Freitag, 9. Januar 2015

Bruchlinie der Welt



Die weltweiten Reaktionen auf den Anschlag auf "Charlie Hebdo", genauer: auf die Meinungs- und Pressefreiheit, machen ganz klar, wo die wesentliche Bruchlinie unserer Welt verläuft.

Es gibt Menschen, die denken,
  • man könne und müsse Gedanken bewerten, kontrollieren und unterdrücken,
  • Alle müssten dasselben denken,
  • Gewalt könne zu irgendeinem Ziel führen.

Es gibt andere Menschen, die
  • erfreuen sich an der Möglichkeit der unendlichen Vielfalt von Gedanken (auch wenn sie persönlich nur einen Bruchteil davon toll finden),
  • kämpfen mit Eifer und hohem Einsatz dafür, dass alle Mensche die Möglichkeit haben, etwas zu dieser Vielfalt beizutragen und sie zu genießen,
  • wissen, dass Gewalt niemals eine Option sein darf, weil sie niemals ein Ziel erreicht, und wenn doch, dann nicht dauerhaft und stets auch nur so, dass das einstmals vielleicht hehre Ziel dabei zu einem grauenhaft pervertierten Zerrbild seiner selbst wird.

Die Grenze verläuft quer durch Nationen, Religionen, Gruppen, Vereine, was auch immer. Aber sie ist eigentlich unübersehbar, und es ist völlig korrekt, von den Menschen auf der anderen Seite zu sagen, sie seien uns fremd. Und es ist völlig korrekt, die Menschen der anderen Seite zu bitten -   dringend zu bitten - auf ihrer Seite der Grenze bleiben und uns in Ruhe zu lassen.




Bunt läuft's rund!






1 Kommentar:

  1. So jetzt bin ich gewandert vom Barfussblog hierher. Interessante Blogs, die Du da führst.
    Zum Beitrag: ich persönlich glaube immer, dass nicht die Menschen uns fremd sind, sondern das Gedankengut, das sie mit sich führen. Das kann sich aber immer ändern. Dazu sind dem Menschen Mittel und Wege gegeben, z.B. das Wort. Soweit ich verstehe, bist Du Lehrer...also ein Mann des Wortes, sozusagen (was Du ja auch hier im Blog zeigst).
    Ich glaube ohnehin nicht daran, dass wir in unserer globalisierten Welt Leute auf der "anderen Seite der Grenze" werden halten können, weder ihre Körper noch ihre Gedanken. Und finde ich es darum so wichtig, dass wir darum Methoden der Kommunikation einüben und anwenden. Wir haben das aber bislang nicht einmal wirklich angefangen damit, nicht einmal in unserem eigenen Land, wo es auch immer wieder Leute gibt, die nach unserer Meinung lieber auf der anderen Seite der Grenze bleiben sollten, wenn man sie dahin bringen könnte... Schliesslich mag ich nicht alle Meinungen, die Leute äussern, die zufällig den gleichen Pass haben wie ich (oder sogar die dann sogar andere Menschen töten, weil sie anders sind als sie (Stichwort NSU)). IN Schulen, im Job, an allen Orten, wo verschiedenartige Menschen zusammentreffen, ist man damit konfrontiert.
    Das Ganze scheint mir also sehr komplex zu sein, eine Herausforderung, die dringend angenommen werden muss.

    Herzliche Grüsse,
    Berto

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