Samstag, 25. Oktober 2025

Der kleine Faschismus-Baukasten --- Teil 1: Zutaten

(You will find a translation into English below.)

Es ist ja putzig, wie sehr weltweit überall versucht wird, einst einigermaßen demokratische Staaten in totalitäre Autokratien umzuwandeln. Und obwohl es nur selten zugegeben wird, haben alle, die daran beteiligt sind, das eine große Vorbild im Kopf, den toitschen Nationalsozialismus, das Original, die NSDAP unter ihrem Führer Adolf Hitler.

Leider gibt es bei den zahlreichen Versuchen, das ewige Ideal zu kopieren, zahlreiche Missverständnisse, die wir an dieser Stelle ausräumen wollen. Was braucht man also, um einen menschenverachtenden, massenmörderischen, faschistischen Staat richtig aufzubauen?

1. Allgemeine Grundlagen

Drei grundlegende Zutaten sind für den Anfang zwingend erforderlich¹: 

  • Ein Haufen hirntoter, kleinpimmeliger, ungebildeter Spießer voller Minderwertigkeitskomplexe.
  • Ein paar superreiche, zynische, grenzenlos profitgeile Arschlöcher.
  • Einen größenwahnsinnigen subklinischen Psychopathen mit krankhaft-übersteigerter Egomanie


2. Der Führer

Es ist immer enttäuschend, wenn man erfährt, was für kaputte Dummbratzen die obersten Führer eigentlich darstellen. Das liegt daran, dass da in Wirklichkeit kein hyperintelligentes Genie aus eigener Kraft irgendwie die Macht und Herrlichkeit erfunden und an sich gerissen hat, da ist kein naturbegabt staatsmännisches, vom Schicksal auserwähltes Wesen. Stattdessen: Die Macht lag herum. Die Menschenmassen waren geil darauf, sich irgendwem unterzuordnen. Bloß nicht selber denken oder gar entscheiden. 

In so einer Situation kann jeder machtgeile Idiot die Macht "ergreifen", er muss wirklich nur zugreifen. Oder glaubt Ihr wirklich, dass der Wiener Kunstmaler ein vom Schicksal auserwähltes Genie war? Oder Trump? Oder Erdogan? Oder, oder, oder.

3. Die Superreichen

Krieg belebt das Geschäft. Krieg diszipliniert die arbeitenden Massen. Zu viel Frieden führt zu zuviel Wohlstand, und die Massen haben Zeit nachzudenken und werden aufsässig. Kapitalismus und Krieg bedingen einander. Wenn Du Profit maximieren willst, hetze die Menschen gegeneinander. Faschismus ist die Lösung.

4. Die kleinpimmeligen Spießer²

In einer Gesellschaft, die in das Höllenloch des Faschismus kippen will, muss es einen gewissen Prozentsatz von Protofaschisten geben, manche sagen, 3 % reichten, andere vermuten, es müssten 15 % sein. Mehr auf keinen Fall. Diese Menschen müssen folgende Eigenschaften haben:

  • Minderwertigkeitskomplexe
  • Mangelnde natur- und geisteswissenschaftliche Bildung
  • Daraus resultierend die Auffassung, man wisse alles, was man wissen müsste und was man nicht wüsste, müsse man auch nicht wissen, weiteres Lernen sei demnach völlig unnötig. Vulgo: "Gesunder Menschenverstand"
  • Mangelnde Empathie-Fähigkeit
  • Das Gefühl, von obskuren, elitären Mächten unterdrückt unter unterprivilegiert zu sein
Diese Gefühls-Melange führt dazu, dass der kleinpimmelige Spießer nichts mehr herbeisehnt als jemanden, der ihm sagt, er sei gar nicht das allerletzte Arschloch, sondern es gäbe Menschen, die noch viel wertloser seien als er und auf denen er nach Belieben herumtrampeln dürfe. 


Die Basis: Der kleinpimmelige Spießer




¹ Ich werde hier nicht gendern. Das wäre einfach unzutreffend.

² Auch hier gendere ich nicht. Den kleinpimmeligen Spießer gibt es auch mit Doppel-X-Chromosomen. Oder es gibt ihn mit XY plus einen völlig vermickerten Anhang, die nichtswürdige Spießerella.






The Little Fascism Construction Kit ---  Part 1: Ingredients

It is amusing how, all over the world, attempts are being made to transform once reasonably democratic states into totalitarian autocracies. And although it is rarely admitted, everyone involved has one great role model in mind: German National Socialism, the original, the NSDAP under its leader Adolf Hitler.

