Montag, 22. April 2019

Schluss mit Ostern


Da die sinnstiftende Erzählung von Ostern mittlerweile völlig korrumpiert ist und immer mehr in Vergessenheit gerät, sollten wir dem Kind einen treffenderen Namen geben. Mein Vorschlag: Streiche "Ostern", setze "Gemeinschaftliche Müllverbrennung und Saufen", kurz: "Gemus".


 (Gestern an der Weser)

Ernsthaft: Wenn man aus 150 m Höhe die Qualmerei in der norddeutschen Tiefebene anschaut, ist das heidnisch-österliche Brauchtum nur noch eine Riesen-Sauerei. Auf Fotos ist der atmosphärische Dreck allerdings schwer einzufangen.

Sehr schön war die anschließende Ballonjagd. Man beachte die Bildkomposition, die die Dichotomie von Erde und Himmel, Unten und Oben, Dunkelheit und Licht hervorhebt und gerade dadurch das Dazwischen-Sein, das ja unser Mensch-Sein letztlich ist, zum augenfälligen Thema macht.



Der Künstler hat ganz absichtsvoll einen Ballon knapp unter, einen weiteren knapp oberhalb der Horizontlinie angeordnet. Dadurch wird eine Bildachse konstruiert, die von vorne-unten-links nach hinten-oben-rechts über die Horizontlinie, die Grenze zu Vernunft und Erleuchtung verläuft, ein Motiv quasi-religiöser Erweckungs-Hoffnung, durchaus passend zum ursprünglichen christlichen Oster-Mythos.

Interessant auch, dass die Dunkelheit, das Alte, das Verwerfliche durch die Autobahn symbolisiert wird, die sich auf die Sonne zuschlängelt, von ihr quasi gefressen wird, während oberhalb des archaischen "Sol invictus" ein feiner Kondens das blendende Licht im Zentrum des Bildes überwunden hat und - auch hier wieder von unten-links nach oben-rechts - hoffnungsvoll weiterstrebt, das Samsara hinter sich lassend, dem Nirwana zustrebend.

Ja, an diesem Bild stimmt einfach alles. War natürlich aufwändig, auch kostenintensiv, die Komponenten so zu arrangieren. Sowas klappt auch nicht immer beim ersten Versuch.

Handsignierte hochwertige Repro auf Leinwand im Keilrahmen 94x70cm für 32.000€. Als Kapitalanlage empfohlen.

Frohe Ostern!





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