Freitag, 20. Mai 2022

Regenabend-Gedanken

Zufällig wieder auf dieses herrliche alte Branduardi-Video gestoßen ... Äh, kann ein Video alt sein, wenn es aktuell auf Youtube streambar ist? Oder sind I-net-Inhalte, anders als z.B. Bücher, stets neu? Bücher als Informationsträger altern zweifellos, Bits und Bytes hingegen sind immer gegenwärtig, immer heutig, immer sekündlich ...

Egal. Was ich eigentlich sagen wollte: Wie der junge Branduardi hier auftritt, das hatte und hat für mich  den Hauch eines fernen, fernen Ideals, das ich niemals erreichen werde. Sehr schlank, gutaussehend, bemerkenswerte Kondition, Vollblut-Künstler, ganz seiner Kunst verschrieben, leicht, spielerisch, fröhlich, mit Tiefgang, träumerisch, verträumt, fast ein wenig zerbrechlich (dann aber doch nicht), gelebte Ästhetik, bringt Leute zum Lachen und Tanzen ...

Dagegen ich: Unbeweglich, gefühlt ein bisschen zu dick, ein bisschen unsicher und auf der Suche. Voller Fehler, voller Spießer-Macken und Sozialisations-Defekte, ein bisschen zu ernst, zu nachdenklich, zu unflexibel vielleicht. Verglichen mit dem damaligen A.B. ist mein Sternbild irgendwo zwischen Preisboxer und Bergepanzer. 

Nun, mit 60, am Ende des dritten Viertels, könnte ich in der Sache resignieren, denken "Du warst nie wie er, und die Chancen dazu werden nicht eben größer. Gestehe Dir ein, es endgültig verkackt zu haben." 

Seltsamerweise kommen diese Gedanken nicht. Mit retrospektiver Distanz betrachte ich interessiert den Menschen, mich, der dieses Branduardi-Bild so schön fand und findet. Ich bin zufrieden mit dem Weg, den ich hatte und noch habe. Mein Weg fand und findet in einer ganz anderen Ecke des Universums statt. Verdächtig wär's, wenn ich je die selben Wegpunkte wie A.B. erreicht hätte.   

Alles gut. Und immer noch eine großartige Show - in einer Zeit, in der Musikstücke noch über acht Minuten dauern durften.  


(stark verändert via wattwohl)






Montag, 16. Mai 2022

Hoch in der Luft ...

 

Gestern endlich wieder unterwegs. Mit dem Wind auf der Nase von Oldenburg/Hatten nach Kührstedt/Bederkesa und nach kurzer Pause im Kreise sehr freundlicher Menschen wieder zurück.


"Davy's on the road again
Wearin' different clothes again
Davy's turnin' handouts down
To keep his pockets clean"


Da unten ist nix Graubraunes mehr. Nur noch pralles Grün.



Irgendwo nördlich des Teufelsmoores. Man sieht deutlich die Lage des einst mäandrierenden Flusses. Klar erkennbar, wieviel wertvolle Flussmeter es gekostet hat, den Landwirten eine noch effizientere, profitablere Bodenbearbeitung zu ermöglichen. Lasst uns mal gemeinsam raten, wer die Kosten trägt und wer die Profite einstreicht.




Obwohl ich hier 300 m über Grund fliege,
ist der Schatten meines kleinen Flugzeugs
noch deutlich erkennbar.






Sonntag, 15. Mai 2022

Wieder diese quengeligen Fragen


Keine Sorge, ich werde nicht selbst zum Verschwörungs-Paranoiden, ich kontrolliere mich da sehr kritisch.

