Sonntag, 2. April 2017

Südsudan


Ich gehe mir gerade selbst gehörig auf die Nerven, hadere mit mir.

Südsudan. Soll man da spenden? Das Leid ist menschengemacht, schlimmer noch: menschengewollt. Was da auf der einen Seite an humanitärer Hilfe reingeht, wird von der anderen Seite als Nachschub für den militärischen Gegner betrachtet und ergo bekämpft. Nutzloses Nullsummenspiel.

Und andererseits: 1,4 Millionen Kinder vom Hungertod bedroht, das sind nach doitschem Standard 50.000 Schulklassen, daumenpeil über 2.000 komplette Schulen. Voller Leichen qualvoll verhungerter Kinder. Kein schöner Anblick. [*1]

Was ich nicht verstehe: Das Leid wird von Menschen verursacht. Und man kennt die Namen dieser Menschen. Es ist der Ex-Präsi auf der einen und der Möchtegern-Präsi auf der anderen Seite, die, Warlords, die sie nun mal sind, diesen Konflikt am Kochen halten, weil davon ihre Macht abhängt.

Jetzt weiß ich gerade gar nicht, wieso mir ausgerechnet die sechs Bundeswehr-Tornados einfallen, die immer noch samt Crews und Personal in Incirlik dem Ziegenpeter bei seiner ungerechten Sache in einem undurchschaubaren Bürgerkrieg in Syrien scheinbare Hilfe leisten. Wenn ich so ein Tornado wär', würd' ich da ja 'ne akute Sinnkrise kriegen.

Im Südsudan hingegen. Die zwei Oberarschlöcher. Wir kennen ihre Namen. Die müssten sich doch finden lassen. Immerhin reden wir hier von Aufklärungstornados. Die allerdings auch Waffen tragen können.

1,4 Millionen Kinder ... Das wäre mal ein sinnvoller militärischer Einsatz. [*2]






(stark verändert via wiki commons)





 [*1] Und das sind nur Kinder. Ich weiß gar nicht so genau, warum verhungernde Erwachsene in derartigen Bilanzen nie berücksichtigt werden? Vielleicht, weil wir so fett sind und deshalb neidisch?

 [*2] Ja, ich bin tendenziell eher links, ökofair, harmoniebedürftig und will eigentlich nur meine Ruhe haben. Aber ich habe nie behauptet, absoluter Pazifist zu sein. Allerdings berausche ich mich auch nicht an Gewalt-Optionen.