Samstag, 25. Juli 2015

Thema verfehlt


Na, doa hoab i a wiad'r ssährr g'lacht. Der SH-MP, der Albig, der hat's doch faustdick hinter den Ohren, einfach zuzugeben, dass die heruntergekommene alte Tante SPD sich inzwischen dermaßen an die Konservativen verhurt hat, dass sie eigentlich keinen Kanzler-Gegenkandidaten zu stellen bräuchte, den fetten TTIP-Siggi schon mal gar nicht.

Die C-Parteien feixen ob dieser bedingungslosen Kapitulation und selbst die Sozen attestieren, der Albig, der traut sich was, und wo er Recht hat, hat er nun mal Recht und wenn's stimmt, wird man's doch wohl sagen dürfen. Eigentlich sind alle zufrieden, höchstens ein paar spezialdemokratische Wahlkampftaktiker hüsteln nervöse Dementi.

Ok, Albig, ich erklär's Dir nochmal: Wenn man, wie Du und mittlerweile viel zu viele Menschen in diesem Land, Politik von vorneherein als ein dreckiges, verlogenes und durch und durch korruptes Spiel um Macht betrachtet, dann ist Deine Analyse natürlich richtig und angemessen.

Aber jetzt kommt 'ne Riesen-Überraschung: Laut § 21 GG ist die Aufgabe von Parteien gar nicht, durch Korruption und taktische Spielchen unter allen Umständen ihre je eigene Machtgeilheit und die persönlichen psychopathologischen Egoismen ihrer Silberrücken zu befriedigen!

Ich verstehe, Albig, das ist jetzt eine schockierende neue Erkenntnis für Dich, aber da musst Du durch - und Deine grottenlurchige Groko-Mischpoke auch.

Die Aufgabe von Parteien in unserem Staat ist es, "bei der politischen Willensbildung des Volkes", (§21 GG) mitzuwirken. Das heißt für Parteien, die nicht die Regierungsmehrheit haben: Ihr sollt die temporären Machthaber kontrollieren und antreiben und triezen, dass denen permanent das Wasser im Arsche kocht! Das ist die verfassungsgemäße Aufgabe von Parteien. Für Euch Schrullen von der SPD heißt das: Sobald Ihr aufhört, die Machthaber zu kritisieren, hat sich Eure Aufgabe erledigt und Ihr könnt, nein: Ihr müsst!,  Euren Laden dichtmachen.

Für den Wahlkampf 2017 heißt das: Entweder Ihr habt Alternativvorschläge zu Merkels Politik oder Ihr seid überflüssig. Was nicht geht, ist, Euren Job nicht zu machen und trotzdem in Machtpositionen gewählt werden zu wollen. Wenn Merkels Politik wirklich so gut sein sollte, dass sie jenseits der Kritik stehen sollte, was ich hier gar nicht diskutieren will, dann habt, liebe Sozen, doch bitte den Arsch in der Hose, gar nicht zur Wahl anzutreten und Euch endgültig in die wirkungsfreie Traditionspflege zurückzuziehen wie ein piefiger Provinz-Schützenverein.

Was für eine Ironie der Geschichte: Die einzige politische Partei, die ihren verfassungsrechtlichen Auftrag noch mit Ernsthaftigkeit verfolgt, ist "Die Linke". Und obwohl ich deren Inhalten beileibe nicht umfänglich zustimme, werde ich sie nach derzeitigem Stand der Dinge wählen. Als mehrfach beeidetem verfassungskonservativen Preußen bleibt mir keine andere Wahl.





(Traditionsfahne der SPD - verändert via wiki commons)

Schluss mit lustig!



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