Gestern wollte ich Fliege-Saison eröffnen, doch im allerletzten Moment machte die Batterie die Grätsche und ich bekam den Motor nicht am Rennen.
Heute, nach Einbau einer sauteuren Ersatzbatterie, lief alles wie am Schnürchen, nur die Außentemperatur betrug unangenehme 8 °C, nach gestrigen auch nicht gerade üppigen 13 °C.¹
Allerdings war ich fest entschlossen, mir das egal sein zu lassen. Fliegen ist kein Vergnügen, es ist eine Attacke. Nach über zwei Monaten Abstinenz ist der Toleranzbereich in puncto Außenbedinungen erheblich ausgeleiert. Ich würde nichts Riskantes oder gar Verbotenes machen, aber bloße Comfort-Zonen haben in dieser Gefühlslage dauerhaft keine Chance.
War jetzt auch nicht sooo toll, wenngleich die Ausblicke immer wieder interessant sind, selbst im noch-gar-nicht-bunten Vorfrühling.
Mir war's ein Bedürfnis, als erstes die altbekannten Ecken abzufliegen, vergleichbar mit einem Hund, der nach längerer Absenz erstmal alle Pinkelecken seines Reviers abstreunt. Hier die Mündung der Hunte in die Weser, im Dunst nur schlecht erkennbar.
Ich liebe es immer noch, aus der low-and-slow-Perspektive Strukturen zu entdecken, die Du von unten einfach nicht siehst. Hier eine wohlaufgeräumte Anlage zur Sandgewinnung. Man spürt, dass hier ein übergeordneter Geist waltet.²
¹Falls irgendwelche Klimaleugnerys meinen, die Werte, mit denen die Wissenschaftlerys operierten, diese plus 1,5 oder 2 °C, seien doch Pippifax, möge sich die Temperaturdifferenz in einem offenen Cockpit antun.
² Das ist jetzt überhaupt nicht religiös gemeint. Ich meine nur, dass hier ein paar Leute sichtlich einen Plan umgesetzt haben.
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