder sogar positiv wahrnehmen. Beweis: Über den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik oder die "Verantwortung und Schuld der Deutschen im Jahr 2018" nachzudenken, erfordert Muße und Konzentration. Rülpsen und Pupsen können wir jederzeit, mitunter gar parallel. *

Rassismus, Fundamentalismus, Populismus funktionieren deshalb so gut, weil sie den RezipientInnen das Angebot machen, auf neokortikale Aktivität zu verzichten und sich nur des Reptilienhirns zu bedienen. Inhaltliche Analogien zu früheren Entwicklungsstadien unserer Art stützen diese Hypothese:

1. Der Hirnstamm steuert qua Reflex und Instinkt. Im Gegensatz zur Kognition sind Reflex und Instinkt aber "hard-coded", wie Programmierer sagen würden. Der Kniesehnenreflex ist eine reine Nervenverschaltung, die unser Hirn nicht mal peripher berührt. Ist mein Weltbild aber "hard-coded", dann bedeutet jede Veränderung Gefahr, da eine Neuanpassung ausschließlich biologisch erfolgen kann: Das Alte muss und wird untergehen. Erst durch zufällige Mutationen entstehen vielleicht Angepasstheiten einzelner Individuen künftiger Generationen, die positiv selegiert werden, und so kann eventuell eine neue Verschaltung entstehen und sich durchsetzen (es sei denn, die ganze Sache dauert zu lange und die Art stirbt vorher aus).

Daher ist doch klar, dass Populisten immer religiös fundamentalistisch, rassistisch, xenophob und homophob sind, tradierte Gewissheiten, festgestampfte Rituale und Dogmen lieben und soziale Strukturen durch ein faschistoides Führerprinzip betoniert sehen wollen - und zwar immer in exakt diesem Gesamtpaket!** Jeder Ansatz von Veränderung, von Flexibilität, jeder Hauch eines Zweifels am Bestehenden ist reale, nicht nur eingebildete Bedrohung. Und je tiefer man in diese Pampe hineinrutscht, desto dramatischer wirkt die allerkleinste Abweichung. Ein sich-selbst-verstärkender Prozess.

2. Der Hirnstamm entstand in einer Phase der Entwicklungsgeschichte, in der jedes Individuum permanent selbst verzweifelt nach der nächsten Mahlzeit suchte und gleichzeitig - ebenso verzweifelt - vermeiden musste, selbst eine Mahlzeit zu werden. Die Begriffe "Gewaltaffinität", "Gier", "Opportunismus" und "extremer Egozentrismus" beschreiben folglich nur ansatzweise die psychische und ethische Disposition dieser Kreaturen, und diese Disposition war evolutionstheoretisch betrachtet ebenfalls selbst-stabilisierend.

Manche EvolutionsforscherInnen denken, dass die entgegengesetzte Fähigkeit, nämlich solidarisch,  sozial und mitfühlend zu agieren, die Säugetiere im Allgemeinen und die Menschen im Besonderen dahin katapultiert haben, wo sie jetzt stehen. Diese Fähigkeit ist aber brandneu und bedarf eines Neokortex', der die Komplexitätsexplosion bei der Kosten-Nutzen-Rechnung für soziale Bindungen in Großgruppen überhaupt berechnen kann.

Aber Evolution kann eben nicht alte, unaktuell gewordene Teile, schwupps, gegen neue austauschen. Und so geistert unser völlig veralteter, aber in Teilen immer noch notwendiger und, ach, so bequemer Hirnstamm mit seinem begrenzten Satz antiquierter Algorithmen durch unsere Kultur.

Und in scheinbar archaischen Situationen, nämlich wenn wir uns bedroht fühlen und in Situationen, in denen wir einfach zu faul und zu bierärschig und zu bequem zum richtigen Denken sind, da feiert der Hirnstamm fröhliche Urständ. Und die Riesen-Arschlöcher der Weltgeschichte verstehen es und haben es immer wieder verstanden, dieses leichte, anstrengungslose Nicht-Denken unseres Reptiliengehirns dominieren zu lassen, indem sie uns mit wahnsinnig überzogen dargestellten  Bedrohungen durch fiktive Feinde in Angst versetzen wollen und uns zu suggerieren, das Reptiliendenken sei das Wahre, das Gegebene, das einzig richtige Denken, und sie ermutigen uns immer wieder, den Einflüsterungen der Kreidezeit nachzugeben. Antike Tyrannen, Kaiser, Könige Gröfaze, Kanzler, Präsidenten, Konzernbosse haben es stets so getrieben und treiben es immer noch so.

