Mittwoch, 22. Juni 2022

Denk' ich an Doitschland ...


Lese gerade C.-H. Hermanns "Deutsche Militärgeschichte". Deprimierend, wie nach dem Hochgefühl und den wirklich progressiven Entwicklungen im preußischen (deutschen?) Heer um 1813 die Restauration schlagartig alle freiheitlichen Hoffnungen zunichte macht. Noch deprimierender, wie nach 1848 die vergleichsweise wenigen Machthabenden mit Hilfe Ihrer devoten Speichellecker die zarten Ansätze demokratischer Reformen plattmachen konnten. Am deprimierendsten, wie ein paar krankhaft egomanische, machtgeile Menschen das Rad schließlich so weit zurückdrehen konnten, dass ein erster und in der Folge ein zweiter Weltkrieg führbar wurden. 

Wo war der Widerstand? Ein paar im inneren und äußeren Exil, nunja. Aber die betroffene Masse? Weggeduckt. Man kommt ja irgendwie durch. Wenn man nicht zu aufmüpfig ... Eigentlich geht's ja ...



(via wiki commons)

"Der Deutsche gleicht dem Sklaven,
der seinem Herrn gehorcht,
ohne Fessel, ohne Peitsche,
durch das bloße Wort,
ja durch einen Blick.
Die Knechtschaft ist in ihm selbst,
in seiner Seele;
schlimmer als die materielle Sklaverei
ist die spiritualisierte."
(Heine)











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