Natürlich denke ich immer wieder darüber nach, warum mir die Publikationsform "Weblog" am meisten zusagt. Und immer wieder komme ich bei der Untersuchung der Alternativen zu den gleichen Ergebnissen:
Buch: Pro Jahr werden allein Deutschland über 60.000 Titel neu veröffentlicht, pro Tag also etwa 165. Hinter jedem neuen Titel steckt für die Autorys ein elend langer, demütigender Weg durch die Verlage und Lektorate. What is it good for?
Zeitschriften: Welche Zeitschrift sollte Interesse an meinem durchmischten Kram haben? Außerdem bin ich zu trotzig, zu starrsinnig und zu arrogant, mich mit Lektorys auseinanderzusetzen, die mir eventuell vorschreiben wollen, was und wie ich zu schreiben hätte.
Totholz ist nicht mein Ding, also zum Digitalen:
Website: Ich könnte meine Sachen auch auf einer Website veröffentlichen, aber ich bin zu doof und zu ungeduldig, um das anständig zu programmieren bzw. zu gestalten. Meine zögerlichen Versuche endeten irgendwie alle in einem lese-unappetitlichen Durcheinander, das letztlich doch wieder nur ein Weblog war - allerdings ein grottenschlechter.
Micro-blogging: Tatsächlich nutze ich Mastodon mit großem Gewinn, bin dankbar für Anregungen und Austausch. Aber: Die Begrenzung der Zeichenzahl pro Text stört mich oft, wenngleich das Training, Texte immer weiter einzudampfen, nicht schlecht ist. Außerdem stört mich, dass die Texte unfassbar schnell aus der Sichtweite sedimentieren und dass es von Tageszeit und Zeitzone abhängt, ob Texte und Publikum zusammenfinden oder nicht.
Momentan nutze ich Mastodon gelegentlich, um Kurzfassungen meiner Weblog-Artikel inklusive Links zu veröffentlichen und ggfs. Diskussionen darüber zu führen. Das ist eine gute Kombination.
Mit Instagramm und Tiktok kann ich nix anfangen. Ich bin ein Text-Typ und kein Video-Typ. Vielleicht bin ich einfach zu alt, vielleicht ist es die Gewohnheit, und Video-Bearbeitung ist so ein fizzeliger Kleinkram. Wer sich in der Ölmalerei am besten ausdrücken kann, sollte nicht zur Arbeit mit der Spraydose gezwungen werden. Begnadete Geigerys müssen nicht im selben Maße an der Posaune reüssieren müssen.
Wie ich's dreh' und wende: Der Weblog ist mein Metier, mein Kanal zwischen Welt und Ich.
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