Und die Errungenschaften, die den Menschen von den Tieren unterscheiden, die Vernunft, die Diskursaffinität, Solidarität, das Mitgefühl, die Neugier, die bewusste Toleranz, der Zweifel und die Erkenntnis, Ethik, Offenheit, Ästhetik, Freiheit, Individualität etc. etc., die sollen keinen Platz mehr haben ...
 
Wow, das ist jetzt viel zu lang und zu pathetisch geworden. Aber die täglich, stündlich von uns zu beantwortende Frage ist dadurch klarer geworden:

Willst Du lieber ein Reptil sein oder ein Mensch?




(verändert via wiki commons)









* Ich kann mir vorstellen, dass ein Reptilienleben, das ausschließlich aus einer Aneinanderreihung so antrengungsloser, befriedigender, vollautomatisierter, hirnstammgesteuerter Operationen wie beispielsweise dem Rülpsen besteht, glücklicher ist, als das eines, sagen wir, normal-nachdenkenden, normal-zweifelnden, hobby-bloggenden, hobby-fliegenden Provinz-Paukers.

**Es gibt keine Diktatur, die rassistisch ist, aber z.B. mit LGBTQ gut leben kann. Und Homophobie geht immer einher mit politischem und / oder religiösen Fundamentalismus.









Samstag, 3. November 2018

Wahrscheinlich letztgültige Antwort auf die jahrtausendealte Frage nach der Schönheit


Was mich allgemein im Bereich der Technik und ganz extrem in der Fliegerei fasziniert, ist, dass es praktisch keine ästhetische Diskussion gibt und dass die Produkte dennoch oder gerade drum immer eine schlichte, zuweilen raue, zuweilen romantische Schönheit ausstrahlen.




Form follows function und Vollkommenheit entsteht, wenn man nichts mehr weglassen kann, und Funktion und Reduktion sind nun mal die grundlegenden Prinzipien im Flugzeugbau.




Ein wirklich gutes Flugzeug ist immer auch schön, siehe oben, 
und ein kackenhäßliches Flugzeug ist nie wirklich gut.


Und wenn Du Dich mit so einem Brummer knappe drei Stunden lang durch argkalte Herbstluft geschlagen hast, und ihr beide durchgehalten habt, dann bist Du anschließend so verknallt in das Teil, dass Dir niemand mehr einreden kann, es handele sich dabei nur um seelenloses Material.










Donnerstag, 1. November 2018

Grau & gefährlich


Mal ganz ehrlich, Leute, ganz ehrlich: Herbst ist doch kacke!


 Hunte-Mündung von Südwesten, 270 m, heute

Was für eine beschränkte, abgedeckelte, graue Welt. Als wenn man von unten an eine Betondecke starrt ....



Und nun zu etwas völlig Anderem: Weil tödliche Unfälle beim Selfie-Machen statistisch durch die Decke schießen, mach ich's nur noch mit Helm und angeschnallt. Der Erfolg gibt mir recht: Keine Hai-Attacken, keine Grizzlies, keine unvorhergesehenen Schnellzüge, kein Ertrinken bisher.



Eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich endlich den neuen Helm 
ausprobieren konnte und dass er zwar total bescheuert aussieht, 
dafür aber ganz hervorragend fünktioniert!







Samstag, 27. Oktober 2018

Dreisatz der Sehnsucht


Wenn Leute das Gefühl, mehr noch: die Gewissheit haben, in einem falschen Körper geboren zu sein, zahlt die Solidargemeinschaft eine Geschlechtsumwandlung, und soweit ich das beurteilen kann, ist das auch gut so.

