Dienstag, 7. Juli 2015
Klassischer Fall von Taoismus
Zu seinem 80. Geburtstag hat der Dalai Lama ein Paradebeispiel für angewandten Taoismus gegeben. Da die chinesische Regierung als Mittel der Machtdemonstration und zur Sicherung ihres Machterhaltes in Tibet die Entscheidung über den Nachfolger des religiösen Führers der Tibeter an sich reißen will, entscheidet der amtierende einfach, eine fünfhundert Jahre alte Tradition zu beenden:
"Eines Tages wird die Institution ohnehin überflüssig. Es gibt leider keine Garantie gegen einen dummen Nachfolger, der sich selber und das Amt beschädigt. Es wäre besser, die jahrhundertealte Tradition unter einem beliebten Dalai Lama aufzugeben."
Dalai Lama
An nichts festhalten, das ist der Weg!
Und wie effektiv der ist, zeigt die Reaktion der chinesischen Regierung: Ob es eine Wiedergeburt des Dalai Lama gäbe, habe dieser nicht zu entscheiden, sondern nur ebendiese chinesische Regierung. Wie bemerkenswert lächerlich, hilflos, dumm und peinlich arrogant. Wie sehr richtet sich der ach, so übermächtige Unterdrücker damit selbst!
Was für ein totaler und energiearmer Sieg. Und Tenzin Gyatso lacht und isst Torte dabei.
Tao at its best!
(Dieses Bild habe ich auf einem islamistischen Hass-Blog gefunden. Gehasst wird dort alles, was mit Aufklärung, Freiheit, Menschenrechten und außer dem mit Israel zu tun hat. Daher gebe ich ausnahmsweise keinen link an. Der Verfasser des Textes versteht nicht, dass ein religiöser Führer, der sich selbst veräppeln kann, für uns ungaublich attraktiv ist, während die religiös-fundamentalistischen Hackfleischfressen aller abrahamitischen Religionen auf uns extrem abstoßend wirken.)
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