Gestern Nachmittag waren die Sichtflugbedingungen grenzwertig. Das sagte die offizielle Flugwettervorhersage, und das sagte die Vernunft. Mit meinem kleinen, langsamen, wendigen Brummer habe ich mich in die Lücken zwischen die Nebelbänke getraut. Mit anderen Maschinen hätte ich das nicht gemacht. 1 : 0 für low 'n slow.
Ich hab's auch nur für die Fotos gemacht.
Spotlight.
Vorgeschriebene Sichtflug-Minima in diesem Luftraum: 1.500 m nach vorne, Erdsicht, Wolken dürfen nicht berührt werden. Sicherheitsmindesthöhe: 500ft (152,4 m). Der Spielraum war zeitweise nicht üppig, aber jederzeit vorhanden.
Ich mag diese Bedingungen, die wie zufällig den Blick auf ein gerade angestrahltes Stückchen Erde lenken und den Rest drumherum ausblenden bzw. abdunkeln.
Caspar David Friedrich würde heutzutage seine Motive beim Low-'n-slow-Fliegen im Herbst suchen und finden.
Ah, eine hoffnungsvolle Lücke im Nebel! Übaaaa däään Wolkääähn ... könnte ich natürlich frisch, fromm, fröhlich, frei dahinbrummen, hätte aber keine Erdsicht mehr (verboten!) und ich würde nicht mitkriegen, wenn sich die Suppe darunter noch weiter zuzöge.
Irgendwann müsste ich dann stumpf in die Wolken tauchen und hoffen, dass zwischen Wolkenuntergrenze und Erdoberfläche dann immer noch eine kleine Lücke ist, und dass da gerade keine Windkraftanlage, kein Strommast oder wasauchimmer aufragt.
Nö. Unter den derzeitigen Bedingungen zu riskant. Schade. Es ist ein einmaliges Gefühl, knapp oberhalb so einer Abdeckung dahin zu fliegen. Äh, das hat mir ein Froind erzählt ...
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