Die Provinz-Postille berichtet heute (!) über den Tätigkeitsbericht der Kommunalverwaltung eines Provinznestes:
"Mittlerweile wurde der Haushalt 2012 verabschiedet und der für 2013 liegt als ungeprüfter Entwurf vor. An der Bearbeitung des Haushaltes 2014 sei man dran ..."
Hm. Als ich Kind war, da dachte ich, unsere Gemeindeverwaltungen, allen voran die Bürgermeister, hätten die Aufgabe, genau zu überlegen und zu planen, wie sie die vorhandenen Mittel zum Besten der Gemeinde einsetzen. Dabei ging ich, unwissend und naiv wie ich war, davon aus, ein Plan sei etwas, was man vorher machte.
Inzwischen bin ich nicht nur kein Kind mehr, sondern sogar so alt, dass mich die verlogenen Ausflüchte von Plittikörrn nur noch anekeln und langweilen. Jaja, es gibt ganz bestimmt irgendwelche Sachzwänge, die zu dieser völlig hirnrissigen und perversen (sinnverdrehten) Aussage führen, ein Haushalt werde drei Jahre nach seiner Zeit verabschiedet.
Letztlich verbirgt sich dahinter aber nur eine totale Bankrotterklärung des poltischen Systems. Niemand streitet demokratisch über einen Haushalt, der drei Jahre zu spät kommt. Niemand ist mehr zur Verantwortung zu ziehen. Niemand hat noch Mut, vorab Verantwortung zu übernehmen und auch mal unpopuläre Entscheidungen vorab in den Gremien, vor allem aber in den Köpfen der WählerInnen durchzukämpfen.
Ich würde gerne mal wieder Respekt für politische Mandatsträger haben können, aber es gibt weiterhin keinen Anlass dazu.
(F. Barnard, 1878, via wiki commons)
Kleidung und Frisuren haben sich ein wenig geändert, sonst nichts.
Frage: Warum muss ich eigentlich meine Steuererklärung pünktlich abgeben? Nö, keine Lust.