Donnerstag, 13. Juli 2023

Unterste Schublade

 

So hirnzerfetzend dümmlich ist "unsere" Kriegspropaganda geworden, dass ich nur noch mit dreckigem Zynismus und tiefer, tiefer Scham reagiere. 

Das weitgehende Versagen der ukrainische Gegenoffensive im Allgemeinen und der himmelhochjauchzend gehypten Leopard 2 im Besonderen versetzt die (nicht-geographisch-)westlichen Medienleute ¹ offenbar in grelle Panik, und entsprechende geistige black-outs schlagen in ihrer Berichterstattung durch: 

Der private Nachrichtensender "WELT" hat jetzt das wirkungslose Verdampfen der doitschen "Leos" auf dem Schlachtfeld mit einer russischen Hinterhältigkeit erklärt: Die Russen setzen nämlich intelligente Waffen ein!

"Nein!" - "Doch!" - "Ooh!"

So steht es wirklich wörtlich in der Titelzeile: "Wo sind die Leopard 2? Heimtückische Waffe verhindert Panzerschlacht". Drei Aspekte dieser Zeile sind des Bemerkens wert:

  1. Die Medienmacher ¹ stellen eine Frage voran, die ich mir so noch gar nicht gestellt habe, von der sie aber offenbar meinen, damit das Publikum teasern zu können. Beim zweiten Nachdenken begreift man die Logik: Was für eine völlig übertriebene Erwartungshaltung wurde in den letzten Wochen in Bezug auf die Leopard 2 gepusht!? Durchaus vorstellbar, dass die Redaktionen jetzt mit Anfragen überschüttet werden, wann denn, bitteschön, die "Game-Changer" anfangen würden, das Game zu changen. Reagiert die Redaktion hier auf all zu neugierige Fragen?
  2. Meine Fresse, wie oft müssen wir das noch wiederholen? Eine Waffe ist nicht heimtückisch. Die Leute, die sie erfinden und die Leute, die sie einsetzen, können ethischen Bewertungen unterworfen werden, die Waffe nicht.
  3. Oooooh, die Panzerschlacht findet nicht statt! Dabei habe ich mich sooo darauf gefreut! Die Botschaft hinter der Botschaft: Wenn der Russki den Arsch in der Hose gehabt hätte, sich einer guten, alten, ehrlichen Panzerschlacht zu stellen, dann hätte "unsere" Leos ihm aber dermaßen das Fell über die Ohren .... also, sowas von aber auch ... nee, wirklich! Aber der Iwan ist ja nicht nur heimtückisch, sondern auch feige.
    Ich bleibe dabei: Es gibt im Westen eine weit verbreitete Sehnsucht, im Ukraine-Krieg eine Neuauflage der Panzerschlachten des Zweiten Weltkrieges zu inszenieren. Aber diesmal, bitteschön, mit dem "richtigen" Ergebnis!

Und dann kommt der Militärexperte Guido Schmidtke zu Wort, der Sport studiert, eine Medienagentur gegründet und sich in der CDU-Kommunalpolitik in Großenkneten getummelt hat und nur deshalb Militärexperte ist, weil er sich selbst dazu ernannt hat. 

Es ist alles so lausig!

Schauen wir uns die Realität an: Das ISDM Zemledeliye ist "ein hochmodernes Fernminenlegesystem", das sogar von westlichen Miltär-Portalen, die nicht unter dem Verdacht stehen, Putin-Versteher zu sein, gelobt wird, weil es sehr präzise nicht nur eigene und gegnerische Streitkräfte unterscheiden kann, sondern auch militärische und zivile "Ziele". Und: "Addressing concerns related to responsible mine deployment, the ISDM Zemledeliye system incorporates self-destruct mechanisms in every mine. This adherence to the requirements of the convention for mining underscores the commitment to minimizing the long-term impact on affected areas." Zu deutsch: Ein Selbstzerstörungsmechanismus in jeder einzelnen Mine sorgt dafür, dass die Auswirkungen in den betroffenen Gebieten minimiert werden. Die Minen entsorgen sich selbst, statt noch jahrzehntelang Menschenleben zu gefährden

Man vergleiche mit den Streubomben, die die US of A aktuell an die Ukraine liefern. 

Was bleibt: Die Russen setzen ein Waffensystem ein, das in der Defensive (!) ziemlich gut und effektiv ist. Und zwar so effektiv, dass wir eigentlich mal anfangen müssten, den tatsächlichen militärischen Nutzen unserer hochgehypten und schweineteuren High-Tech-Leoparden deutlich in Frage zu stellen.

Das Infragestellen wird aber nicht passieren, denn dann könnten Umsatz-Einbußen bei den Rüstungskonzernen drohen, und das geht ja mal gar nicht. Da ist's natürlich besser, das Bild vom niederträchtigen, barbarischen  Russen aus der untersten Schublade der Propaganda-Werkzeugkiste vorzuholen.




