Man hört ja immer wieder sehr viel Erstaunliches, geradezu Mystisches von besonderen sensorischen Fähigkeiten von Tieren: Kröten, Hunde und Esel, die Erdbeben vorhersehen, Vögel, die sich am Einfallswinkel des Erdmagnetfeldes navigatorisch orientieren, Bienen, die ultraviolettes Licht sehen, Schmetterlinge, die über Entfernungen von 1.500 km unter Wasser kommunizieren ... ach nee ... aber irgendwas machen Schmetterlinge auf 1.500 Kilometer ... oder Meter ... oder wasauchimmer.
Es gibt aber auch reichlich Beispiele für richtig blödes Verhalten von Tieren, und damit meine ich nicht die vollverblödeten Hunde-und-Katzen-Youtube-Videos, die mehr über den Geisteszustand der Menschen als über den der Tiere aussagen, sondern das anscheinend normale, naturbelassene Verhalten normaler, naturbelassener Wildtiere.
Konkretes Beispiel heute: Die Schwalben sind wieder da!
Ist das nicht blöd?!
Ich meine: Die kommen doch direkt aus Afrika. Und hier ist es ja nun wirklich richtig kalt und nass und mies. Ist es denn von einem kleinen Vogel, der jährlich zwei Mal eine Strecke von 8.000 km zielsicher navigiert, zu viel verlangt, sich unterwegs mal Gedanken über das Wetter zu machen? Dazu braucht man doch nicht mal mystische Vorhersagefähigkeiten. Ich merke doch, wenn ich mir in einem eisekalten Nordnordwest-Wind meinen kleinen Vogelhintern abfriere, oder? Warum machen die nicht einfach mal Pause, wo's noch erträglich ist?
Aber ich will mich nicht aufregen. Der Tag, an dem ich die ersten Schwalben des Jahres sichte, ist eigentlich ein Tag der Freude. Ich bin nur ein wenig besorgt, dass die kleinen, munteren Gesellen im weiterhin zu kalt angesagten Wetter nicht überleben können. Außerdem schwingt natürlich eine gehörige Portion Selbstmitleid mit.
Hier besonders gut nicht zu sehen: Die ersten Schwalben 2017!