Die Suche nach dem, was im Leben wirklich wichtig ist, funktioniert nach dem Ausschlussprinzip und nach der Versuch-und-Irrtum-Methode. Philosophische Individualentwicklung ist daher immer eine Rückschau auf Dinge, von denen man irrtümlich glaubte, sie seien wichtig. Eine Aneinanderreihung falscher Schwerpunktsetzungen, eine Aneinanderreihung von Peinlichkeiten.
Zum Trost:
- Es geht allen denkenden Menschen so.
- Es gibt keinen anderen Weg, keine Abkürzung.
- Es gibt keine externe Hilfe, nur schein-heilige, verlogene Angebote von Religions- und Erleuchtungsanbietern und Ersatzbefriedigungen der Werbewirtschaft.
- So richtig arm dran sind die Leute, die irgendwann aufhören zu suchen und sich aus Faulheit einreden, sie seien am Ziel, zumindest an irgendeinem Ziel.
Wenn man die Suche nach dem Wirklich-Wichtigen konsequent durchzieht, dann bleibt bereits nach einem halben Jahrhundert erstaunlich wenig (aber nicht nichts!) Wichtiges übrig. An besonders trüben Tagen wünsche ich mir manchmal meine Knabenmorgenblütenträume zurück, wünsche, ich könnte in spießigen, piefigen Mittelstandskrampen-Wichtigkeiten Erfüllung finden. Aber das vergeht dann auch ganz schnell wieder.
Into the great wide open
Under them skies of blue
Out in the great wide open
A rebel without a clue
Tom Petty
Klingt ein bisschen nach pyrrhonischem Skeptizismus.
AntwortenLöschenNur ist dort der nächste Schritt diese Geisteshaltung als eine Art Eudaimonie zu leben.
Kann dem Autor auf jeden Fall die Werke von Sextus Empiricus empfehlen.
Beste Grüße,
K