 


NS-Plakat für Polen, 1944: "Gefahr droht aus der Steppe"




¹ Ich schwöre, ich habe ein Wort gesucht, dass nicht in das Framing der neo-faschistischen "Lügenpresse" spielt. Ich kann den Begriff "Journalist*innen" hier nicht verwenden, denn Journalismus ist es nur, wenn es kritisch ist, andernfalls sprechen wir von "Propaganda". Verzeiht mir also mein sprachliches Rumgeeiere und FCKNZS.






Montag, 10. Juli 2023

Ich erkläre mir den Ukraine-Krieg.

 

Verbittert und empört über die intellektuellen Zumutungen der doitschen Berichterstattung ¹ über den Ukraine-Krieg habe ich längst begonnen, mir meine eigenen Hypothesen über die Motive der Akteure zusammenzubasteln. In ein paar Jahren wird Vieles davon lächerlich wirken, aber ich musste mit dem arbeiten, was verfügbar war. 

Frage 1: Warum glaubt die ukrainische Führungs-Camarilla, sich gegenüber ihren westlichen Partnern so einen Kotz-Ton erlauben zu können und zu müssen? (Wenn Ihr wissen wollt, was ich mit "Kotz-Ton" meine, googelt einfach mal "Selenskij fordert" oder "Kiew fordert" oder "Der ukrainische Botschafter fordert".)

Hypothese 1: Die Ukrainer erheben für sich den Anspruch himmelweiter moralischer Überlegenheit. Sie führen Krieg gegen Russland, wir nicht. Also haben sie Recht, wir nicht.
Hypothese 2: Die Ukrainer verhandeln sehr viel und sehr gern mit den Autokraten in Polen, Tschechien, Türkei, Ungarn. Da hält man west-europäische Demokratien für schwächlich und weichgespült. Als Macho-Nation muss man mit diesen LGBTQI+-Versteher*innen so herb-männlich reden, dann knicken die sofort ein. Eine eigene demokratische Tradition gibt es in der ukrainischen Oligarchie nicht. Folglich sind die Usancen unbekannt.
Hypothese 3: Die Ukrainer brüllen laut nach mehr Unterstützung, damit sie sich hinterher beschweren können, sie seien nicht genug unterstützt worden. Selenskij hat mit diesem Argument bereits das Scheitern seiner Gegenoffensive erklärt. 

Frage 2: Warum ist die ukrainische Führung so geil auf Streumunition, obwohl durch deren (10 - 30 %) Blindgänger langfristig vor allem die eigene Bevölkerung gefährdet wird?

Hypothese: Nach dem Krieg, so die Annahme der ukrainischen Führer, wird alle Welt unglaubliche finanzielle Anstrengungen unternehmen, die Reparation der Kriegsschäden in der Ukraine zu finanzieren. Dazu gehört natürlich auch die Kampfmittelbeseitigung. Also kann man ruhig das eigene Gebiet flächig kontaminieren. Hinterher gibt es dann global ein paar Schock-Fotos von ukrainischen Kindern mit appen Armen und Beinen, und der Rubel rollt. Mit "aller Welt" sind natürlich die westlichen Steuerzahler*innen gemeint, die den entsprechenden Konzernen Mörder-Profite in die Kassen schaufeln werden. Da kann ja niemand was gegen haben.

Frage 3: Warum rudert der POTUS plötzlich beim NATO-Beitritt der Ukraine zurück und warum schlägt er stattdessen das Modell der Sicherheitsgarantie für Israel vor?

Hypothese 1: Im Rahmen der Geheim-Diplomatie ist längst ausgemacht, dass Russland nur einer Lösung ohne NATO-Beitritt der Ukraine zustimmen wird. 
Hypothese 2: In der NATO gibt es mit Ungarn, der Türkei, Polen, Tschechien u.v.a.m. genug undemokratische, nervige Mitglieder. Andere Länder tun manchmal einfach nicht, was der Hegemon, die USA, vorschreibt. Eine direkte Abhängigkeit von den Garantien der USA macht die Sache viel überschaubarer. Zum Trost kann Biden der Ukraine ja den EU-Beitritt versprechen. Das steht ihm zwar nicht zu, aber wann hat das jemals interessiert?


Puuh, das sind allesamt so zynische Erklärungsansätze. Leider sind es auch die plausibelsten. Ich wünschte, ich fände irgendwo glaubwürdige edle Motive. Doch die Zeiten, sie sind nicht so.



Brecht: Courage


Der Krieg ist nichts als die Geschäfte
Und statt mit Käse, ist's mit Blei!






¹ Ja, ich bin natürlich auch empört über die Lügengeschichten der russischen, amerikanischen, ukrainischen, türkischen, polnischen etc. etc. Propaganda, aber da denke ich, wenn die Regierungen und die ihnen hörigen Medien ihre eigenen Landsleute für so abgrundtief dumm halten, dass die sowas brauchen, dann werde ich mich nicht einmischen. 