Ich habe das Gefühl, mehr noch: die Gewissheit, in der falschen Klimazone geboren zu sein, jedenfalls von Oktober bis April ...

Aufgabe: Führen Sie diesen Dreisatz gedanklich zu Ende und notieren Sie das Ergebnis.





 Südsee, Acryl






Freitag, 26. Oktober 2018

Zuviel der Wahrheit


Habe gerade eine Hose gebügelt. Bemerkte erstmals im Hosenbund innen einen Aufnäher:



Na toll! Vielen Dank auch, J&J! Allerdings war mir auch ohne diesen idiotischen Hinweis klar, dass auch in diesem Jahr ich es nicht ganz geschafft habe, meinen ideal-fitten "Beach-body" herzustellen. Und dass meine Kondition schon mal besser war. Seit ich fliege, habe ich einfach nicht mehr so viel Zeit zum Laufen, eigentlich gar keine. Und meine Falten, das sind alles Lachfalten. Bin eben ein fröhlicher Mensch. Gut, der leichte Bauchansatz ... der ... äh ... ist da.

Aber was, zum Geier, geht das Euch an? Und wie kommt Ihr überhaupt dazu, so eine Frechheit in meine Hose einzunähen? Ich trage Jeansgröße 33-34/34, das ist ja nicht gerade die Abteilung "Elefanten-Zelt", oder? Was macht Ihr denn bei 40/32? Näht Ihr dann den Schriftzug "Fette Sau" ein? Und wieso sind meine Hemden "Slim Fit", während Ihr Blödmänner meinen Hosen "Anti Fit" attestiert? Habe ich nur dicke Beine, oder was?

Was sagen eigentlich Eure Marketing-Fuzzies zu dieser kundenfeindlichen, beleidigenden Aussage? Mal googeln ...
...
Aha ...
...
Ahso!
...
Hm.

Okay, also "Anti Fit" bedeutet gar nicht, dass Leute, die solche Hosen tragen wie ich, allesamt Fettmopse und das Gegenteil von "fit" sind. "Anti Fit" bedeutet alles mögliche ungereimte Spezial-Blabla im Hinblick auf den Schnitt der Hose.

Sollte ich ein kleines klitze-bisschen überempfindlich reagiert haben?

Nein, die Frage muss lauten: Ist es wohl ein Zeichen echten Alt-werdens, wenn man anfängt, jedes scheinbare Indiz dafür so wichtig zu nehmen?

 

(verändert via wiki commons)















Donnerstag, 25. Oktober 2018

Juhuuu! Die Einschläge kommen näher!


Irgendein Stimmchen inneren Wahnsinns jubiliert gerade in mir: Unser Auswärtiges Amt verschärft die Reisewarnungen für die Türkei, in der aktuellen Fassung besonders für Leute, die den Ziegenpeter vom Bosporus in sozialen Medien kritisch angegangen sind. Yippie-Ya-Yeah, Schweinebacke, jetzt geht's mir an den Kragen!

Warum mich das freut? Weil ganz deutlich die Autokraten * und Möchtegern-Autokraten den Diskurs so weit zuspitzen, dass nun jede/r Einzelne von uns gezwungen wird, eine Ja-/Nein-Position zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu beziehen.

Immerhin kann ich jetzt mit märtyrermäßig-stolzem, theatralisch-vorwurfsvollem Ausdruck schwersten inneren Leids Jedem und Jeder, der / die jetzt noch Urlaub in der Türkei macht, erholsame Tage wünschen, in dem Land, das zu betreten mir nun durch die staatliche Drohung mit Verfolgung und Knast verwehrt ist. Ironie beiseite: Ich habe schon seit dem Putsch nicht mehr verstanden, wie man da noch hinfahren, urlauben oder Geschäfte, Waffengeschäfte gar, machen kann. Und ganz ernsthaft: Ich hätte Schiss, da jetzt hinzufahren.

Und kommt mir nicht, wie neulich jemand, mit dem Argument, das sei ja nur die bescheuerte türkische Regierung, die Menschen seien ja ganz anders. Ich glaube nicht, dass das stimmt. Ich glaube vielmehr, dass Erdogans Dicke-Hose-Politik beim Großteil der Bevölkerung gut ankommt, und dass die Wahlen, die ihn immer wieder bestätigen, frei und geheim und gleich sind.