Unfortunately, in the numerous attempts to copy this eternal ideal, there are many misunderstandings that we would like to clear up here. So what does it take to properly build a fascist state that despises humanity and commits mass murder?


1. General principles

Three fundamental ingredients are essential to get started¹:

  • A bunch of brain-dead, small-dicked, uneducated philistines full of inferiority complexes.
  • A few super-rich, cynical, boundlessly profit-hungry arseholes.
  • A megalomaniacal subclinical psychopath with a pathologically exaggerated egomania.


2. The Führer

It is always disappointing to learn what broken idiots the top leaders actually are. This is because, in reality, there is no hyper-intelligent genius who somehow invented power and glory on his own and seized it for himself; there is no naturally gifted statesman chosen by fate. Instead, power was just lying around. The masses were eager to submit to someone. Anything but thinking for themselves or even making decisions. 

In such a situation, any power-hungry idiot can ‘seize’ power; all they really have to do is grab it. Or do you really believe that the Viennese painter was a genius chosen by fate? Or Trump? Or Erdogan? Or, or, or.


3. The super-rich

War stimulates business. War disciplines the working masses. Too much peace leads to too much prosperity, and the masses have time to think and become rebellious. Capitalism and war are mutually dependent. If you want to maximise profits, set people against each other. Fascism is the solution.


4. The small-dicked philistines²

In a society that wants to plunge into the hellhole of fascism, there must be a certain percentage of proto-fascists. Some say 3% is enough, others suspect it must be 15%. No more than that, in any case. These people must have the following characteristics:

  • Inferiority complexes
  • Lack of education in the sciences and humanities
  • As a result, the belief that one knows everything one needs to know and that what one does not know, one does not need to know, and that further learning is therefore completely unnecessary. Vulgo: ‘Common sense’
  • Lack of empathy
  • The feeling of being oppressed and underprivileged by obscure, elitist powers

This mixture of feelings leads to the small-dicked philistine longing for nothing more than someone to tell him that he is not the poorest. least arsehole of all, but that there are people who are even poorer and even more worthless.



¹ I will not use gender-neutral language here. That would simply be inaccurate.


² Again, I am not using gender-neutral language here. Small-dicked philistines also exist with double X chromosomes. Or they exist with XY plus a completely mangled appendage, the free-of-own-will-or-thought-philistineella.





Freitag, 24. Oktober 2025

Warum zerreißt's uns nicht?

 

Bin gerade über das Fediverse auf diesen Artikel der Firma "Artemis" aufmerksam geworden. Dieses Finanz- und Versicherungs-Unternehmen hat sich weltweit auf sogenannte Katastrophenanleihen, "Catastrophe bonds", spezialisiert.

Der Artikel verheißt uns die frohe Botschaft, dass unter der Führung von Blackstone (nicht mir Blackrock zu verwechseln, obwohl verbandelt) diverse globale Finanz-Konzerne ein Konstrukt geschaffen haben, das speziell mit und aus Klima-Folgen-Katastrophen Profit schlagen kann. Wie das im Einzelnen funktioniert, mögen die interessierten Lesys in dem paywall-freien Artikel nachlesen.

Mich faszinieren folgende Punkte:

  1. Die Finanzbranche hat längst den anthropogenen Klimawandel und die absehbar katastrophalen Konsequenzen akzeptiert und in die Kalkulation der entsprechenden Versicherungen eingepreist. (Hier das Beispiel der Munich Re.) Das wird auch ganz offen kommuniziert.
  2. Aus dem Artemis-Artikel geht hervor, dass die Konzerne mit den klimabedingt steigenden Versicherungsprämien längst erhebliche Profite erzielen, dass sie nun aber darüberhinaus auch profitable Wetten auf das Eintreten der prognostizierten Katastrophen abschließen können, vergleichbar mit der Möglichkeit, aus fallenden Aktienkursen Gewinn zu schöpfen.
  3. Im sehr bemerkenswerten Kontrast zu den Finanz-Konzernen ist den Energie-, Agrar- und Auto-Konzernen nicht daran gelegen, den anthropogenen Klimawandel zuzugeben. Dementsprechend installieren sie allüberall ihre Polit-Clown-Marionetten, die uns davon überzeugen sollen, am Fossilismus festzuhalten.
  4. Was mich aber am aller-, aller-, allermeisten fasziniert: Wie kriegen wir, die Normalverbraucherys am untersten Ende der kapitalistischen Ausbeutungskette, wie kriegen wir es hin, uns von diesen diametralen Widersprüchen in den Aussagen unserer Herrschenden nicht zerreißen zu lassen? Niemand fragt, niemand zweifelt. 
[Edit 25.10.2025:

Fazit: Ab jetzt haben also nicht nur die Energie-, Agrar- und Auto-Konzerne kein Interesse mehr, die Klimakatastrophe abzuwenden, auch die Finanz-Konzerne haben nun herausgefunden, dass sie Mörder-Gewinne machen können, wenn die Klimakatastrophe so richtig katastrophal wird. Das sind zwar ganz beschissene Zukunftsaussichten für uns Normalverbraucherys, aber es erklärt so ziemlich alles, was die Herrschenden in Ost & West und übern Teich und überall in Sachen Klima tun bzw. nicht tun.]




(Stark verändert via I-net)



Dienstag, 21. Oktober 2025

Altersminimalismus

 

Altwerden hat Nachteile. Einige sind real¹, einige eingebildet², die meisten idiotische, unfaire gesellschaftliche Zuweisungen³.

Altwerden hat aber auch einen gewaltigen Vorteil. Du lernst, welche Dinge vergänglich und eigentlich unwichtig sind und welche zeitlosen Bestand, Gültigkeit und Relevanz haben.

Der Haufen der Dinge, die Du als vergänglich und unwichtig erkennst, wird im Laufe Deines Lebens immer größer, und Du bist erstaunt, was auf diesem Haufen schließlich alles landet⁴.

Der Haufen der wichtigen, zeitlosen - sagen wir ruhig: ewigen - Dinge wird immer kleiner und immer exquisiter, immer wertvoller.



So viel taubes Gestein drumherum.




¹ Wir sind biologisch auf 40 Jahre ausgelegt. Danach beginnt die Bonuszeit. Die Herstellergarantie erlischt. Die Knochen knirschen kalkig, die Pumpe pumpt plöterig, die Kondition keucht kritisch.

² Wer hat noch nie Wortfindungsschwierigkeiten gehabt? Einen Schlüssel "verlegt"? Sachen vergessen? Total normal. Aber ab 55+ fängst Du angesichts derartiger Aussetzer an, Dich zu fragen, ob das erste Indizien zerebralen Rückbaus sind.

³ Ja, ich werde immer empfindlicher gegen Ageism. Am schlimmsten ist die Beobachtung, wie leicht sich Generationen gegeneinander aufhetzen lassen, statt solidarisch gegen den gemeinsamen Gegner anzutreten.

⁴ ... und wie Du so doof sein konntest, da sooo lange dran festzuhalten.






Freitag, 17. Oktober 2025

Der Spießer und wie er die Welt sieht.

 

Der zutiefst rassistische Spruch des Kanzlerdarstellers Merz zum "Stadtbild"  regt unsere Fantasie an: Was sind das für Leute, die Merz (ursprünglich wohl Söder und davor die AfD) damit beeindrucken will? Einzig plausible Antwort: Reiche, alte, weiße Bio-Doitsche, deren Weltbild irgendwo in den späten 1950ern verhakt ist.

Und wie soll das weitergehen? Nach den Ausländern©¹ müssen natürlich die Armen aus dem Stadtbild verschwinden. Der Anblick deprimiert und verdirbt die Shopping-Laune. Da kann man leider nicht nach Hautfarbe und Geburtsort selektieren, also machen wir einfach den Zugang zu den attraktiven Orten unerschwinglich: Preise rauf für ÖPNV und falls sich von den Asozialen jemand ein Auto leisten kann, kann er*sie sich die Parkgebühren auf Dauer nicht leisten, und da die "guten" Wohnquartiere allesamt gentrifiziert sind, müssten die gesellschaftlichen Loser also mit dem Fahrrad aus den fernen Banlieues anreisen, viel Spaß dabei.

Die gesellschaftliche Utopie ist: Es gibt ein paar wenige, exquisite, entsetzlich reiche Premium-Menschen, und dann gibt es ein Massenheer von Sklaven-Morlocks, die man so weit bei Laune halten muss, dass sie gerade eben nicht revoltieren, sondern sich friedlich zur weiteren Kapital-Akkumulation der Reichen prostituieren.