Sonntag, 9. Juli 2023

Der luftwandelnde Gartenstuhl


Bin heute früh 
losgeschwirrt, bevor die angesagten Gewitter zuschlagen sollten. 

Bei diesen Temperaturen kann man auch bei längeren Flügen auf Hand- und Fußschuhe verzichten. 


Das ist ohnehin sehr angenehm, aber heute fielen mir dadurch besonders die Temperaturunterschiede in den verschiedenen Höhen auf. Gegen 09:00 gab es südlich des Jade-Busens in etwa 220 m Höhe einen signifikanten Temperatursprung zwischen kalter Luft unten und warmer Luft darüber. Ich bezweifle, ob ich sowas in Kombi und mit Hand- und Fußschuhen bemerkt hätte. Im geschlossenen Cockpit entgeht einem sowas völlig. 

Kalte Luft unten, warme Luft oben, das ist natürlich eine stabile Luftschichtung. Und wenn dann noch der Wind eher schlapp und ohne Böen daherkommt ...


 ... wird Luftfahrers Körpersprache wieder zum Ausdruck tiefster Entpannung, wie in obigen Bildausschnitt erkennbar.


Da hat man dann reichlich Muße, sich z.B. an der schrecklich-schönen Ornamentik der automobilen Hochkultur zu ergötzen. 

(Abfahrt Hagen, A 27, 200 m Höhe)

Ob unsere Nachfahren sowas in einer nicht allzufernen Zukunft als ein Relikt einer völlig idiotischen Vergangenheit betrachten -  irgendwie wahnsinnig und suizidal, aber immerhin mit dem Mut zum großflächigen Kunstwerk? 

Wohl eher nicht, oder?








Freitag, 7. Juli 2023

Fliegaaaa, grüß' mir die Sonnääääh...!

 

Der Pilotiseur bevorzugt eigentlich loszufliegen, wenn das Wetter sich verbessert, aber heute waren die Bedingungen so, dass es morgens noch angenehm, im Laufe des Tages aber immer bockiger vorhergesagt war. 

Und wahrlich: Die Bedingungen waren in der ersten Dreiviertelstunde so, dass man die Hände in den Schoß legen konnte. Gelobhudelt sei die natürliche Intelligenz einer guten Flexwing-Tragfläche, die, wenn man sie in Ruhe lässt, das Fliegen weitgehend allein übernimmt. Und was eigentlich nur ein Testflug für die neue Fixierung der Auspuffanlage sein sollte, wurde ein 1:20-h-Törn nach Norden.

Vielleicht eine gute Zeit, sich mal im Cockpit umzusehen:


A: Funkgerät. Ein Kabel geht zur Antenne des Flugzeugs, eins zum Headset des Helms.
B: Nose-Art. Der kleine Drache, den ich ziemlich überall als Logo verwende. Ich habe ihn "Oscar" getauft, das letzte Zeichen meiner Kennung
C: Anzeige von Höhe (847 ft, etwa 260 m) und Geschwindigkeit (70 km/h = Standard))
D: Anzeige div. Motorwerte und Batterieladung
E: Zigarettenanzünder, deaktiviert, seit ich beim Fliegen nicht mehr rauche. Ernsthaft: 12-V-Steckdose.
F: "Tempomat" = Handgas. Benutze ich kaum.
G: Hauptschalter für Elektrik und Motor
H: Als ich im Rahmen der Schulung vom behäbigen 465-kg-Trike auf dieses, mein 120-kg-Trike wechselte, fühlte sich das an, als tauschte ich eine primitive, grobschlächtige Holzkeule gegen einen flinken, eleganten Degen. In der Umgewöhnungszeit klebte ich den Sticker mit der Aufschrift "It's a B-17!" auf's Instrumentenbrett, um mich daran zu erinnern, das leichte Trike mit der Behäbigkeit eines schwerfälligen, alten Bombers zu bewegen. Jetzt ist das Stück Tape nur noch Sentimentalität (und Aberglaube).  
Die Karte und das Smartphone mit der Navigations-App sieht man nur verdeckt auf meinem rechten Oberschenkel.


Ich spüre immer noch Widerstände, große Flüsse zu überqueren. Ein Grund ist, dass, wenn auf der anderen Seite "was mit dem Motor" ist, Rückholer viel mehr Strecke zu bewältigen hätten.   


Aber der Anblick ist immer wieder grandios.


Nördlich von Harriersand, Blick nach Süden. Rechts Brake. Unten Fähre Sandstedt.



High in the sunlit silence ...


Ach ja, und die neue Auspuff-Konstruktion hat auch alle Erwartungen erfüllt. Dafür hat ein Luftfilter die Grätsche gemacht. 

Irgendwas ist immer. 








