Dienstag, 7. Februar 2017

Zwingende Taktik


Die Video-Aktion "everysecondcounts", die konzertante Reaktion europäischer und anderer Satiriker auf Trumps "America-first"-Gehabe, geht gerade durch die Decke, mit einigen guten, d.h. humorvoll-bissigen Ergebnissen.

Den Mexikanern war offensichtlich nicht humorvoll zumute, was absolut verständlich ist, also haben sie im Rahmen der Aktion zwei recht ernsthafte Ansprachen ins Netz gestellt. So sehr ich diese Reaktion verstehe, so sehr halte ich das für vergebliche Mühe. Was Trump mit Mexiko macht, gehört zum zwingend notwendigen Verhaltensrepertoire eines jeden brutal-dummen Schulhof-Mobber-Arschlochs.

Es reicht nämlich nicht, einfach nur hirntote Sprüche gegen alle Welt loszulassen. Um als Arschloch ernstgenommen zu werden, musst Du Dir ein Opfer suchen, irgendeinen Wehrlosen in Deiner Nähe, und dann musst Du ihn vor aller Augen immer wieder ohne jeden Anlass fertigmachen und demütigen. Die anderen schauen dabei tatenlos zu, aus Feigheit, Böswilligkeit oder Desinteresse, und während sie zuschauen, wünschen sie sich immer mehr, nicht an Stelle des Opfers zu sein.

Das, und erst das, gibt dem Arschloch Macht. Wären auch nur ein paar der Umstehenden willens, sich mit dem Angegriffenen zu solidarisieren, würde Arschlochs Macht schlagartig verpuffen und übrig bliebe ein allseits verachtetes Großmaul, eine ganz arme Wurst.

Aber die Zeiten, sie sind nicht so.




(…)



We're all living in Amerika
Amerika ist wunderbar
We're all living in Amerika
Amerika
Amerika

Wenn getanzt wird will ich führen
Auch wenn ihr euch alleine dreht
Lasst euch ein wenig kontrollieren
Ich zeige euch wie's richtig geht

Wir bilden einen lieben Reigen
Die Freiheit spielt auf allen Geigen
Musik kommt aus dem Weißen Haus
Und vor Paris steht Mickey Mouse

We're all living in Amerika
(...)


Ich kenne Schritte die sehr nützen
Und werde euch vor Fehltritt schützen
Und wer nicht tanzen will am Schluss
Weiss noch nicht dass er tanzen muss

Wir bilden einen lieben Reigen
Ich werde euch die Richtung zeigen
Nach Afrika kommt Santa Claus
Und vor Paris steht Mickey Mouse

We're all living in Amerika
(…)



Rammstein















 

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