Ich nehme mit Interesse zur Kenntnis: Europa, speziell Doitschland, wird, so die Befürchtung, demnächst mit Kokain überschwemmt, da der Markt in den U.S. of Nord-Mexiko gesättigt sei.
Mein geistiges Auge richtet sich auf einen beliebigen mittel-südamerikanischen Staat, wo ein ober-böser Narco-Ober-Boss an einem Swimming-Pool, umgeben von lasziv-willigen Blondinen, whiskeyglasschwenkend an einer Havanna nuckelnd die Anweisung gibt "Hm, hm, hm, jetzt überschwemmen wir mal .... mmmh ... Europa!".
Aber die Perspektive ist falsch. Das ganze Bild ist völlig dumm und unvernünftig. Kein Narco-Bösewicht wäre so bescheuert, irgendeinen Ort mit Koks zu überschwemmen, wenn es dort keine entsprechende Nachfrage gibt. Und "Nachfrage" bedeutet: Da sind Menschen, die das Produkt gegen Geld abnehmen.
Künftige Sicherheitswarnungen sollten zutreffender etwa so formuliert werden:
"In Europa gibt es eine monströse Zahl von Leuten, die viel zu viel Geld, bornierte Langeweile und hinreichend kriminelle Energie, ein gehöriges Suchtproblem und überhaupt keine Skrupel haben, so dass für Kokain in monströsen Mengen ein lukrativer Markt entsteht bzw. entstanden ist."
Dieser Perspektivwechsel ist wichtig, damit man endlich mal anfangen kann, das Problem an seiner Wurzel zu bearbeiten. Das Problem beginnt nicht bei den Dschungellaboren oder den Drogenbossen in den Narco-Staaten. Das Problem beginnt in den reichen Ländern, wo so viel freies Geld für so viel Kackscheiß bereitsteht.