Montag, 3. Juli 2023

Vermischtes zum Reichtum


Erste Situation: In einem früheren Leben. Im Anschluss an eine kleine aber feine Familienfeier begleiche ich die Rechnung und lobe artig die erbrachte Dienstleistung usw. Der Gastronom erwidert die Höflichkeit u.a. mit dem Satz "Ja, mir sind auch 20 reiche Gäste lieber als 200 arme." Wie konsterniert ich bin, bemerkt er wahrscheinlich nicht mal. Ich bin nicht reich, jedenfalls nicht für bundesdoitsche Verhältnisse und erst recht nicht in dem Sinne, wie er mich fälschlich in sein persönliches Schema einordnet.

Zweite Situation: Vor ein paar Wochen Gespräch mit einem doitschen Flugzeug-Händler, der begründet, warum Flugzeuge mindestens 50.000 € kosten müssten: Er müsse schließlich mindestens 5.000 € verdienen, und das könne er nicht draufschlagen, wenn das Flugzeug unter 25.000 € koste. Am besten seien die Flugzeuge ab 120 - 150.000 €, da könne er auch 20 - 30.000 € draufschlagen.¹ Und es gäbe genug Reiche, die das auch für ein Zweit- oder Drittflugzeug hinblättern würden. Weil er nett und freundlich und kompetent ist und seine Marktanalyse aus seiner Sicht völlig zutreffend, erwidere ich ganz freundlich und ganz un-konfrontativ, dass ich 2016 mein Flugzeug fabrikneu mit allem Pipapo für 18.000 € kaufen konnte, den Preis, den Andere für ein gutes Motorrad zahlen. Fliegen muss nicht teuer sein. Es wird teuer gemacht.

Dritte Situation: Die Stadt Oldenburg bemüht sich, löblich, löblich, den Autoverkehr in der Innenstadt zu reduzieren. Sie tut dies, indem sie die Parkgebühren brutalst eskaliert. Ein ÖPNV-Ticket für eine einfache Fahrt in die Innenstadt kostet aktuell 3,80 €.

Vierte Situation: Spritpreise und Preise für Energie überhaupt, unter besonderer Beachtung der künftig anstehenden Kosten für die Energiewende ... usw. usw.

Was erkennen wir? Reiche sind und waren immer schon attraktiver für Dienstleister und Anbieter als Nicht-Reiche. Und wenn künftig der Kampf gegen den Klimawandel dramatische Verhaltensänderungen beim Großteil der Menschheit einfordern wird, werden die Reichen die letzten sein, die davon betroffen sind. 

Natürlich werden Reiche auch in Zukunft mit dem SUV in die Oldenburger Innenstadt fahren. Verdoppelte, verdreifachte und verzehnfachte Parkgebühren und Spritpreise und hohe Ticketpreise im ÖPNV treffen nur die Nicht-Reichen. Nicht schlecht für den Einzelhandel, da weiß man gleich, dass die Fußgänger-Zone nur noch das Luxus-Segment bedienen muss. Londoner Verhältnisse.

Sollen die Mittelstands-Morlocks und die ganz armen Krauter doch, bitteschön, die Einkaufszentren im Umland benutzen. Die verbliebenen Parkplätze in der City kann man dann auch gleich verbreitern, denn schon jetzt brauchen die meisten SUVs anderthalb Parkplatzbreiten, und man will ja nicht am falschen Ende sparen, nicht wahr?

Die Schere öffnet sich weiter und weiter ...


(stark verändert via wiki commons)





¹Zur Klarstellung: Wir reden über sogenannte Ultraleicht-Flugzeuge bis 600 kg. Kleine einmotorige Privatflugzeuge à la Cessna 172 gehen bei 350.000 € los. 






Donnerstag, 29. Juni 2023

Sag' nicht "Inflation"!

 

Die Inflationsrate sei wieder gestiegen, titelt es gerade wieder allüberall. Und wikipedia erklärt uns dazu: "Inflation, auch Preissteigerungsrate oder Teuerung, bezeichnet den Anstieg des allgemeinen Preisniveaus einer Ökonomie. (...) Steigt das allgemeine Preisniveau, kann man für jede Geldeinheit weniger Güter und Dienstleistungen kaufen (Verteuerung)."

In der Sprachanalyse nennen wir so eine sprachliche Konstruktion eine Deagentivieurng: Die Aussage enthält keinen Hinweis auf die handelnden Personen (Agens). In der Schulgrammatik (aus Zeiten, da sowas noch unterrichtet wurde) finden wir so hübsch altbackene Begriffe wie "täterabgewandte" bzw. "täterlose" Form¹.

Ich halte diese Definition und die grammatisch-logische Implikation für falsch. Inflation findet nicht nach demselben Prinzip statt, wie z.B. Regen. Wenn wir sagen "Es regnet." haben wir auch kein Agens, und wenn wir eins finden wollten, müssten wir mit physikalischen Größen wie Luftfeuchte, Temperaturgradienten, Taupunkt etc. jonglieren und hätten am Ende trotzdem niemanden, den wir für eine verregnete Gartenparty regresspflichtig machen könnten. 