Aber: Wenn man einmal registriert hat, wie unterirdisch peinlich und primitiv die Propaganda um den Ukraine-Konflikt von allen Beteiligten gemacht ist, fällt es schwer, wegzuschauen. Beispiel:

France24 titelt: "Live: Rakete trifft militärisches Ziel in der Region Lemberg, Stunden nachdem die Ukraine Eurovision gewonnen hat"

Fragen:
  1. Welchen Gefallen hat man den ukrainischen Musiker*innen getan, sie den ESC gewinnen zu lassen? Wie groß ist der Anteil der Menschen (gemeint sind jene, die sich überhaupt noch für den ESC interessieren), der vermutet, dass da außermusikalische Aspekte eine Rolle spielten?
  2. Was sagt uns das Ergebnis ganz allgemein über den ESC und seine Bewertungsgrundlagen?
  3. Warum steht das ESC-Ergebnis zusammen mit der Meldung, Russland habe Stunden danach militärische Ziele bombardiert, in einer Titelzeile? Gibt es einen Zusammenhang?
  4. (Warum) Ist es besonders abscheulich, nach einem Fake-Sieg bei einem Fake-Contest bombardiert zu werden? ¹
  5. Können wir bitte ganz viele weitere Fake-Contests installieren? 

Vorschläge: "Global Ice-Bucket-Challenge" im Yemen, "LGBTQI-Wet-T-Shirt-Contest" in Syrien, "Somalia sucht den Superstar international". Da fällt mir noch ganz viel ein, wenn man damit Bombardierungen verhindern kann.

Übrigens: Weiter unten in dem Artikel steht, der britische Geheimdienst melde, die russische Offensive habe (mal wieder) an Schwung verloren und liege (mal wieder) hinter dem Zeitplan. Auch dazu fallen mir Fragen ein:

  1. Hat irgendein beteiligter Geheimdienst schon mal gemeldet, der Gegner habe einen schwungvollen, erfolgreichen Angriff gestartet? Wenn man Schwung verliert, muss doch mal welcher da gewesen sein? Wenn die eigene Seite etwas zurückerobert, muss der Gegner doch vorher was erobert haben?
  2. Bin ich eigentlich der Einzige, der die allseitigen propagandistischen Parallelen zur doitschen Kriegsberichterstattung gegen Ende des Zweiten Weltkrieges registriert? Hier eine Wochenschau von Januar (?) 1945. Ich schlage der*dem geneigten Leser*in das fröhliche Phrasen-Bingo vor.
  3. Woher kennen westliche Geheimdienste eigentlich die russischen Zeitpläne? 





(stark verändert [und autom. übersetzt] via france 24)





 ¹ Oder, um mit Brecht zu sprechen: "Was sind das für Zeiten, in denen das Bombardieren von Städten fast ein Verbrechen ist, weil es das Schweigen über den ESC einschließt!" ²
² Eigentlich: "Was sind das für Zeiten, wo ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!" (An die Nachgeborenen)








Samstag, 14. Mai 2022

Lessons learned


Beim Lesen der Online-Portale und der verschiedenen Generalstabs-Briefings, ukrainisch, russisch, us-amerikanisch:

  1. Alle lügen. 
  2. Niemand gibt Verluste zu.
  3. Die Rhetorik ist dieselbe wie vor über 110 Jahren.
  4. Wir können niemandem mehr trauen.
  5. Die Lügen sind so plump und dumm und durchschaubar, dass wir uns nicht einmal dann selbst damit belügen könnten, wenn wir es denn wollten.   
  6. Es ist ein ganz schreckliches Gefühl, dass Querdenker und AfDler teilweise (!) ähnliche Zweifel an "unserer" Ukraine-Pressearbeit hinausgrölen, wie ich sie im Stillen für mich auch schon formuliert habe. Ich hasse das, kann es aber nicht ändern, ohne Vernunft & Logik zu verraten.
  7. Es gibt keine "Guten" in diesem Krieg, ... 
  8. ... nur Angst, ...
  9. ... unfassbare Profitinteressen ...
  10. ... und das Leid der Menschen.  




(via wiki commons)
Die internationale Bigotterie kotzt mich an! 
Und damit meine ich ausnahmslos Alle.











Freitag, 6. Mai 2022

Notwendiges Addendum

Habe gerade mal meine letzten Posts überflogen. Etwas monothematisch zum Thema, wie wir in der Ukraine-Sache allseits mit dümmlichsten Taktiken (für) blöd gehalten werden. Inhaltlich finde ich meine Texte immer noch richtig und angemessen. Aber sicherheitshalber schiebe ich Folgendes nach:

Ja, ich sehe auch das Leid der Menschen! Ich sehe das Leid, unabhängig von der Nationalität, der Ethnie, von Schuld oder Unschuld, Recht oder Unrecht. Es wird unfassbar gelitten, und ich empfinde Mitgefühl, Trauer und Solidarität. 

