Passend zum Osterfest teilt die Ukrainerin Yuliia Sehring tagesschau-öffentlich mit, sie verstünde die radikal-pazifistische Position nicht. Da die gute Yuliia natürlich nur stellvertretend für viele hundert millionen Menschen steht, die die Botschaft Christi zwar gerade inbrünstig feiern, sie aber überhaupt nicht verstanden haben, versuche ich nochmal eine Erklärung, wohl wissend, dass seit 2.000 Jahren unzählige klügere Köpfe und bessere Pädagog:innen daran gescheitert sind.
Hallo Yuliia!
Du sagtest, Du verstündest die radikal-pazifistische Position nicht. Dabei ist das ganz einfach:
- Waffen erzeugen Leid.
- Viele Waffen erzeugen viel Leid.
- Es gibt in der Geschichte keine Beispiele dafür, dass Waffengewalt je einen Konflikt löste.
- Es ist furchtbar, dass das russische Militär den Menschen in Eurem Land Gewalt antut, aber Ihr werdet nichts gewinnen, wenn Ihr versucht, mit noch mehr Gewalt darauf zu reagieren - im Gegenteil.
Jesus Christus, Mahatma Gandhi, der Dalai Lama sind bekannte Beispiele für Radikal-Pazifisten, und wenngleich ihre Geschichten heutzutage meistens total verkitscht dargestellt werden, haben sie trotzdem maximale Erfolge erzielt.
Liebe Grüße
etc. etc.
Natürlich wird Yuliia einwenden, dass die radikal-pazifistische Methode darauf basiert, dass die Menschen gewaltfreien Widerstand solidarisch, konsequent, uneigennützig, mutig und kreativ gestalten und dass das Eigenschaften sind, die in einem globalen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, das auf maximaler Gier und besinnungslosem Egoismus basiert, nicht so ganz einfach zu finden sein werden.
Nun, niemand hat gesagt, dass die Methode EINFACH ist. EINFACH ist es, brutale Macht mit noch mehr brutaler Macht brechen zu wollen.
Frohe Ostern!