Bei der Inflation ist das anders. Inflation beruht nicht auf physikalischen Gesetzen, sondern auf menschlicher Gier und menschlicher Bierärschigkeit. Kapitalistische Unternehmen haben das ausschließliche (!) Interesse der Profitmaximierung. Das heißt, sie müssen und werden für ein Produkt / eine Dienstleistung grundsätzlich den höchsten am Markt realisierbaren Preis verlangen, unabhängig von tatsächlichen Kosten oder Wert dieses Produktes / dieser Dienstleistung.

Die Endkund*innen müssen entscheiden, ob sie dieses Produkt / diese Dienstleistung zum aufgerufenen Preis kaufen oder nicht. Wenn die Endkund*innen den immer höheren Preis zahlen, dann setzt der sich natürlich durch. Wenn nicht, dann nicht. Das klingt so schrecklich banal, aber lasst Euch, liebe Leser*innen dieses Blogs, bitte nicht einreden, es sei komplizierter - und zwar so kompliziert, dass nur Plittikör und Konzernbosse es wirklich richtig verstünden.  

Lasst uns also bitte aufhören, das Märchen von den "steigenden Preisen" zu glauben. Lasst uns künftig nicht mehr sagen "Oh weh! Alles wird immer teurer, ts, ts, ts!"  Stattdessen wollen wir sagen "Holla, ich bin erstaunt, wie viele Leute bereit sind, diese hanebüchenen Preise zu bezahlen! Ich bin längst dabei, dieses Produkt zu boykottieren, bis die Konzern-Arschlöcher mal wieder auf den Teppich kommen." Wenn das Alle - oder wenigstens hinreichend viele - Menschen konsequent durchziehen würden, gäb's keine Inflation.

Das Ganze läuft mal wieder darauf hinaus, dass ich dagegen bin, immer nur (!) die Schuld bei Anderen, z.B. bei den Konzernen zu suchen.² Es steht außer Frage, dass die Konzerne erheblich Mitschuld trifft, durch ihr Marketing, ihren Konsumterror, ihre Lobby-Arbeit usw.. Aber irgendwann müssen wir auch mal verstehen, dass die Konzerne mit ihren Drecks-Taktiken vor allem deshalb so erfolgreich sind, weil sie unglaublich solidarisch und global zusammenhalten, um ihre Profit-Ziele zu erreichen. 

Wenn wir, die Endverbraucher*innen, die 99 % am unteren Ende der Nahrungskette, es nicht mal ansatzweise schaffen, uns zum Zwecke eines punktuellen, wirksamen Boykotts zu solidarisieren, dann ist doch klar, dass die Shit-Show ewig weiterläuft, und dann haben wir auch nichts Besseres verdient.

Zusammenfassung:

Es ist korrekt zu sagen: "Es regnet.", weil da kein Mensch die Finger drin hat.

Es ist NICHT korrekt zu sagen: "Die Preise steigen.", weil die Preise von Menschen festgelegt werden und weil andere Menschen zulassen, dass die Preise immer höher festgelegt werden. Die richtige Formulierung in diesem Fall lautet also: "Die Arschlöcher versuchen schon wieder, ihren Profit noch weiter in die Höhe zu schrauben, und wir wären Idioten, wenn wir das einfach so hinnehmen würden!" 

Wem das zu lang ist, sagt: "Die Tyrannen sind nur stark, weil wir schwach sind!" Boétie


Boétie (1530 - 1563)




¹ Duden Schulgrammatik 5. - 10. Klasse; S. 18 ff

²  Selbst die EZB-Chefin Lagarde, der man ja wirklich keinen Anti-Kapitalismus vorwerfen darf, hat's neulich mit dem Spruch von der "Gierflation" gemacht. 







Mittwoch, 28. Juni 2023

Fahrrad fah'n

 

Heute konnte ich mich endlich aufraffen, mit dem Rad in die Stadt zu fahren, immerhin knappe 10 km, ein kleiner Schritt für leidlich trainierte Menschen, ein großer Schritt für einen faulen, alten Sack.

Was mir auffiel:

  1. Wie schön Radfahren ist - insbesondere, wenn man keinen Termindruck hat, sondern gemütlich durch die Gegend trödeln kann; wenn die Temperaturen angenehm, der Wind gnädig und Niederschläge nicht vorhanden sind.