Wenn aber unfassbar gelitten wird, dann erscheint es mir noch viel, viel unfassbarer, dass es Menschen gibt, die derartiges Leid für ihre pathologischen Machtgelüste und / oder ihre hirntote Profitgier instrumentalisieren und weiter befeuern. Diese Menschen verdienen unsere volle Aufmerksamkeit. Denn erst, wenn wir die aus dem Verkehr gezogen haben ¹, besteht eine Chance, das Leiden zu mindern.





(verändert via wiki commons)





¹ Ich weiß, dass diese Formulierung Raum für Interpretation lässt. Das ist Absicht. 







Mittwoch, 4. Mai 2022

Dahin die ganze Pracht!

 

Sieh an, sieh an, wer alles plötzlich für die Lieferung und Einsatz der ganz schweren Wummen ist. 

Einerseits schade, dass die hauchdünne Tünche von Pazifismus und der unbedingten Dominanz des Ethischen so schnell runter ist. Andererseits gut, dass von nun an und auf immerdar alle Welt weiß, dass es immer nur hauchdünne Tünche gewesen ist. Und dass die einstigen Begründungen, den Dienst mit der Waffe zu verweigern, bei Manchen doch nur hohles, verlogenes Geschwätz war. ¹

Krieg, so ein richtiger Krieg mit Ballern und Bomben und Vormarsch und Rückzügen und strategischem Kartenmaterial und allabendlichen Updates und so, das macht uns insgeheim ja doch ziemlich an, oder? Da rühren sich ja doch Gefühle an Stellen, wo wir's lange nicht mehr hatten, oder? Und tief drinnen, nicht wahr, da WUSSTEN wir IMMER SCHON, dass diese ganze Pazifisten-Gewaltlosigkeits-Weichspüler-Kacke vorne und hinten nicht funktionieren wird. 

So viel Mut, so viel Intelligenz und Solidarität, wie für gewaltlosen Widerstand notwendig wäre, hätten wir niemals aufgebracht, so korrumpiert, wie wir durch unser auf individueller Gier basierendem Wirtschaftssystem sind.

Nun gut, richten wir uns also auf Folgendes ein:

  1. Wannimmer in Zukunft der Ami einen Staat zum Feind erklärt, werden wir, wird Europa bedingungslos parieren müssen.
  2. Wir müssen jetzt sofort gnädige Lügen für jene Länder erfinden, die in derselben Lage wie die Ukraine stecken, aber NIEMALS auch nur ansatzweise die Chance unserer Solidarität oder gar Hilfe oder gar Waffenhilfe hatten oder bekommen werden.
  3. Wir müssen weiterhin jetzt sofort ausnahmslos alle wirtschaftlichen, kulturellen, politischen, militärischen Verflechtungen mit Ländern lösen, die genauso (oder schlimmer) autokratisch regiert werden, wie Russland vor dem Überfall auf die Ukraine. Wir sehen ja gerade, wohin diese Abhängigkeiten führen. Als Kriterium schlage ich den internationalen Rechtsstaatlichkeitsindex und den Index von "Reporter ohne Grenzen" vor. Wir definieren: Wer im Ranking hinter Russland steht, mit dem brechen wir sofort alle Beziehungen, insbesondere wirtschaftliche, wehrwirtschaftliche, politische und militärische, ab. 

Die Welt wird besser werden, ich schwör'!


(Tiananmen 1989, verändert via wiki commons)

Ach, seid so lieb und erklärt mir noch mal,
warum gewaltloser Widerstand so gaaar nicht geht.
Oder... nee, erklärt es nicht mir, erklärt es IHM! 


¹ Ich bin ja sooo froh, dass ich immer wieder zugegeben habe, ich hätte seinerzeit nicht verweigert, weil ich zu faul, zu doof, zu feige und ein bisschen zu neugierig war. Stellt Euch vor, ich hätte damals mit pazifistischen Argumenten verweigert und müsste heute zugeben, ich hätte gelogen. Faul, doof und feige zu sein, ist natürlich nicht gut, aber zu lügen finde ich noch einen ganzen Tacken schlimmer.   