Wir müssen endlich mit der Bequemlichkeit aufhören! Ein Türkei-Urlaub ist für freiheitliche DemokratInnen ethisch derzeit nicht darstellbar. Und wir müssen die kranke Profitgeilheit unserer Konzerne einfangen: Geschäfte mit der Türkei sind nicht möglich. Punkt. Und wenn Altmaier sagt, man müsse da eine europäische Lösung finden, dann ist das doch nur wieder altbekannte, wirtschaftsfreundliche Verzögerungstaktik. Wo eine Wille wäre, wäre auch ein Weg. Wo kein Wille ist, gibt es Ausreden.





(verändert via wiki commons)
" ... letztes Jahr waren wir ja auch schon in Mordor, ganz reizend! ... Landschaften, sag' ich Dir, sowas sieht man hier gaaaar nicht, und Essen und Unterkunft waaahnsinnig preiswert ... guuut, man muss etwas aufpassen, was man sagt, aber im Urlaub will man ja sowieso nicht an Politik denken und diese ganzen häßlichen Geschichten. Und mein Mann sagt, man kann tadellose Geschäfte machen, hier unten, die kaufen richtig anständige Mengen und erwarten schon hohe Qualität und sind auch bereit, gut dafür zu zahlen. Klar, da hängt ja auch einiges von ab: Die setzen die Waffen ja auch ein, teilweise sogar gegen uns oder unsere Freunde, aber trotzdem ... (lacht) ... wenn wir denen keine Waffen verkaufen, macht's ein Anderer, nicht wahr, und dann können wir das Geschäft wenigstens noch mitnehmen ..."






* Habe neulich irgendwo gelesen, Erdogan sei ein "Soft-Autokrat". Was für ein Schwachsinn! Man kann autokratisch sein oder nicht. Es käme doch auch niemand auf die Idee, eine Frau als "hard-schwanger" oder "soft-schwanger" zu bezeichnen. Dass Erdogan vorläufig aus taktischem Kalkül seinen Faschismus erstmal noch im Rahmen des jeweils herrschenden Rechts durchprügelt, ändert doch nichts. Das hat Hitler haargenau so gemacht.

Samstag, 20. Oktober 2018

Peinlicher Wettkampf


War gerade dienstlich fünf Tage lang "aus der Welt", überblättere die Nachrichten-Portale.

Stelle fest: Wir sollten uns mit dem populistischen Schwachsinn der Trumps, Erdogans, Salmans, Söders, Orbans und dergl. nicht länger im Einzelfall beschäftigen. Das kostet unnötig viel Zeit und Kraft und führt zu nichts Gutem.

Stattdessen müssen wir die gezielten Verstöße gegen die einfachsten zivilisatorischen Normen (Menschrechte, Pressefreiheit, Toleranz, Vernunft, Mitgefühl) insgesamt wie einen Penisvergleich* dümmstmöglicher Spätpubertierender werten. Der Wettstreit der Autokraten besteht darin, sich gegenseitig zu zeigen, was man sich trauen darf, welche sprachliche und sonstige Perversion man sich noch schadfrei leisten kann, wie sehr man ungestraft bestehendes Recht und die Rechtsstaatlichkeit mit Füßen treten kann, welchen Journalistenmord** die Leute einem noch durchgehen lassen usw. Und da will natürlich einer den anderen übertrumpen.

Und solange keiner von diesen Leuten ernsthaft was auf die Fresse kriegt, aber so, dass es richtig wehtut***, solange - im Gegenteil - dieser pubertäre Dicke-Hose-Gestus öffentlich beklatscht wird, wird der Wahnsinn immer weiter eskalieren. 






(verändert via wiki commons)
Diktatoren-Pimmel als Ausmalbild







* Die polnische Ministerpräsidentin Szydlo muss dabei natürlich den Penis von Jaroslaw Kaczynski hochhalten.