  2. Wie unterirdisch meine Kondition ist. Ja, ich habe mir das je angenehmste Tret-Tempo und die je angenehmste Gang-Schaltung gegönnt, und die resultierende Geschwindigkeit war mir eigentlich wumpe. Aber irgendwann fiel mir dann auf, dass ich von vielen normalen Leuten überholt wurde, die auch nicht sonderlich athletisch aussahen, aber offenbar mit größerer Leichtigkeit höhere Geschwindigkeiten durchhalten konnten. Überrascht nahm ich meine Eitelkeit zur Kenntnis, in dem Moment, in dem sie verletzt¹ wurde. Entweder fange ich an, bewusster an meiner Kondition zu arbeiten oder ich gewöhne mich an den Gedanken, in Sachen Fitness-Selbstwahrnehmung ein, zwei Gänge runterzuschalten. ²
    [edit 29062023: Man hat mir zwischenzeitlich den Tipp gegeben, es könne sich bei den mich Überholenden um E-Biker:innen gehandelt haben. Stimmt, darauf habe ich gar nicht geachtet. Ich amüsiere mich trotzdem über meine Eitelkeit. :-)]

  3. Überraschung: Fahrradhelme sind ja wohl sowas von out! In der Fahrradstadt Oldenburg haben heute geschätzt (!) 10 - 15 % der Radfahrenden einen Helm getragen. Wir können das nicht bewerten, nur die je eigenverantwortliche Entscheidung³ achten. Aber verglichen mit dem Riesen-Hype vor ein paar Jahren, ist's schon ernüchternd. oder? Am schlimmsten ist, dass damals ALLE ganz aufgeregt über die zwingende Notwendigkeit von Fahrradhelmen lamentiert haben und heute NIEMAND mehr darüber redet.

    Dieser Kontrast ist deshalb so schlimm, weil er das Ganze als eine weitere kurzatmige, kurzfristige Polit-Aktion entlarvt. Es musste eine Sau durch's Dorf getrieben werden, die krankhafte Sucht unserer Politikör*innen nach Profilierung musste befriedigt werden, coûte que coûte⁴. Wir, als Aussenstehende, die wir eigentlich oberster Souverän sein sollten (Art. 20 GG), fragen uns, ob Politik in diesem unseren Lande wohl grundsätzlich so funktioniert: Eine Karnevalsveranstaltung, Muster ohne Wert, geschuldet der Profilneurose der politischen Classe zum alleinigen Zweck, Opium für's Volk zu sein? 

Und wenn nein, wenn Politik mehr sein sollte, als eine Aneinanderreihung schnelllebiger Gigs mit der Halbwertszeit weniger Wochen, woran erkennen wir noch den Unterschied? 

Ich bin nicht wirklich glücklich mit Fahrradhelm, trage ihn nur widerwillig und nur aus Vernunft. Aber es hätte mich beeindruckt, wenn zwischenzeitlich mal jemand aus der Führungs-Camarilla nachgefasst hätte. Dann hätte ich das Gefühl haben können, die würden selber ernst nehmen, was sie da tagtäglich machen. Aber so? Näh!  



(stark verändert via lobbycontrol)

Ein Pausenclown! Unsere Politik wird von Pausenclowns gemacht!






¹ "verletzt" ist übertrieben. Sagen wir "touchiert".

² Von der Kategorie "Soweit ok" in die Kategorie "Nicht ganz scheiße für das Alter, so la la."

³ Nein, es gibt keine gesetzliche Helmpflicht in Doitschland.

⁴ Warum schreibe ich "coûte que coûte" und nicht das doitsche "Koste es, was es wolle!"? Weil die französische Fassung wörtlich übersetzt "Koste es, was es kostet!" bedeutet. Und das beschreibt viel besser, dass diese hinrissige Polit-Clownerie Steuer-Millionen verschlungen hat, ob wir es wollten oder nicht.








Montag, 26. Juni 2023

Was mir spontan zu den Faschos von Sonneberg einfällt.

 

AfD gewinnt in LK Sonneberg. Ich wurde gefragt, was mir dazu einfiele. Musste ich drüber nachdenken. Hier der aktuelle, vorläufige Denk-Stand.

1.) In einer freien, gleichen und geheimen Wahl hat die Mehrheit der Wähler*innen klargestellt, dass sie mit einem politischen System, das auf freien, gleichen und geheimen Wahlen basiert, nichts anfangen können. Statt Eigenverantwortung und Freiheit wollen sie von machtgeilen Arschlöchern gegängelt werden. 

Das haben wir nicht zu bewerten. Es gibt Menschen, die stehen drauf, sich devot zu unterwerfen. Für andere, die meinen, die Fähigkeit zu Eigenverantwortung und Freiheit sei ein Merkmal, das Menschen von Tieren unterscheide, klingt dieses bewusst herbeigewählte Untertanentum natürlich fremd.   

2.) Im Fediverse kursiert folgende These unwidersprochen: "Es gibt keine Protestwähler*innen. Wer Nazis wählt, ist ein Nazi." Ich unterstütze diese Aussage vollumfänglich. 