Freitag, 29. April 2022

Qui bono? Kriegsziele und Kriegshetze

 

Wenn es nicht der Guardian wäre, der es berichtete, hätte ich es für fiesen Deep-Fake gehalten: Der US-Verteidigungminister hat jetzt medienöffentlich bestätigt, was wir bereits vermutet haben: Die Amis hängen sich so sehr in den Ukraine-Krieg rein, weil sie das Ziel haben, Russland ein für alle Mal militärisch zu schwächen.

Wie aus dem Guardian-Artikel weiter hervorgeht, haben ein paar Berater und Kommentatoren bereits öffentlich darüber räsonniert, ob das so schlau war, die wahren Ziele der USA so früh so offen auszuposaunen. Immerhin ist jetzt klar, dass in der Ukraine nichts weiter stattfindet als ein Stellvertreterkrieg. 

Sehr bequem für die Amis: Sie können via Selenskij hemmungslos Waffen gegen die Russen zum Einsatz bringen, ohne  Konsequenzen für sich selbst fürchten zu müssen. Sie können in splendid isolation ihre abhängigen, speichelleckerischen Vasallen-Staaten in Europa zwingen, mit vollem Risiko den Krieg vor deren Haustür ad ultimo zu forcieren. Sie können die Ängste der Länder, die geographisch dichter am Konflikt dran sind, bequem instrumentalisieren. Sie können die europäischen Energieprobleme nutzen, endlich das schweineteure, dreckige, amerikanische Fracking-LNG zu verkaufen etc. etc. etc.

Lasst uns nochmal gemeinsam ganz genau überlegen, wer eigentlich einen Vorteil davon hat, wenn der Ukraine-Krieg noch endlos fortgeführt wird. Die Ukrainer? Nö. Die Russen? Nö. Die Europäer? Nö.¹  Die Chinesen? Nö.

Wundert es noch jemanden, dass die Amis jetzt die Ukrainer ermutigen, den Krieg auf russisches Territorium auszuweiten (s. Artikel)? Nö.


(via wiki commons)

Zugeschaut und mitgemacht!
Immer nur am Rande stehen
und sich aus sicherer Entfernung
am Leid der Betroffenen aufgeilen,
ist irgendwie ... nicht richtig.



¹ Naja, die Polen versuchen schon wieder auszuloten, was man an Subventionen aus Brüssel ziehen kann.





Donnerstag, 28. April 2022

Irgendwie nicht überzeugend.

 

Schlimmm! Gaaanz, gaaanz schlimmm! Putin, der Toifel, setzt jetzt auch harmlose Delphine für seine brutalst niederen Motive ein, die armen, armen, niedlichen Tierchen ... Das berichten vereinigte-staaten-von-amerikanische Medien jedenfalls brandaktuell.

Und die Hamas beschuldigte laut Berichten aus dem Januar 2022 das israelische Militär, mit zionistischen Killer-Delphinen zu arbeiten. Ich wusste nicht, dass Delphine eine radikal-fundamentalistische religiöse Gesinnung haben können. Das müsste der Hamas doch eigentlich gefallen.

Ziemlich sicher ist aber, dass die vereinigte-staaten-von-amerikanische Marine Meeressäuger für militärische Aufgaben drillt, jedenfalls steht das unwidersprochen auf Wikipedia. Seltsam, dass die offizielle website des United States Navy Marine Mammal Programm gerade down ist. Aber man kann ja ein bisschen suchen

Ich finde Propaganda gut, die auf dem Motto basiert:

"Seht nur, was für ein toiflischer Dreckskerl unser Feind ist:

Er macht genau dasselbe wie wir!!!"


Sehr überzeugend, wirklich!

Kleiner Tipp, wenn ihr Putin etwas vorwerfen wollt, was ihr selbst noch nicht gemacht habt: Ritueller  Kannibalismus. Ich glaube, ritueller Kannibalismus ist noch frei. 



(verändert via wiki commons)
Nur, damit es keine Verwechslungen gibt: 
Dies ist ein US-Navy-Delphin! 
Also einer von den Guten.
Man kommt so leicht durcheinander.












