Der zutiefst rassistische Spruch des Kanzlerdarstellers Merz zum "Stadtbild" regt unsere Fantasie an: Was sind das für Leute, die Merz (ursprünglich wohl Söder und davor die AfD) damit beeindrucken will? Einzig plausible Antwort: Reiche, alte, weiße Bio-Doitsche, deren Weltbild irgendwo in den späten 1950ern verhakt ist.
Und wie soll das weitergehen? Nach den Ausländern©¹ müssen natürlich die Armen aus dem Stadtbild verschwinden. Der Anblick deprimiert und verdirbt die Shopping-Laune. Da kann man leider nicht nach Hautfarbe und Geburtsort selektieren, also machen wir einfach den Zugang zu den attraktiven Orten unerschwinglich: Preise rauf für ÖPNV und falls sich von den Asozialen jemand ein Auto leisten kann, kann er*sie sich die Parkgebühren auf Dauer nicht leisten, und da die "guten" Wohnquartiere allesamt gentrifiziert sind, müssten die gesellschaftlichen Loser also mit dem Fahrrad aus den fernen Banlieues anreisen, viel Spaß dabei.
Die gesellschaftliche Utopie ist: Es gibt ein paar wenige, exquisite, entsetzlich reiche Premium-Menschen, und dann gibt es ein Massenheer von Sklaven-Morlocks, die man so weit bei Laune halten muss, dass sie gerade eben nicht revoltieren, sondern sich friedlich zur weiteren Kapital-Akkumulation der Reichen prostituieren.
Diese beiden Welten wollen wir aber hübsch sauber voneinander trennen, nicht wahr? Wir wollen uns doch nicht das Stadtbild versauen, nicht wahr?
Dann habe ich das Bild mit Paint.net weiterbearbeitet.
↑ Wie CxU- und AfD-Wählys die Welt sehen:
Es gibt die Guten, nämlich die reichen, weißen, kaufkräftigen richtigen Menschen.
Und dann gibt es arme, fremde, geflüchtete, irgendwie-anders-seiende Untermenschen.
Da jemand die Drecksarbeit machen muss, können wir auf Letztere nicht verzichten,
aber es fühlen sich doch alle besser, wenn wir die Lebenswelten klar separieren.
¹ "Ausländer" ist ein überaus dehnbarer Sammelbegriff, der Menschen abwerten und verächtlich machen soll. Die Definition ist höchst beliebig. Skandinavier sind natürlich keine Ausländer, es sei denn, sie sehen ausländisch aus und/oder äußern freiheitlich-progressive Ansichten.