3.) Ebenfalls im Fediverse habe ich die These aufgeschnappt, der Erfolg der AfD sei nicht der Anfang einer neuen Entwicklung zum Nazismus in Deutschland. Der Rassismus, Antisemitismus, Anti-Demokratismus, Anti-LGBTQI+, der Frauenhass, Klimakatastrophenleugnung etc. etc., kurz: die Nazi-Grundhaltung, war immer schon in den Köpfen der Leute in Thüringen. Bisher waren sie nur zu feige, das auszudrücken. Nun hat die AfD ihnen gesagt, dass es ok ist, ein dummes, unbelehrbares Arschloch zu sein, dass man es sogar laut in die Welt posaunen sollte. Zum Dank dafür haben die Thüringer*innen ihnen politische Macht in die Hände gegeben.

4.) Leider kann ich den hirntoten Nazis in einem Punkt nicht widersprechen: Die sogenannten etablierten Parteien geben aktuell und schon seit Jahren ein erbärmliches Bild ab. 

  • Die Linken haben sich erfolgreich selbst zerlegt, schlimmer, als jede/r politische Gegner*in es gekonnt hätte.
  • Die Grünen haben die Kompromisse ihrer Partei-Böberschten so willig hingenommen, dass kein wahrnehmbares Profil mehr existiert, erst recht kein grünes und ganz erst recht kein progressives, mit positiven und radikalen, anti-bürgerlichen, anti-kapitalistischen Lösungsansätzen.
  • Die SPD ... ochnee, seit der Agenda 2010 frage ich mich, warum ich die wählen soll und was ich da wählte, falls ich sie wählte. 
  • Die CDU/CSU macht post-merkel nur noch Politik zurück zu den späten 1950er Jahren. Die von einzelnen namhaften Partei-Honchos angedachten Techtelmechtel mit den Nazis kann die Parteiführung kaum noch unter der Decke halten. 
  • Die FDP ist inzwischen erstaunlich offen, zuzugeben, dass sie ausschließlich Handlanger der großen Konzerne ist und dafür üppig entlohnt wird. Die FDP hält das für ein hinreichendes Programm.

Den verfassungsgemäßen Auftrag gemäß Art 21 GG nimmt KEINE Partei wahr. Ich sehe, wohin ich sehe, unter den Spitzen-Plittikör*innen nur Kreaturen, die jahrzehntelang dem Selektionsdruck beim Aufstieg durch die Parteihierarchien ausgesetzt waren. Das ist ein Prozess, dem sich nur subklinische Psychopathen aussetzen und den nur sie überstehen können. 

Im Ergebnis haben wir kaum Menschen, die für die Ideale der FDGO glaubhaft und selbstlos kämpfen, stattdessen eine Horde austauschbarer, machtgeiler Platzhalter. Mag sein, dass es vereinzelte Ausnahmen gibt (Pistorius? Keine Ahnung). Aber zu oft wurden meine naiven diesbezüglichen Hoffnungen zu bitter enttäuscht.

Die AfD bekommen wir weder mit "Augen-zu-und-durch" weg (SPD) und erst recht nicht mit billiger Ranschmeiße (CDU/CSU). Was helfen würde, wäre eine brutalstmögliche und glaubhafte, aufopferungsvolle Werbung für die Demokratie, für Toleranz, Diversität usw. Und wir brauchen Führungskräfte, die diese Ideale vertreten, statt sich und ihre Classe einfach nur mit immer üppigeren Apanagen und Lobby-Tantiemen zu versorgen.




(verändert via wiki commons)







Sonntag, 25. Juni 2023

Überflug 24.06.2023

 

Gestern endlich mal wieder den Allerwertesten in die Luft bekommen. Den geplanten Streckenflug am Vormittag habe ich abgebrochen, weil die Thermik dann doch etwas mehr als nur "mäßig" und das Fliegen mit einem kleinen 120-kg-Trike darin recht nervend wurde - und weil meine Nieren die eine morgendliche Tasse Kaffee zu viel aus dem Körper spülen wollten. Der 18:00-Uhr-Flug war dagegen großartig.

Ja! Ja! Ja! Ich wiederhole mich, ich weiß! Aber die Farben! Diese wunderschönen Farben ...!




... und das Licht! Dieses wunderschöne Licht ...!

Hans-Werner Sahm hat viel mit diesem Licht und diesen Farben gearbeitet. ¹



Aber auch der Intellekt kommt beim Fliegen nicht zu kurz, denn man entdeckt zwischendurch immer wieder Unerklärliches. "A" ist ein Entwässerungskanal, d.h. hier wird Wasser vom Feld weg geleitet. "B" ist eine Bewässerungsanlage, die allerdings nur einen winzigen Bruchteil des Feldes bewässert (obwohl für 48 Stunden später Regen angesagt ist), und diese Bewässerungsanlage steht nicht irgendwo, sondern in ziemlicher Nähe zu "A". Frage: (Was) denkt der Bauer? Oder will er nur aus schlichtem Menschenhass den Grundwasserspiegel weiter absenken? 

"C" ist übrigens der Schatten meines Flugzeugs. Ich find's immer witzig, den über Wiesen und Felder hoppsen zu sehen. 



