Samstag, 11. Februar 2023

Spoiler zum Ukraine-Krieg

 

Demnäxx¹ jährt sich der russische Überfall auf die Ukraine, und die Propagandist*innen auf beiden Seiten werden das für ihre jeweiligen schmutzigen Zwecke instrumentalisieren. Um da von vorneherein schon mal ein wenig die Luft rauszulassen, verrate ich jetzt schon mal, wie der Ukraine-Krieg ausgehen wird.

Als absolute und uneingeschränkte Gewinner stehen jetzt schon die U.S. of A. fest. Sie haben bereits sehr frühzeitig, am 25.04.2022, öffentlich kommuniziert, ihr strategisches Ziel sei, Russland maximal zu schwächen und zu demütigen. Und dass Russland auf die NATO-Osterweiterung zwangsläufig würde reagieren müssen, hat Biden bereits 1997 vorhergesagt. Da die Usa den Krieg als Stellvertreterkrieg im fernen Osteuropa führen, können sie völlig risikolos und schmerzfrei eskalieren. Wirtschaftliche Verluste entstehen keine, denn die Ukraine wird nach dem Krieg in völliger Abhängigkeit von den U.S. stecken. Und die Amis können sich äußerst bequem darauf zurückziehen, den näherliegenden Europäern die Irrsinnskosten für die Rüstungslieferungen und die Reparationen überzubügeln.

Neben ihrem eigentlichen Kriegsziel erreichen sie weitere sabbernde Bewunderung bei jenen, die ihnen sowieso begierig allertiefst in den Arsch kriechen, nämlich den Polen und den anderen gescheiterten EU-Demokratien um die Visegrad-Gang. Gerade in Ländern, die keine Erfahrungen mit Freiheit, Eigenverantwortung und Demokratie haben, wirkt das hegemoniale Macho-Verhalten immer beeindruckend, ist klar. 

Außerdem machen die Amis den Chinesen schon mal vor, wie demnächst ein Stellvertreterkrieg um Taiwan als Hebel benutzt werden könnte, China zu schwächen. "Monde diplomatique" hat bereits im Herbst 2022 berichtet, dass die chinesischen Militärs die Botschaft verstanden haben und wissen, dass sie, wenn es denn dazu käme, Taiwan in einem besonders brutalen Schlag besetzen müssten, falls sie eine Lage wie die Russlands vermeiden wollten. Die Botschaft wurde also bereits verstanden.

Wirtschaftlich kann es für die Amis auch nicht besser laufen, ihre Rüstungswirtschaft dreht frei, die Doitschen sind gezwungen, ihnen das teure, dreckige Fracking-Gas abzukaufen etc. etc. 

Mehr Win-win-win-win-Situation geht überhaupt nicht, und je länger dieser Krieg dauert, desto umfassender und glorreicher und profitabler wird der amerikanische Sieg sein, und dabei ist es völlig egal, wie der Krieg letztlich ausgeht.

Auch die global agierenden Konzerne, egal auf welcher Seite sie stehen, können weiterhin am Krieg nur gewinnen, egal, ob Rüstung, Energie, Rohstoffe, Dienstleistung. Man glaube bitte nicht, dass so ein Schnickschnack wie eine jährliche Geldentwertung von 9 - 10 %  in dieser Ebene ein Problem darstellt. Tut es nicht, denn man kann ja sogar auf die Inflation spekulieren und also Gewinne daraus schlagen, dass andere Geld verlieren.

Dasselbe gilt - unterhalb der Ebene der Global Players - eigentlich für alle Reichen. Lasst es Euch, liebe Leser*innen mal in Ruhe von Finanzer*innen erklären. Die Faustregel lautet auch und gerade im Krieg: Je reicher Du bist, desto höher ist Dein prozentualer Profit bei der Sache. Das gilt sowohl für doitsche Familienunternehmen als auch für russische als auch für ukrainische Oligarchen. Die haben nicht nur kein Problem durch den Krieg, sondern verdienen an jedem Tag, den er länger dauert. (Und darüber hinaus: Was für himmlische Zeiten werden das, wenn erst der staatlich und international subventionierte Wiederaufbau beginnt! Wie viele Aufträge! Wie viele Absprachen! Wie viele Schmiergelder!)

Und die Ukraine? Helden! Strahlende Helden! Natürlich werden die in die EU kommen, dafür werden die Amis schon sorgen, auch wenn sie de jure NULL mitzureden haben. Und noch in 50 und in 100 Jahren werden die Ukrainer auf uns Rest-Europäer, ich meine: West-Europäer, herabsehen und Forderungen stellen, die uns schwindelig machen, unterstützt von den anderen Ost-Autokratien. 

Bei so vielen strahlenden Gewinnern muss es natürlich auch Verlierer geben, denn Krieg ist ja weder dazu da, Leute glücklich zu machen noch ist es ein produktives, werteerschaffendes Tun. Wo finden also die Verluste statt, das Leid, die Zerstörung, kurz: der Ausgleich für die Mörder-Gewinne?

Natürlich: Die Toten und Verletzten des Krieges, auf beiden Seiten. Dann die Menschen, die Verwandte und / oder ihr Hab und Gut verloren. Dann die Menschen, die wegen der verknappten Nahrungsmittel Not leiden, dann die Menschen, denen Energie- und allgemeine die Verbraucherpreise um die Ohren fliegen, dann die Menschen, denen die kriegsbedingte Inflation die paar ersparten Kröten wegfrisst ... 

Die letzteren Punkte klingen so banal, aber man muss die summieren. Das sind alles Kriegskosten, die wir, die Massen von Normalos in Afrika, Nord-, Ost-, Süd- und West-Europa jetzt schon bezahlen und an denen die Reichen sich jetzt schon bereichern.

Diese ganze dümmliche Propaganda, am Hindukusch oder in der Ukraine werde unsere Heimat verteidigt, das ist alles hanebüchener Unsinn! 

Das ist der eigentliche Spoiler zum Ukraine-Krieg: Sieger und Verlierer stehen längst fest. Die Reichen werden durch den Krieg immer reicher, die Armen zahlen die Zeche und werden immer ärmer. 

Und solange unser Wirtschaftssystem auf psychopathischem Egoismus und auf dem absoluten Primat des Profits basiert, gibt es für die Macht-Habenden beider Seiten keinen logischen Grund, diesen Krieg zu beenden. Solange wird die idiotische Propaganda-Floskel "Frieden schaffen mit immer mehr Hass und Waffen!" als mediale Dauerberieselung fortgesetzt werden. 

Vielleicht ist die Ukraine oder vielleicht ist Russland irgendwann so ausgepowert, dass da wirtschaftlich nichts mehr zu holen ist. Vielleicht erlaubt man uns dann, das Schlachten zu beenden.



(verändert via wiki commons)
"Mal ehrlich: Irgendwann macht so'n Krieg auch einfach keinen Spaß mehr. Wenn eh schon alles kaputtgeballert ist, da fragste Dich dann schon manchmal 'Äh, was mache ich hier eigentlich?'".





¹ Ich gewöhne mir einige Schreib-Variationen an, die verdeutlichen, dass hier keine KI fabuliert, sondern ein denkendes, fühlendes Wesen. Da KIen derlei auch bald in ihre Datenbestände aufnehmen werden, müssen wir natürlich auch die Variationen immer weiter variieren. 





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