Diese beiden Welten wollen wir aber hübsch sauber voneinander trennen, nicht wahr? Wir wollen uns doch nicht das Stadtbild versauen, nicht wahr?


KI-Hinweis: Die Figuren habe ich von einer Bild-KI freistellen lassen.
Dann habe ich das Bild mit Paint.net weiterbearbeitet.

↑ Wie CxU- und AfD-Wählys die Welt sehen:
Es gibt die Guten, nämlich die reichen, weißen, kaufkräftigen richtigen Menschen.
Und dann gibt es arme, fremde, geflüchtete, irgendwie-anders-seiende Untermenschen.
Da jemand die Drecksarbeit machen muss, können wir auf Letztere nicht verzichten,
aber es fühlen sich doch alle besser, wenn wir die Lebenswelten klar separieren.




¹ "Ausländer" ist ein überaus dehnbarer Sammelbegriff, der Menschen abwerten und verächtlich  machen soll. Die Definition ist höchst beliebig. Skandinavier sind natürlich keine Ausländer, es sei denn, sie sehen ausländisch aus und/oder äußern freiheitlich-progressive Ansichten.  

Donnerstag, 16. Oktober 2025

Auch heute wieder keine Revolution. Schade.

 

Einy usa-ische Benutzy fragte neulich¹ im Fediverse, welche roten Linien eigentlich noch überschritten werden müssten, damit man begönne, aktiv Widerstand zu leisten.

Sier meinte damit natürlich die Höllenfahrt des Trumpismus, die USA in den Faschismus zu gurken. Aber auch als Nicht-Ami spürte ich schmerzhaft stechende Betroffenheit: Wann fangen wir denn an, uns zu wehren?

  • Wir wissen, dass das fundamentalistisch-kapitalistische Mantra vom ewigen Wachstum eine mathematische und logische Unmöglichkeit ist.
  • Wir spüren jeden Tag, dass eine Gesellschafts- und Wirtschaftsform, die auf der skrupel-freien, völlig enthemmten, grenzenlosen, krankhaft-egomanischen Gier nach Geld und Macht basiert, zu immer katastrophaleren Ergebnissen führt. 
  • Wir haben überreichlich valide Daten, die belegen, dass wir mit unserem Lebensstil eine lebenswerte Umwelt in den Senf drücken.
  • Wir ..

Genug davon! Es ist alles so bekannt, klingt so gebetsmühlenartig, durch ewige Wiederholung so langweilig und die Klagen darüber so antiquiert.

Problem ist: Wir werden nicht anfangen, uns zu wehren. Wir verhalten uns wie der vielzitierte Frosch, den man nur kochen kann, indem man das Wasser, in dem er hockt, peu à peu erwärmt.

Ich wüsste nicht mal, wie ich das anfangen sollte, aktiven Widerstand.

Linnemann auf's Maul hauen? Bringt nur Ärger, und der Mann nervt fürchterlich, ist aber ersetzbar, aber sowas von ersetzbar. Und es gibt zu viele, die auf's Maul kriegen müssten. Gewalt ist sowieso ganz großer Mist, führt nie zu den gewünschten Ergebnissen, dreht sich immer (!) ins perverse Gegenteil.

Heimlich Flugblätter drucken und verteilen? Ach nee, das waren die Geschwister Scholl. Wir haben ja das Internet! Au ja, ich schreibe irgendwo einen Aufruf zur Revolution. Völker, hört die Signale ... Super, das bringt NULL, weil alles dichtgemüllt ist. Das Internet als Kommunikationsplattform ist eine Illusion, immer schon gewesen.

Eine Partei! Ich gründe eine revolutionäre Partei! Die fünfhunderttausendste wahrscheinlich. Und falls, was aber völlig ausgeschlossen ist, diese Partei Wirksamkeit entwickeln sollte, wird sie ohnehin verboten.

Also muss ich Leute in meinem Bekanntenkreis persönlich anquatschen. Erfahrungsgemäß das größte Problem: Termine finden. Und dann ist so eine Revolution auch mit weiterführenden terminlichen und persönlichen Verpflichtungen verbunden. Da kann man gar nicht genau absehen, was da auf einy zukommt. Also, ich hätte da umgekehrt auch überhaupt keinen Bock drauf. 