Mittwoch, 27. April 2022

Unaushaltbar dumm

 

Ich wollte zur Berichterstattung zum Ukraine-Konflikt eigentlich schweigen. Es ist auch nicht so, dass ich Frau von der Leyen unbedingt kritisieren muss, die Dame ist mir völlig egal, sie ist nichts als eine personifizierte Angepasstheit an ihre Umgebung, überhaupt nicht der Rede wert. 

Aber ich frage mich: Wenn Frau von der Leyen den russischen Gaslieferboykott für Polen und Bulgarien als "Erpressungsversuch" tituliert, bin ich dann wirklich der Einzige, der die Sanktionen gegen Russland vergleichend dagegenhält und wirklich furchtbar gerne verstehen würde, warum das eine ein "Erpressungsversuch" und das andere eine "Sanktion" ist, und was der dramatische Unterschied ist? Für wie vollverblödet hält "unsere" "westliche" Propaganda uns inzwischen? Sind wir Europäer wirklich schon so abgrundtief gesunken, dass man uns mit Propaganda-Mätzchen us-amerikanischen Niveaus abspeisen darf und keiner merkt's?

Die Menschen im Nahen Osten und in Nordafrika haben notwendigerweise einen wesentlich sachlicheren Blick auf die Sache behalten. Eines Tages werden wir offen eingestehen müssen, dass es nur ganz widerliche Begründungen dafür gibt, dass wir den menschenverachtenden Krieg in der Ukraine so hoch hängen und die menschenverachtenden Kriege in Syrien, Afghanistan, Jemen, Palästina und, und, und ... schulterzuckend hinnehmen.

Begründung 1: Ukrainer sind unserem latenten Rassismus näher. 

Begründung 2: Wir Europäer sind außenpolitisch totale Nullnummern und haben uns blind und sinnlos und ums Verrecken der us-amerikanischen Ägide unterworfen. 



(stark verändert via nasa.org)






    

Samstag, 16. April 2022

Frohe Ostern, Yuliia!

 

Passend zum Osterfest teilt die Ukrainerin Yuliia Sehring tagesschau-öffentlich mit, sie verstünde die radikal-pazifistische Position nicht. Da die gute Yuliia natürlich nur stellvertretend für viele hundert millionen Menschen steht, die die Botschaft Christi zwar gerade inbrünstig feiern, sie aber überhaupt nicht verstanden haben, versuche ich nochmal eine Erklärung, wohl wissend, dass seit 2.000 Jahren unzählige klügere Köpfe und bessere Pädagog:innen daran gescheitert sind.


Hallo Yuliia!

Du sagtest, Du verstündest die radikal-pazifistische Position nicht. Dabei ist das ganz einfach:

  • Waffen erzeugen Leid.
  • Viele Waffen erzeugen viel Leid. 
  • Es gibt in der Geschichte keine Beispiele dafür, dass Waffengewalt je einen Konflikt löste. 
  • Es ist furchtbar, dass das russische Militär den Menschen in Eurem Land Gewalt antut, aber Ihr werdet nichts gewinnen, wenn Ihr versucht, mit noch mehr Gewalt darauf zu reagieren - im Gegenteil.

Jesus Christus, Mahatma Gandhi, der Dalai Lama sind bekannte Beispiele für Radikal-Pazifisten, und wenngleich ihre Geschichten heutzutage meistens total verkitscht dargestellt werden, haben sie trotzdem maximale Erfolge erzielt. 

Liebe Grüße 

etc. etc.


Natürlich wird Yuliia einwenden, dass die radikal-pazifistische Methode darauf basiert, dass die Menschen gewaltfreien Widerstand solidarisch, konsequent, uneigennützig, mutig und kreativ gestalten und dass das Eigenschaften sind, die in einem globalen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, das auf maximaler Gier und besinnungslosem Egoismus basiert, nicht so ganz einfach zu finden sein werden.

Nun, niemand hat gesagt, dass die Methode EINFACH ist. EINFACH ist es, brutale Macht mit noch mehr brutaler Macht brechen zu wollen.  

Frohe Ostern!




Yuliia
(sehr stark verändert via tagesschau.de)