Donnerstag, 25. April 2019

Zur Rettung des Begriffs


Inakzeptable Begriffszerstörung: "Illiberale Demokratie". Wir sollten den Medien nicht gestatten, dieses wohlintendierte, grausame Verbrechen gegen die Sprachlogik weiter zu verbreiten.

Wenn ein Volk qua Verfassung funktionierende demokratische Prozesse hat und in freier, gleicher und geheimer Wahl mehrheitlich beschließt, die daraus resultierenden (Menschen-)Rechte nicht zu wollen und also die Verfassung entsprechend zu ändern, dann ist das, was hinterher übrigbleibt, keine Demokratie mehr.

Merke:

  • Der verwesende Kadaver eines Elefanten ist kein Elefant mehr.
  • Man kann weder "ein bisschen tot" noch "ein bisschen schwanger" noch "ein bisschen demokratisch" sein.
  • Eine illiberale Demokratie ist keine Demokratie. 


Persönliche Hypothese: Nach jedem Niedergang einer Demokratie stellt man hinterher oft fest, dass das Volk vorher auch schon nicht demokratisch war. Man hat wohl nur den armen, dummen, zur Eigenverantwortung unfähigen Menschen pseudo-demokratische Strukturen übergestülpt. Hitler wurde 1932 ganz legal mehrheitlich gewählt. Das Dritte Reich - auch nur eine illiberale Demokratie? Bayern? DDR? Und sind ist der erdogan-wählende anatolische Bauer und der trump-wählende white trash heute vielleicht nur "Brüder im Geiste" der armen, überforderten Weimar-Republikaner?

Und kennen Westdeutsche wirklich einen Unterschied zwischen "Demokratie" und "Wähl' Dich reich!"?

Demokratie, das sind Menschen, die uneigennützig und solidarisch für die Freiheitlich-demokratische Grundordnung eintreten. Du hast sie - oder Du hast sie nicht.





(Naive Malerei aus einem alten Schulbuch ...)










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für Ihren / Deinen Kommentar