Samstag, 3. Januar 2015

Nix Neues (Es geht wieder los.)



"Obama verschärft die Sanktionen gegen Nordkorea", lese ich bei SPON. Und weiter: "Bei den betroffenen Institutionen und Unternehmen handelt es sich den Angaben zufolge um einen nordkoreanischen Geheimdienst (Reconnaissance General Bureau), der für Cyberattacken verantwortlich sei ...." und "Diesen werde künftig der Zugang zum US-Finanzsystem verwehrt."

Aha. Ich schließe daraus, dass der nordkoreanische Geheimdienst bislang Kunde nordamerikanischer Banken war und dass das bislang für niemanden ein Problem war!? Selbst die zynischste Weltsicht versagt bei dem Versuch, sich die einleitenden Kundengespräche vorzustellen.

NK: "Ich brauche einen Kredit, um einen Cyberkrieg vom Zaun zu brechen, die westliche Welt mit atomarer Vernichtung zu bedrohen und mein Volk noch totalitärer unterdrücken zu können."
US-Bank: "Gerne, haben Sie eine Projektskizze? Irgendwelche Sicherheiten?"

Neinnein, das ist albern. Aber irgendwie muss doch ein Vertrag zustande gekommen sein. Wie läuft sowas? Und warum bemerkt niemand, dass so ein Geschäft sowohl aus der Sicht der Nordkoreaner als auch aus der der Amis eine riesengroße Peinlichkeit, eine vollständige ethische Bankrotterklärung ist?

An was für eine Scham-Bindestrich-Losigkeit haben wir alle uns längst gewöhnt? Ist es wirklich selbst-verständlich, dass bei Geld alle Moral außer Kraft ist? Am schlimmsten: Warum erscheinen mir selbst die beiden vorangegangenen Fragen schon lächerlich naiv, weltfremd, rückwärtsgewandt?

Frohes Neues Jahr!


(via wiki commons)




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