** verbal oder real

*** Sicherheitshalber ergänze ich: Dies ist eine Metapher!






Samstag, 13. Oktober 2018

Weisheit ist: Viele Fehler gemacht zu haben.


Ich missbrauche diesen Blog ausnahmsweise für eine persönliche Entschuldigung: Ich habe gestern probehalber mit "MeWe" hantiert, einer Plattform, die den Anspruch hat, die Facebook-Funktionalität darzustellen, ohne dessen allseits bekannte Brutalität im Sammeln und Verscherbeln unserer Daten an den Tag zu legen.  

Im Zuge dieses Herumexperimentierens sind automatisch und ohne mein Wollen und Wissen dümmliche SPAM-Nachrichten an acht bis zehn Whats-app-accounts verschickt worden.


Ich bitte, wie gesagt, diese unbeabsichtigte Belästigung zu entschuldigen und habe meinen Mewe-account zwischenzeitlich schon wieder gelöscht, das Problem sollte damit erledigt sein.

Das Ganze entstand sowieso nur aus dem flächendeckend diskutierten Gedanken, alle Welt wisse zwar, dass Facebook ein rechtlich und ethisch untragbares Produkt sei, aber niemand wechsle zu den durchaus vorhandenen technisch gleichwertigen und ethisch erträglicheren Alternativen, weil ALLE bei Facebook seien und NIEMAND bei den anderen. Man müsse, so die mir einleuchtende Logik, einfach nur der Vernunft folgen und wechseln, dann wäre der Schweine-Laden Facebook erledigt.

Nun war ich nie Facebook-Nutzer, dachte aber, wenn ich mich einfach als statistisch erfassbarer Mewe-Nutzer registrierte, trüge ich ein Winzigstel zur guten Sache bei ... naja, und da ich schon mal so einen account hatte, wollte ich gestern einfach mal Grenzen und Möglichkeiten testen, und dann ... siehe oben.

Der gestrige Ausflug in diesen Bereich der social media hat zwei interessante Erkenntnisse gebracht:

  1. Ich habe nach wie vor keinen Kommunikationsbedarf, den ich nicht im persönlichen Miteinander, per Telefonat, e-mailing, instant-messaging und blogging befriedigen kann.
  2. Facebooks Macht, insbesondere die Macht zum ungestraften, skrupellosen, opportunistischen Missbrauch dieser Macht, liegt nicht in einer ungeahnten, unerreichbaren, besonders ausgebufften Technik begründet, sondern im dumpfen, logik-resistenten Herdentrieb seiner NutzerInnen. Dieser Herdentrieb ist insofern dumpf - und nicht etwa mit Schwarm-Intelligenz zu verwechseln - als er ausschließlich konservativ und zur kollektiven Problemerkennung und -lösung völlig außerstande ist.




(Vinci, Entwurf Drehbrücke, verändert via wiki commons)





Donnerstag, 11. Oktober 2018

Whatever you want


Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich wieder diese doofen Spielverderber-Fragen stellen muss, wirklich!

Also: Die Bundes-Bildungsministerin, die es eigentlich gar nicht gibt, weil in diesem unserem Staate Bildung Ländersache ist, will ganz, ganz unbedingt für fünftausend Millionen Euro Hardware kaufen und den Schulen "schenken". Das ist nicht so einfach, weil Landesplittikörr zwar einerseits immer gerne Ware für lau annehmen, aber andererseits befürchten, dass sich der Bund damit nur Verfügungsmacht in den Schulen einkaufen will, und das ist genau dessen Absicht, denn andernfalls könnte die "Bundesbildungsministerin" die fünf Milliarden ja an die Länder geben, auf dass die dann einkaufen gingen. Gut, das sind die üblichen, allzubekannten dreckigen Machtspielchen eines sich selbst erhaltenden Systems, die mit unseren Steuergeldern finanziert werden. Dafür soll jetzt sogar das Grundgesetz geändert werden.

Als Demokrat, Wähler und Steuerzahler macht mich das unglaublich sauer, aber als kleiner Provinzpauker stehe ich ganz unten in der Nahrungskette und habe ganz andere Probleme, die ulkigerweise gar nix mit EDV zu tun haben.