Und je mehr Leute Du anquatschst, desto mehr Meinungen kommen zusammen. Meinungen! Raisonnements! Bauchgefühle! Laber, laber, laber, ... und tschüss, Revolution!

Das ist natürlich mein ganz persönliches Problem: Eine tendenziell misanthropische Grundhaltung verträgt sich eher nicht so gut mit einer kollektiven, konzertierten Aktion.

Bleibt wieder nur die One-man-show: Konsum-Boykott. Ja. Toll. Mache ich schon ganz weitgehend, aber niemand macht mit, erst recht nicht global. Und meine Weblog-Artikel sind zugegebenermaßen auch nicht so die spritzigen, radikalen, euphorisierenden Appelle, die weltweiten Missstände mit einem Schlag zu beseitigen. Ich könnte noch nicht einmal sagen, was für ein Schlag das sein müsste oder könnte. Bedenken, Bedenken, Zweifel, Zaudern, Zagen. 

Wird wieder nix mit der Revolution.  


(stark verändert via wiki commons)
Zwei Frösche, gekocht, paniert, gegrillt,
mit Zitrone und Schnittlauch.
Eine Vorspeise, oder?





¹ Leider finde ich die Quelle nicht wieder.







Dienstag, 14. Oktober 2025

Gesammeltes

 

Drehzahlunregelmäßigkeiten an meinem Flugzeug. Habe gestern das Spritleitungssystem komplett erneuert. 4½ Stunden Arbeit. Das Problem war beim anschließenden Testflug immer noch da, aber es ist nicht schlimmer geworden. Ich werte das Erfolg.


Fliegerisch meine neue Heimat: EDXL, Barßel.
Freundliche Menschen und die bestgepflegte Graspiste, 
die ich in 25 Jahren Fliegerei kennenlernen durfte.


And now for something complete different: Neulich habe ich eine E-mail von Google erhalten, meine Blogs seien ja trotz mehrfacher Hinweise in den letzten Jahren so überhaupt gar nicht search-engine-optimized worden, daher könne Google Search Engine die Indizierung der Texte nicht weiter blablabla ... 

Da
  • meine Motivation beim Bloggen völlig unkommerziell ist
  • und da ich nicht für Clicks schreibe
  • und da ich die inhaltliche und formale Gestaltung meiner Blogs nicht den Regeln der Suchmaschinen-Optimierung unterwerfen möchte
  • und da ich, ehrlich gesagt, auch keine tiefere Ahnung vom Thema und keine Lust, mich da einzuarbeiten habe,

ignoriere ich diese Hinweise und anvertraue sie dem elektronischen Papierkorb.

Mag sein, dass es nur eine zeitliche Koinzidenz ist, aber das letzte Schreiben war eindringlicher als die davor und am nächste Tag und bis heute stelle ich fest, dass die Zahl der Besucherys um etwa die Hälfte bis Zweidrittel zurückgegangen ist. Das sagt jedenfalls die Blogspot-Statistik-Funktion, die allerdings sehr rudimentär ist, wenn man, wie ich, nicht bereit ist, für detaillierte Angaben zu bezahlen. 

Ist das vielleicht nur eine allgemeine Flaute? Vielleicht sind meine Texte nicht mehr relevant, das Publikum liebt mich nicht mehr, ich meine: Noch weniger, als ohnehin schon. Oder darf ich mich als heroisches Opfer eines Macht-und-Verschwörungs-Klüngels fühlen, der sich durch meine scharfsinnigen, treffenden, kritischen Analysen bedroht sieht und mich digital mundtot machen will? 




Woher das Wort "Sackgesicht" kommt?
Hier sind wir der Antwort ganz nah.













Freitag, 10. Oktober 2025

Es ist ja (noch) nicht alles schlecht am I-net.

 

Ich gehöre zu den Menschen, die das Internet in seiner Funktion als Informations- und Austauschmedium in unaufhaltsamem Absturz sehen. Konzerne übernehmen die Steuerung, häufen eine nie gesehene globale Desinformations-Macht an; das Bunte, Diverse, Anarchische der frühen Jahre wird bis zur Unsichtbarkeit an den Rand gedrängt. 

Egal, ob Nachrichten-Portal, Fediverse oder sonstwas: Du musst neunundneunzig blöde Texte lesen, damit Du einen guten findest, manche würden sagen, das Verhältnis sei 999:1.

