Sonntag, 21. April 2024

Schwalben-Philosophie

 

Gestern Abend sah ich definitiv die erste Schwalbe, die sich hier in den Norden getraut hat. Einerseits erfreuliches phänomenologisches Indiz für den herannahenden Sommer, andererseits ein deutlicher Beweis dafür, dass Schwalben eben nicht ein besonderes, unfassbares Gespür für kommendes Wetter haben, sondern einfach nur quasi hard-coded einem Programm folgen. Blöd, blöd, blöd.

Vielleicht war das Tier auch nur ein besonderer gesellschaftlicher Streber, der grenzwertig früh anreist, um sich einen erheblichen Vorteil bei der Suche nach dem aller-aller-allerbesten Nistplatz zu sichern. Nun gut, im Falle der Schwalben könnte ich das akzeptieren, denn die riskieren für diesen vorauseilenden Egoismus immerhin ihr Leben, und das macht die Sache fair. 

Uns fällt jetzt natürlich die mögliche Analogie zu dem Konstrukt menschlicher Gesellschaft ein. Und wie es wäre, wenn die Erz-Egomanen, die menschlichen Streber, die beim kapitalistischen Ausbeutungs-Race-to-the-bottom übertreiben, im Falle ihres Scheiterns auch mal mehr Sanktion erlitten, als nur ein halb-anerkennendes, halb-kritisches "Na, so ein Teufelskerl, da hat er's aber mal übertrieben, mutig, mutig!" ...

Nicht, dass ich jemandem was wirklich Schlechtes wünsche. Aber eben auch nicht völlige Risiko-Losigkeit bei maximaler Egomanie.





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