Zahlreiche Artikel dieses Blogs befassen sich kritisch mit der hirnerweichenden Dümmlichkeit der Kriegs-Propaganda aller am Ukraine-Krieg beteiligten Parteien. Dazu erhalte ich sehr viel positive Rückmeldungen, aber auch die üblichen brutalst-dummen Kommentare, Attacken und Drohungen von Trollen beider Seiten.
Das wirksamste Mittel gegen Trolle ist, sie nicht auch noch zu füttern, d.h. ihnen auf keinen Fall die Aufmerksamkeit zu geben, nach der sie so sehr süchten. Dieses Rezept beherzige ich selbstverständlich. Für alle anderen Leser*innen dieses Blogs, die denkenden, vernunftbegabten, allseitskritischen, toleranten, würde ich aber gerne nochmal klarstellen, was dieser Blog ist - und was nicht.
Dieser Blog ist absolut nicht-kommerziell.
Was ich hier mache, ist meine ganz persönliche Liebhaberei. Andere basteln Macramé-Eulen, ich kloppe Text. Fertig. Dieser Aspekt ist wichtig, weil er mich der Notwendigkeit enthebt, auf Klick-Zahlen zu achten. Das ergibt eine wunderbare Gedanken- und Gestaltungsfreiheit.
Ich will nicht influencen,
verfolge kein Ziel mit diesem Blog, habe nicht den Anspruch, Menschen in ihrem Denken zu beeinflussen und bin nicht so größenwahnsinnig, anzunehmen, meine geistigen Ausflüsse sollten für größere Kreise relevant sein.
Ich stehe auf Niemandes Seite,
weil ich in den großen Konflikten und gesellschaftlichen Gegensätzen unserer Zeit nirgends eine Partei entdecke, mit deren Handlungen ich großteils einverstanden wäre. Kapitalismus ist völlig inakzeptabel, aber die Diktatur des Proletariats wäre ein Alptraum für mich. Nazis und religiöse Fundamentalisten sind völlig inakzeptabel, aber warum verkackt die demokratische Opposition ein ums andere Mal in ihrer historischen Verantwortung? Dem einen Prozent gieriger Reicher stehen 99 Prozent armer Menschen gegenüber, die es aber nicht schaffen, solidarisch für ihre Rechte einzutreten.
Nein, da läuft überall so viel Scheiße, dass ich nicht willens und nicht im Stande bin, mich auf eine Seite zu stellen.
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Exkurs: Ich habe bereits mehrfach beklagt, dass der Diskurs um den Ukraine-Konflikt immer fundamentalistischer wird. Wer sich nicht besinnungslos, bedingungslos, hirnlos, gnadenlos und vollkommen kritikfrei auf die eine oder andere Seite schlägt, d.h. deren Positionen internalisiert, nachbetet und offensiv vertritt, setzt sich Sanktionen aus.
Da verbreitet sich in den Medien aktuell eine ganz gefährliche Grundhaltung, die zutiefst anti-demokratisch ist und sein will und Kritik und eigenverantwortliches Denken und Handeln strikt ablehnt. Professioneller Journalismus verkommt zu Hofberichterstattung und Propaganda, soziale Medien werden zu Lautsprechern von staatlichen, halb-staatlichen und parteipolitischen Partialinteressen pervertiert. Äußerst ungesunde Sache, das. Die Populisten sagen Danke.
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Exkurs im Exkurs
Interessanterweise setzen sich die Artikel dieses Blogs, soweit sie sich auf den Ukraine-Krieg beziehen, kritisch vor allem mit dem Handeln und der Berichterstattung der (nicht-geographisch-)westlichen Seite auseinander. Ich hacke also öfter auf der doitschen, ukrainischen und u.s.a.-nischen Propaganda herum, als auf der russischen. Das liegt daran, dass das die Seite ist, der ich wohl oder übel zugerechnet werde - und also die Seite, für die ich eine Mitverantwortung trage, wenn später mal die Enkel fragen, wie wir so einen Scheiß zulassen konnten.
Anders formuliert: Es wäre völlig sinnfrei, auf Putin rumzuhacken. Das machen doch ohnehin schon alle. Die Argumente sind tausendfach wiederholt. Welchen Mehrwert hätte die tausendunderste Wiederholung? Ebensogut könnte ich auf Kim Jong Un rumhacken. Oder auf Trump. Oder auf Stalin. Oder auf Erdogan. Oder Orban. Oder auf Hitler. Oder auf Ludwig XVI. Oder Dschingis-Khan. Versteht mich nicht falsch: Natürlich finde ich das ganz schrecklich, was diese Knallköppe gemacht haben bzw. immer noch machen!
Aber es wäre eine informationelle Nullnummer, wenn ich das immer wieder betonte. Es ist selbstverständlich und ergo banal. Nicht banal ist, dass unsere eigene, ach, so freie Presse und die von uns gewählten Plittikörr*innen uns mit billigen propagandistischen Uralt-Tricks manipulieren wollen. (Wobei ich nicht sicher bin, ob mich die versuchte Manipulation an sich oder die hirntote Primitivität der Methoden stärker empört.)
Ende aller Exkurse
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Bis jetzt habe ich nur ex negativo definiert, was dieser Blog will. Ich schulde noch die
Positiv-Definition:
Schreiben heißt, die eigenen Gedanken durch die Mühlen der grammatischen Logik zu drehen. Mehr noch als beim Sprechen merkst Du beim Schreiben, ob Deine Gedanken schlüssig und strukturiert sind oder ob Deine Denke nur diffus vor sich hin faselt. Und wenn Du Dich mit Deinem Geschriebenen auf den Marktplatz traust, wie z.B. diesen Weblog, dann kannst Du ziemlich sicher sein, dass es ok ist, was Du gedacht hast.