Soso, Merz lädt schon mal den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Netanjahu zum Staatsbesuch ein, obwohl gegen N. ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes vorliegt. Wir fragen uns, was das soll, und die einzig plausible Antwort ist, dass Merz von einer inneren Stimme angetrieben wird, die da sagt "Oooh jaaa ... sei ein böser Junge, Fritze ... mach' mir den Orban .... mach' mir den Trump ... jaaa, so isses gut ... zeig's mir ... was für ein knallharter Typ du bist ... du kannst auch internationales Recht brechen ... jaaa, du bist so mutig, so stark, bist mein Held ... Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind doch kein Grund ... aaaah, jaaa ... mach' weiter so ... usw. usw."
And now for Something completely different:
Was mich furchtbar ärgert, ist, dass Trump mit seiner Scheiß-Art aktuell absehbar zumindest auf einen Erfolg zusteuert, das Ende der bewaffneten Auseinandersetzung im Ukraine-Krieg. Wenn ich den Fokus ganz bewusst einenge auf das Leiden der ukrainischen und russischen Menschen - und das ist ja kein unbedeutender Aspekt - und wenn ich weiterhin definiere, dass Minderung menschlichen Leids etwas Gutes ist und Vermehrung menschlichen Leids etwas Schlechtes, dann ist das, was Putin und Trump da zelebrieren, erfolgreiches, gutes Tun.
In jeder anderen Hinsicht ist es natürlich eine Riesen-Schweinerei, aber erkläre das mal einem jungen Soldaten, der jetzt gerade, in diesem Moment, da Du das hier liest, auf eine Anti-Personen-Mine tritt, von einer Mini-Drohne zerfleischt wird oder ... oder ... oder.
Wie auch immer die Sache ausgeht, wir Europäys stehen da, wie die letzten Dullies: Erst haben wir den Ukraine-Krieg auf Anweisung der Amis bis zur Belastungsgrenze unserer Haushalte befeuert, dann machen die Amis eine Kehrtwende, paktieren mit den Russen, krallen sich die Bodenschätze als legitime Beute, und wir stehen nicht nur mit Nichts da, sondern mit Milliarden-Verlusten, haben uns auf die Knochen blamiert, als ewig-devote US-Lakaien, Kriegstreiber und Spät-Merker.
Ich wünschte, Deutschland hätte eine andere Politik verfolgt, als immer nur blindlings die zunehmend unrealistschen Maximalziele Washingtons und Kiyjews zu befeuern. Ich habe es immer schon gehasst, dass wir es Anfang 2024 einem Arschloch wie Orban überlassen haben, die sehr berechtigte Frage zu stellen, ob die Lösung des Ukraine-Krieges wirklich nur auf dem Schlachtfeld zu suchen sei.
Können wir bei weiteren Konflikten bitte frühzeitig danach fragen, wie das Leid der einfachen Leute zu minimieren sei, statt immer nur zu fragen, was die Herrschenden¹ in den U.S, in Russland und in China für opportun halten? Da selbst die doitschen Grünen in ihrem oliv-grünen, blutigen Machtrausch diesen Aspekt längst aus den Augen verloren haben: Man nannte das früher "ethischer Aspekt". Dringend mal googeln.
Leider entsteht durch Trumps Gehabe gerade der Eindruck, dass nur hemmungslose ökonomische Gier, die unbedingte, ungehemmte Sucht nach Profit (hier: aus dem Abbau Seltener Erden und fossiler Energieträger) zufällig zu Ergebnissen führen, die auch für die Menschen ganz unten in der Aufmerksamkeits-Hierarchie Gutes bewirken.
Ist Kapitalismus doch die Lösung? Kann doch nicht sein, oder?
¹ Gemeint sind natürlich die Protagonisty der Konzerne. Die Politikys sind nur Marionetten. Immer. Überall.
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