Bei diesem Bild habe ich die Farben und den Kontrast bearbeitet, weil man die quadratischen Strukturen in den Feldern rings um den ehemaligen Torfabstich (oben im Bild) kaum erkennt. Die Konturen der einstmals stehengelassenen Wände zeichnen sich heute noch durch stärkere Vegetation aus. Das hieße ja, wenn man das Moor nicht bis zum Mineralboden abgebaut hätte, würde da heute mehr wachsen? When will they ever learn?






Jaaa-aa! Ich habe schon eine Zilliarde Fotos von meinem Flugzeug gemacht, und hier kommt nun noch eins. Aber zwei erlebnisreiche Stunden mit so einem Vogel, das macht was mit einem. Motorradfahrer*innen verstehen vielleicht, was ich meine.


¹ Ich hoffe, ich habe das Sahm-Bild genug verfremdet. Zumindest kann ich sagen, dass ich mal einen Druck davon gekauft habe, als ich jung war.



Freitag, 23. Juni 2023

Richtigstellung

 

Vorweg: Mein Mitgefühl den Angehörigen der fünf Menschen, die bei der Titan-Implosion ums Leben gekommen sind.

Mittlerweile wurde im Internetz massenhaft auf das quantitative und qualitative Missverhältnis der Berichterstattung über die Hunderten von Ertrunkenen im Mittelmeer einerseits und den fünf Titanic-Besuchern andererseits hingewiesen, und auch ich habe ja spontan in die Kerbe geschlagen. 

So berechtigt die Kritik ist, greift sie doch zu kurz. 

Medien-Konzerne unterliegen wie alle kapitalistische Unternehmen dem Gebot der Profitmaximierung. Profit erzielen sie,

  • wenn Auftraggeber direkt für Berichterstattung gemäß ihren Partialinteressen zahlen
  • oder über Werbung
  • oder über die Erfassung und den Weiterverkauf von Nutzerdaten.

Für die beiden letztgenannten Punkte brauchen Medien-Konzerne Klicks. (Für den ersten eigentlich auch, denn es bringt beispielsweise einem global agierenden Energie-Konzern gar nichts, den Streaming-Dienst von Webradio Ostfriesland zu kaufen. Größe zählt, heißt: Nutzerzahlen zählen.)

Ja, Medien-Konzerne haben eine ungeheure Macht, sie können zweifellos die Denke dieses Planeten steuern. Aber diese Macht ist nicht unbegrenzt, denn die meisten von uns sind in der Lage, die schlimmsten, manipulativsten, menschenverachtendsten und anti-progressivsten Portale schlicht durch Missachtung, sprich: Boykott, sprich: Nicht-Anklicken zu bestrafen. Theoretisch.

Wenn wir also die Berichterstattung zum Titan-Drama versus Mittelmeer-Dramen betrachten, dürfen wir uns nicht vorstellen, es hätte irgendwo auf der Welt in einem hochgeheimen, hochgesicherten Steuerungs-Zentrum einen hyper-super-bösen Medien-Mogul gegeben, der seinem hyper-super-nerdigen, blassen, übernächtigten Chef-Programmierer die Anweisung gab: "Den Tod meiner Milliardärs-Kollegen, den bringste richtig nach vorne, die Sache im Mittelmeer muss ASAP untergepflügt werden!" 

Ich glaube, so funktioniert das nicht. Stellen wir uns lieber vor, dass auch die größten Medien-Konzerne sich tagtäglich an dem dreckigen, erbärmlichen Rattenrennen um die Profitmaximierung beteiligen. Stellen wir uns vor, dass es da Abteilungsleiter*innen gibt, die ein Mörder-Gehalt einstreichen, dafür aber auch unter erbarmungslosem Erfolgsdruck stehen, immer und immer höhere Profitraten einzufahren. 

Und dazu brauchen sie Klicks. UNSERE Klicks! Da kommt also unser aller Verhalten ins Spiel und damit unser aller Verantwortung. Und da habe ich die allergrößten Befürchtungen. Ich fürchte nämlich, es sind vielleicht gar nicht die Medien-Konzerne, die uns durch fiese Manipulation dazu bringen, fünf tote Milliardäre gegenüber 600 toten Flüchtenden zu bevorzugen. Ich fürchte, aus irgendeinem perversen Grund kann das Massen-Publikum die Milliardärs-Geschichte mit mehr freudig-perversem Gruseln rezipieren als die Mittelmeer-Geschichte ... 

Wer ist jetzt böse? Die Masse der I-net-Nutzer*innen, die die Konzerne zwingt, ethisch Unverantwortliches zu tun? Oder befeuern die Konzerne den perversen Voyeurismus der Masse? Oder haben wir einen Aufschaukelungskreis?

Ich weiß keine Antwort. Und keine der Optionen gibt Anlass zur Hoffnung.



(stark verändert via wiki commons)
Alte Volxweisheit: In einem Rattenrennen kann nur eine Ratte gewinnen.