Wir sind uns einig und die Realität beweist es Tag für Tag: Alle Politikys sind machtgeile, korrupte, inkompetente Egomanys. Die Möglichkeit vereinzelter Ausnahmen schließe ich nicht aus, bezweifle aber, dass es sich dabei wirklich um echte Politikys handelt.
Egal, banal. Statt gebetsmühlenartig das Offensichtliche zu bejammern, schlage ich vor, wir untersuchen, welche Illusionen die Menschen haben, die so grottige Politikys wählen und / oder nicht aus dem Amt jagen. So wie "die sexuellen Phantasien mehr über den Menschen [sagen], als sein/ihr reales Masturbieren" (nach Predrag Raos), könnten diese Illusionen vielleicht dies & das erhellen.
Selbst bei so offensichtlichen Bösewichten wie Hitler, Stalin, Orban, Netanjahu, Putin, Trump, Schweinebacke, Ziegen-Peter etc. etc. etc. hatten und haben Menschen ja positive Illusionen. Welche? Interessantes Thema für die Faschismus-Forschung.
Noch viel mehr interessiert mich aber: Was verbinden die Menschen mit der Wahl von Friedrich Merz und seiner Camarilla? Für welche Hoffnungen steht Merz? Warum Linnemann, Amthor, Spahn und Konsorten? Ich mag diese Leute nicht, und ich kann mir überhaupt nichts vorstellen, was ich positiv von ihnen erwarten sollte. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, was die Menschen, die diese Knallchargen gewählt haben, in ihnen sehen.
Helmut Kohl und Franz-Josef Strauß mochte ich auch nicht, aber bei denen hatte ich wenigstens eine Phantasie, was die Wählerys in ihnen sahen. Und - möge meine Tastatur verbrennen - selbst Christian Lindners Wahllügen konnte ich als Motiv für Wählerys einsortieren. Aber Merz? Who the fuck is Merz?
Oje, dabei fällt mir die SPD ein! Welche Illusion, und sei sie noch so trügerisch, kann ich denn bei der nächsten Wahl mit der SPD verbinden? Oh menno, liebe Genossys, wenn Ihr wollt, dass ich Euch wähle, gebt mir wenigstens einen fadenscheinigen, hanebüchenen Pseudo-Grund. Im Moment habt Ihr nicht mal mehr nichts, womit Ihr uns belügen könnt, und Ihr gebt Euch auch gar keine Mühe mehr.