Keine Frage: Der Populismus, besser: der politik-gewordene Narzissmus und mit ihm all' die Trumps, Erdogans, Dutertes, Netanjahus, Wilders, LePens wird eines - hoffentlich nicht allzu fernen - Tages Schnee von gestern sein. Anlass zur Sorge besteht höchstens in der Frage, wie viel diese Leute mitreißen, wenn sie stürzen.
Mir graut aber davor, dass wir dann erstmal ganz mühevoll wieder aufbauen müssen, was eigentlich schon längst allgemeines Kulturgut war. Es geht um Dinge wie:
- Respektiere Andersdenkende.
- Lass auch Andersdenkende ihre Meinung äußern. Achte die Grundregeln des politischen Diskurses. Andersdenkende niederzubrüllen ist ebenso pervers, wie sie niederzuknüppeln.
- Lüge nicht. Oder lass' Dich jedenfalls nicht dabei erwischen. Und falls doch: Zeige einen Rest von Anstand und tritt zurück.
- Das sachliche Argument, am besten das auf der naturwissenschaftlichen Erkenntnismethode fußende Argument, sei das Mittel der Wahl.
- Müssen Entscheidungen ohne hinreichende Datenbasis und / oder in einem ethischen Spielraum getroffen werden, fördere den gesellschaftlichen Diskurs.
- Sei kein egoistisches Arschloch.
- Menschenrechte, Barmherzigkeit, Goldene Regel, bla, bla, bla ...
Das ist Alles so banal und klar und selbstverständlich. Und seit mindestens 200 Jahren allseits bekannt. Und immer, wenn die Leute sich nicht dran gehalten haben, ging's erwiesenermaßen in die Windel, und zwar heftig und mit unerträglich viel Leid bei allen Beteiligten.
Tja, und diesen banalen Kram werden wir in der Ära nach den Arschlöchern vielen Menschen wieder ganz neu vermitteln müssen.
Ich bin jetzt 55 und wütend. Und ich denke, ich werde langsam zu alt für diesen Scheiß!
(verändert via cinema.co.uk)
Symbole altern, Ideen nicht.