Genug der Vorrede. Hier ist ein guter Fund, dank Mastodon. Und ich bin froh und dankbar, dass es das Internet gibt und ich damit Zugriff auf diesen Text erhielt. Oliver Kornetzki, August 2025, Übersetzung von mir.


"Seht her. Der verwesende Kadaver der amerikanischen Fäulnis, gezwängt in einen schlecht sitzenden Anzug: die Niederträchtigkeit eines Betrügers, die Feigheit eines Wehrdienstverweigerers [¹], die Völlerei eines Parasiten, der Rassismus eines Klanmitglieds, der Sexismus eines Hinterhof-Widerlings, die Ignoranz eines [Barhockers ²] und die Gier eines Hedgefonds-Ghuls – alles orangefarben besprüht und wie ein preisgekröntes Schwein auf einem Jahrmarkt vorgeführt.

Kein Präsident. Nicht einmal ein Mann. Nur die kranke Destillation von allem, was dieses Land zu sein leugnet, aber schon immer war – Arroganz, getarnt als Exzeptionalismus, Dummheit, ausgegeben als gesunder Menschenverstand, Grausamkeit, verkauft als Härte, Gier, verherrlicht als Ehrgeiz, und Korruption, verehrt wie das Evangelium. Es ist Amerikas Schatten, der Fleisch geworden ist, ein verrottendes Kürbisidol, das beweist, dass eine Nation, wenn sie vor Geld, Macht und Bosheit niederkniet, nicht nur ihre Seele verliert – sie scheißt diese aufgeblähte Obszönität aus und nennt sie einen Führer." 


Die "kranke Destillation von allem, was dieses Land zu sein leugnet, aber schon immer war ...", das ist allerfeinste Arbeit. Hier hat jemand einen Gedanken so lange ausgeschärft, bis man nichts mehr wegnehmen kann. Vollkommenheit. Gesellschaftskritik, durch Sprachästhetik betont.

Das braucht auch keinen weiteren Kommentar mehr.







Einheit der texanischen National Guard in Chikago, 2025.
Ach nee: Faschistischer Putschversuch in Deutschland, 1920.
(verändert via wiki commons)







¹ Diese Einfügung kritisiere ich. Wehrdienstverweigerys haben mehr Mut, als die unreflektierten, zur geistigen Bequemlichkeit neigenden Mitläufer. Ich weiß, wovon ich rede, ich war einer von den Mitläufern.

² Das ist nicht gut übersetzbar. Kornetzki meint Leute, die sich in einer Kneipe den Brägen wegflexen. Vielleicht erinnert der Ignoranz-Aspekt an das, was wir als Stammtisch-Gelaber verachten.





Donnerstag, 9. Oktober 2025

Ich bin ein Landei, und das ist gut so.

 

Mein Flugzeug¹ steht nicht mehr in Hatten, sondern neuerdings auf Barßel-Airfield. Folglich fahre ich nun häufiger von meinem ländlich-flächigen² Wohnort durch ländlich-flächige Landschaft zum ländlich-flächigen Flugplatz. Und immer wieder stelle ich fest: Ich mag das Ländlich-flächige. Ich mag die ländliche Einöde. Ich mag, wenn nix los ist. Wenn wenig Menschen unterwegs sind.

Ich bin ein Landei.

Städte haben ihre Vorteile:

  • Kultur
  • Einkaufsmöglichkeiten
  • Events
  • ÖPNV-Erreichbarkeit
  • alles konzentriert, alles geographisch nah
  • ...

Für einen Misanthropen³ wie mich bedeuten Städte aber auch:

  • Viele Menschen.
  • Viele Menschen auf einem Haufen.
  • Viele Menschen auf einem Haufen, denen auszuweichen Du meistens keine Chance hast.
Am schlimmsten ist das gerade dort, wo die Vorteile der Großstadt sich manifestieren, bei Kulturveranstaltungen, Shopping-Meilen, im ÖPNV, und damit sind diese ganzen Vorteile für mich weitgehend entwertet. 

Ein paar Mal im Jahr sehne ich mich natürlich auch nach dem Trubel, bin neugierig, was so läuft und angesagt ist. Großstädte sind immer auch eine Bereicherung, ich fühlte mich ungut, wenn ich nicht ab und zu mal reinschnuppern könnte. 

Aber die Stadt ist nicht mein artgerechtes Biotop.





↑ Gestern Abend auf meiner Terrasse.
Ich war überzeugt, den Blitz deaktiviert zu haben. 
Zum Glück hatte ich mich geirrt.





