Donnerstag, 23. Juli 2015

Verschärftes Unverständnis


Habe gerade aus angenehmster Langeweile beiläufig nach Smartphone-Spielen gesucht und eine herrlich hirnlose "3D-Bowling"-App gefunden (s. Abb. 1). Das Prinzip ist, mit einem Fingerstrich auf dem Touchscreen die Kugel loszukugeln, um möglichst viele Kegel umzukegeln. Immer wieder. Und immer wieder.

Was ich daran nicht verstehe, ist, dass in den Kommentaren zu dem Spiel moniert wird, es gäbe keine weiteren freischaltbaren Bahnen. Ich bin ja ganz gewiss kein Experte für Bowling, aber soweit ich die Sache verstanden habe, bemühen sich die Bowling-Bahnen-Betreiber im real life sehr darum, die Bahnen stets möglichst nah an strengen, standardisierten Bedingungen zu orientieren, oder? Und wenn ihnen das nicht hinreichend genau gelingt, dann sind die SpielerInnen eher sauer, oder? [*1]

Was also wollen die Kritiker mit weiteren freischaltbaren Bahnen? Oder ist das inzwischen ein unbedingter Reflex im kollektiven Unterbewusstsein aller Smartphone-Süchties, dass ein gutes, erprobtes Konzept so lange verkompliziert werden muss, bis es dysfunktionaler Müll geworden ist, den niemand mehr will?

Ich glaube, ich habe gerade viel über unsere, ach, so tolle Kultur gelernt.



(Abb. 1)


[*1] Kleiner Tipp: Wer beim Bowling abwechslungsreiche Bahnen sucht, sollte es mal mit Boßeln versuchen. Vielleicht kann man am Anfang und zur Umgewöhnung ein paar Kegel auf die Straße stellen.
Und noch 'n Tipp: Die Boßel-App! Warum gibt es die nicht längst? Mit kostenpflichtig freischaltbaren, werbefinanzierten virtuellen Strecken, online-Wettbewerben, MMBC (Massively-Multiplayer-Boßel-Contests)  etc. etc.


1 Kommentar:

  1. Hallo, Markus, Du und Langeweile? Das glaube ich nicht! Und das am ersten Ferientag! Genieße die Zeit!
    lieber Gruß Barbara

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