Meine SchülerInnen können nicht mehr schreiben.

Ich rede da auch von Achtklässlern und höheren Jahrgängen. Die haben großteils das Problem, dass sie nicht einmal dann Text fehlerfrei übertragen können, wenn ich den an der Tafel oder am interaktiven Board vorschreibe. Oder als Arbeitsblatt reingebe.

Und wenn sie das rein motorische Problem der unfallfreien Übertragung von Buchstaben, Wörtern und vielleicht sogar kurzen Sätzen einigermaßen gewuppt haben, so dachte ich, wäre es doch nützlich, wenn wir sie in die Lage versetzen könnten, mithilfe dieses uralten aber neu-erlernten Zeichensystems ihre Gedanken zu verschriftlichen, vielleicht gar komplexe Zusammenhänge schlüssig darzulegen, so dass andere Menschen diese Gedanken aufgreifen, mit ihnen weiter kognitiv operieren und ihre Ergebnisse wiederum dokumentieren könnten.

Es ist - pardon: war - schon eine dolle Sache, dieses "Lesen-und-Schreiben-Können". Hat uns echt voran gebracht ...

Genug der Vorrede, hier die Fragen:

  • Aufgrund welcher Datenlage kommt Frau Karliczek zu der Erkenntnis, Mangel an Hardware sei Dreh- und Angelpunkt der Bildungskatastrophe, die gerade jetzt an unseren Schulen stattfindet?
  • Hängt sich die ganze Bildungs-Diskussion in Deutschland vielleicht nur deshalb an Hardware- und Cloud-Fragen, weil Plittikörr sich viel besser bei der Übergabe von irgendwelchem (!!!) Computerscheiß fotographieren lassen, als wenn sie berichten, es seien in diesem Jahrgang ein paar Prozent weniger funktionale Analphabeten mit Hagen und Zagen durch die Prüfung geliftet worden?
  • Sind fünftausend Millionen Euro nicht auch ein nettes Geschenk an die Industrie? Ich mein', wer verdient schon daran, wenn man SchülerInnen echtes Lesen und Schreiben beibringt? Niemand! Doch, ja, die Lehrer, aber haben die eine nennenswerte Lobby? Nein? Na also!
  • Ist die Kulturtechnik "Lesen-und-Schreiben-Können" gesellschaftlich überhaupt noch gewünscht? Reicht es nicht, ein paar Führungskräfte darin auszubilden, und den Rest weiterhin darin zu bestärken, Katzenfotos und streaming seien die Must-have-Over-Burner, sinnentnehmendes Lesen und sinnstiftendes Schreiben seien hingegen Bildungs-Eliten-Spießer-Kacke, total überflüssig, und Bücher seien per se langweilig und anstrengend und ein erfülltes Leben hieße, sich sechs Stunden (*) am Tag mit einem streaming-Dienst die Birne wegzuflexen, den Rest des Tages zu schlafen, zu essen, niedere Arbeiten zu verrichten und vor allem: allen möglichen Mist zu konsumieren? 
  • Ist es nicht auch so, dass "Lesen-und-Schreiben-Können", seit es der breiten Masse zur Verfügung stand, immer nur für ganz viel Aufmüpfigkeit und Unruhe, bis hin zur unverhohlenen Kritik an der Obrigkeit, geführt hat? In Bayern, Indonesien, der Türkei und allen weiteren Autokratien würde man formulieren: "Alphabetisierung ist Beihilfe zum Terrorismus!"
  •  Und ist es nicht auch so, dass "soziale Netzwerke" und "cloud-computing" im Gegensatz dazu herrlich herrschaftlich kontrollierbare, volltransparente, pflegeleichte, beeinflussbare, zufriedene, hirnamputierte Zombie-Konsumenten-Sklaven-Heere schaffen? (**)
Geht einfach davon aus, dass ich als Lehrer eine durch und durch korrupte Söldner-Seele bin. Aber ich bin auch schrecklich dumm und brauche klare Anweisungen. Sagt mir einfach geradeheraus, wenn ich aufhören soll, das einst wichtigste und höchste Ziel aller Pädagogik, die Erziehung der Heranwachsenden zu mündigen StaatsbürgerInnen zu verfolgen. (***) Internetsüchtige, hirntote Konsum- und Arbeitssklaven zu schaffen, ist kein so attraktives Ziel, aber das kriege ich auch hin. Kostet etwas mehr, weil's ethisch nicht so prickelnd ist.