↑ Das selbe Motiv,
jetzt aber wirklich ohne Blitz.
Hat auch was, irgendwie.







¹ Ja, ich weiß: Manche Leute wollen nicht akzeptieren, dass mein 120-kg-Trike ein Flugzeug ist, aber die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation hat da eine hammerharte, global gültige Definition: Motorisiert, schwerer als Luft, nicht-rotierende Flächen zur Auftriebserzeugung. Voilà!

² Den Zusatz "flächig" habe ich mir angewöhnt, als der Polit-Neusprech von "in der Fläche" statt vom "platten Land" zu floskeln begann.

³ Ich lege Wert auf die Feststellung: "Ein Misanthrop muss weder gewalttätig, aggressiv noch arrogant sein, altruistisches Handeln ist bei ihm nicht ausgeschlossen." (ebd.) Ich finde nicht ALLE Menschen shyce. Nur den größten Teil. Und Misanthrop-Sein bedeutet für mich nur, dass ich bitte gerne die Wahl hätte, wann ich mich mit wem und wievielen umgebe. Danke.






Dienstag, 7. Oktober 2025

Siebter-Oktober-Gedenken

 

Ich gedenke einer kleinen intriganten Horde krankhaft machtgeiler, alter Männer, die sich daran ergötzen, dass sie in der Lage sind, massenhaft junge Menschen so sehr zu fanatisieren, dass diese im Stande sind, unschuldige Menschen grausam niederzumetzeln, und das im Namen eines Gottes, der zwar allmächtig sein soll, aber seine Allmacht offenbar vor allem dazu nutzt, Massaker zu lancieren, die dazu dienen, seine unendliche Macht zu demonstrieren, zu verteidigen und zu stärken. 

Schlichte Logik verrät uns, dass unendliche Macht eigentlich nicht steigerungsfähig ist. Daher müssen wir davon ausgehen, dass dieser Gott ein unendliches Arschloch ist, der, wie seine irdischen Hohepriester, Grausamkeiten orgasmisch feiert.



Auf der anderen Seite sehen wir eine kleine, intrigante Horde krankhaft machtgeiler, alter Männer, die sich daran ergötzen, dass sie in der Lage sind, massenhaft junge Menschen so sehr zu fanatisieren, dass diese im Stande sind, unschuldige Menschen grausam niederzumetzeln, und das im Namen eines Gottes, der zwar allmächtig sein soll, aber seine Allmacht offenbar vor allem dazu nutzt, Massaker zu lancieren, die dazu dienen, seine unendliche Macht zu demonstrieren, zu verteidigen und zu stärken. 

Schlichte Logik verrät uns, dass unendliche Macht eigentlich nicht steigerungsfähig ist. Daher müssen wir davon ausgehen, dass auch dieser Gott ein unendliches Arschloch ist, der, wie seine irdischen Hohepriester, Grausamkeiten orgasmisch feiert.


Die politischen Führer der Palästinenser und der Israelis sind sich im Prinzip also vollkommen einig. Das dürfen sie aber natürlich niemals öffentlich zugeben, denn wenn sie nicht weiterhin ihre Leute in grausamste Massenschlächtereien gegeneinander führen würden, verlören sie die Basis ihrer Macht.













Sonntag, 5. Oktober 2025

Definiere "Failed State"

 


(sehr stark verändert via tagesschau.de)

↑ In Bamako, der Hauptstadt Malis, haben gestern Rebellen aus Burkina-Faso die Macht übernommen. Mali gilt als sogenannter "Failed State",  ...

Nää, warte, da hat die KI Mist gebaut. Das ist nicht das Bild aus Bamako, das ist aus Chikago. Aber das mit dem "Failed State" kannste drin lassen¹. 

↓ 

(Kapp-Putsch, 1920, verändert via wiki commons)





¹ "Ein gescheiterter Staat muss sich nicht unbedingt in einem Zustand von Chaos und Anomie befinden. Es ist auch möglich, dass nichtstaatliche Akteure an die Stelle des Staates treten und eine neue, eigene Ordnung etablieren (Mafia, Warlords). Solche Ordnungen sind jedoch regional begrenzt und leisten nicht in vollem Umfang die oben genannten drei Kernfunktionen eines Staates [Sicherheit, Wohlfahrt und Legitimität/Rechtsstaatlichkeit]; zudem sind sie auf Gewalt und Repression gegründet."