In letzter Zeit mehren sich die mokanten Bemerkungen zeitgeistiger Kultur-Mediaten, wer sich denn da mittlerweile alles mit Charlie Hebdo solidarisiere. Zugegeben: Dass sich Rassisten solidarisieren, hat Charlie wirklich nicht verdient. Aber warum, bitteschön, sollte es Normalos nicht vergönnt sein, sich mit den Opfern des Anschlages solidarisch zu erklären und für Meinungsfreiheit öffentlich einzutreten? Sollen nur hochdotierte Kulturkritikaster ihre hochdotierte Meinung blähen dürfen? Fürchten sie um ihre Alleinstellungsmerkmale und also ihre Pfründe, wenn andere auch öffentlich für Freiheit plädieren?
Selbst wenn zuträfe, dass viele Leute, die jetzt "Je suis Charlie" rufen, davor noch nie durch übermäßigen Einsatz für Meinungsfreiheit aufgefallen sein sollten, wäre deren öffentliche Erklärung ein guter Schritt. Viele gute Schritte. Millionen gute Schritte. Wenn das Attentat dazu führt, dass vielen Leuten erstmalig bewusst wird, wie wichtig ihnen diese Freiheit ist, dann ist das für die Demokratie ein durch und durch erfreulicher Umstand.
Also: Seien wir solidarisch. Jede/r nach seiner/ihrer Fasson. Mit den Hebdo-Leuten, mit Raif Badawi, mit allen, die unter Diktatur, Willkür, Gewalt zu leiden haben. Das hört nie auf.
(via wiki commons)
Lässt Leute auspeitschen, die anderer Meinung sind, sponsert mit Mörderkohle den Terrorismus, woimmer es ihm in den Kram passt. Aber sonst total nett. Ein freundlicher Nachbar und erstklassiger Geschäftspartner für unsere Wirtschaft.
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