(verändert via wiki commons)
(...)
Whatever you want
Whatever you like
Whatever you say
You pay your money
You take your choice
 
Whatever you need
Whatever you use
Whatever you win
Whatever you lose
 
You're showing off
You're showing out
You look for trouble
Turn around, give me a shout
(...)
 
                                         Status Quo






 (*) Durchschnittswert mitteleuropäischer Jungerwachsener, Quelle wird nachgereicht. Statista meldet 196 min täglicher Nutzung für Deutschland 2018, aber da sind Säuglinge und Greise mitgerechnet.
(**) Bitte mal prüfen, mit welcher Taktik genau Cambridge Analytics den Wahlsieg für Trump konstruiert hat.
(***) §2 NSchG





 






Dienstag, 9. Oktober 2018

Schweigefuchs


Ach, ist das süß! Das hatte ich bis dato noch nicht gewusst, dass die Geste, die wir den allerjüngsten Schülerinnen und Schülern als "Schweigefuchs" oder "Leisefuchs" vermitteln, von den türkischen Faschisten als sogenannter "Wolfsgruß" bezeichnet und benutzt wird. Und da ich fast gar nicht in den jüngeren Jahrgängen unterrichte, habe ich auch nichts von der Diskussion des vorvergangenen Frühjahrs erfahren, diese Methode, leidliche Ruhe im Klassenraum herzustellen, abzuschaffen, weil man damit ja den Faschisten in die Hände spiele.

Was für ein Unsinn! Das Gegenteil sollten wir tun.

Was gibt es Herzerfrischenderes, als ein Rudel faschistischer Irrer dabei zu beobachten, wie sie von ihren Ober-Einpeitschern zu Rassenhass und ethnischen Säuberungen, zu Mord und Totschlag aufgestachelt werden und dabei ständig den völlig infantilen "Schweigefuchs" der Kindergarten- und Grundschulkinder machen?

Sowas muss man einmal gesehen haben, um für immer und ewig die Schwachsinnigkeit dieser massenverblödenden Symbol-Huberei der Minderbemittelten zu begreifen. Lass den Nazis doch ihre "AH"- und "88"-Kennzeichen, ihre Wolfsangeln und Steinar-Klamotten. Wenn sie das nicht hätten und nicht regelmäßig ein Hakenkreuz, böse, böse, anstierten, würden sie vermutlich vor lauter Doofheit vergessen, dass sie Nazis sind.

Den Amis geht's doch genau so. Von einem normalen Menschen erwartet man, sie / er sei ohne permanentes Flaggezeigen in der Lage, die je eigene Nationalität unfallfrei zu memorieren. In einem Land, in dem Werbung, Filmplots und andere kulturelle Ergüsse aber an 11-jährigen getestet werden müssen, um sicherzustellen, dass Erwachsene (sic!) mit dem Produkt nicht etwa intellektuell überfordert würden, ist das wohl nicht durchhaltbar. Und folgerichtig müssen die "Stars 'n Stripes" sprichwörtlich flächendeckend drapiert werden.

Die Mehrheit der Katholiken in Bayern sind offenbar auch blöd oder zumindest religiös nicht sehr gefestigt, sonst würden ja nur Vollidioten auf die Idee kommen, Kruzifixe in Amtsstuben zu dekretieren. Ich hatte schon immer den Verdacht, dass die Bayern ohne diese Maßnahme schlagartig zum Islam konvertierten, oder schlimmer noch, nähme man ihnen obendrein das blauweiße Rautenmuster weg, würden sie über Nacht vernünftig und ergo zu Preußen werden.



(Der "Schweigefuchs" - verändert via wiki commons)
Zeigt den Faschos lieber mal das "Schweige-Einhorn".