Dienstag, 14. Oktober 2025

Gesammeltes

 

Drehzahlunregelmäßigkeiten an meinem Flugzeug. Habe gestern das Spritleitungssystem komplett erneuert. 4½ Stunden Arbeit. Das Problem war beim anschließenden Testflug immer noch da, aber es ist nicht schlimmer geworden. Ich werte das Erfolg.


Fliegerisch meine neue Heimat: EDXL, Barßel.
Freundliche Menschen und die bestgepflegte Graspiste, 
die ich in 25 Jahren Fliegerei kennenlernen durfte.


And now for something complete different: Neulich habe ich eine E-mail von Google erhalten, meine Blogs seien ja trotz mehrfacher Hinweise in den letzten Jahren so überhaupt gar nicht search-engine-optimized worden, daher könne Google Search Engine die Indizierung der Texte nicht weiter blablabla ... 

Da
  • meine Motivation beim Bloggen völlig unkommerziell ist
  • und da ich nicht für Clicks schreibe
  • und da ich die inhaltliche und formale Gestaltung meiner Blogs nicht den Regeln der Suchmaschinen-Optimierung unterwerfen möchte
  • und da ich, ehrlich gesagt, auch keine tiefere Ahnung vom Thema und keine Lust, mich da einzuarbeiten habe,

ignoriere ich diese Hinweise und anvertraue sie dem elektronischen Papierkorb.

Mag sein, dass es nur eine zeitliche Koinzidenz ist, aber das letzte Schreiben war eindringlicher als die davor und am nächste Tag und bis heute stelle ich fest, dass die Zahl der Besucherys um etwa die Hälfte bis Zweidrittel zurückgegangen ist. Das sagt jedenfalls die Blogspot-Statistik-Funktion, die allerdings sehr rudimentär ist, wenn man, wie ich, nicht bereit ist, für detaillierte Angaben zu bezahlen. 

Ist das vielleicht nur eine allgemeine Flaute? Vielleicht sind meine Texte nicht mehr relevant, das Publikum liebt mich nicht mehr, ich meine: Noch weniger, als ohnehin schon. Oder darf ich mich als heroisches Opfer eines Macht-und-Verschwörungs-Klüngels fühlen, der sich durch meine scharfsinnigen, treffenden, kritischen Analysen bedroht sieht und mich digital mundtot machen will? 




Woher das Wort "Sackgesicht" kommt?
Hier sind wir der Antwort ganz nah.













Freitag, 10. Oktober 2025

Es ist ja (noch) nicht alles schlecht am I-net.

 

Ich gehöre zu den Menschen, die das Internet in seiner Funktion als Informations- und Austauschmedium in unaufhaltsamem Absturz sehen. Konzerne übernehmen die Steuerung, häufen eine nie gesehene globale Desinformations-Macht an; das Bunte, Diverse, Anarchische der frühen Jahre wird bis zur Unsichtbarkeit an den Rand gedrängt. 

Egal, ob Nachrichten-Portal, Fediverse oder sonstwas: Du musst neunundneunzig blöde Texte lesen, damit Du einen guten findest, manche würden sagen, das Verhältnis sei 999:1.

Genug der Vorrede. Hier ist ein guter Fund, dank Mastodon. Und ich bin froh und dankbar, dass es das Internet gibt und ich damit Zugriff auf diesen Text erhielt. Oliver Kornetzki, August 2025, Übersetzung von mir.


"Seht her. Der verwesende Kadaver der amerikanischen Fäulnis, gezwängt in einen schlecht sitzenden Anzug: die Niederträchtigkeit eines Betrügers, die Feigheit eines Wehrdienstverweigerers [¹], die Völlerei eines Parasiten, der Rassismus eines Klanmitglieds, der Sexismus eines Hinterhof-Widerlings, die Ignoranz eines [Barhockers ²] und die Gier eines Hedgefonds-Ghuls – alles orangefarben besprüht und wie ein preisgekröntes Schwein auf einem Jahrmarkt vorgeführt.

Kein Präsident. Nicht einmal ein Mann. Nur die kranke Destillation von allem, was dieses Land zu sein leugnet, aber schon immer war – Arroganz, getarnt als Exzeptionalismus, Dummheit, ausgegeben als gesunder Menschenverstand, Grausamkeit, verkauft als Härte, Gier, verherrlicht als Ehrgeiz, und Korruption, verehrt wie das Evangelium. Es ist Amerikas Schatten, der Fleisch geworden ist, ein verrottendes Kürbisidol, das beweist, dass eine Nation, wenn sie vor Geld, Macht und Bosheit niederkniet, nicht nur ihre Seele verliert – sie scheißt diese aufgeblähte Obszönität aus und nennt sie einen Führer." 


Die "kranke Destillation von allem, was dieses Land zu sein leugnet, aber schon immer war ...", das ist allerfeinste Arbeit. Hier hat jemand einen Gedanken so lange ausgeschärft, bis man nichts mehr wegnehmen kann. Vollkommenheit. Gesellschaftskritik, durch Sprachästhetik betont.

Das braucht auch keinen weiteren Kommentar mehr.







Einheit der texanischen National Guard in Chikago, 2025.
Ach nee: Faschistischer Putschversuch in Deutschland, 1920.
(verändert via wiki commons)







¹ Diese Einfügung kritisiere ich. Wehrdienstverweigerys haben mehr Mut, als die unreflektierten, zur geistigen Bequemlichkeit neigenden Mitläufer. Ich weiß, wovon ich rede, ich war einer von den Mitläufern.

² Das ist nicht gut übersetzbar. Kornetzki meint Leute, die sich in einer Kneipe den Brägen wegflexen. Vielleicht erinnert der Ignoranz-Aspekt an das, was wir als Stammtisch-Gelaber verachten.





Donnerstag, 9. Oktober 2025

Ich bin ein Landei, und das ist gut so.

 

Mein Flugzeug¹ steht nicht mehr in Hatten, sondern neuerdings auf Barßel-Airfield. Folglich fahre ich nun häufiger von meinem ländlich-flächigen² Wohnort durch ländlich-flächige Landschaft zum ländlich-flächigen Flugplatz. Und immer wieder stelle ich fest: Ich mag das Ländlich-flächige. Ich mag die ländliche Einöde. Ich mag, wenn nix los ist. Wenn wenig Menschen unterwegs sind.

Ich bin ein Landei.

Städte haben ihre Vorteile:

  • Kultur
  • Einkaufsmöglichkeiten
  • Events
  • ÖPNV-Erreichbarkeit
  • alles konzentriert, alles geographisch nah
  • ...

Für einen Misanthropen³ wie mich bedeuten Städte aber auch:

  • Viele Menschen.
  • Viele Menschen auf einem Haufen.
  • Viele Menschen auf einem Haufen, denen auszuweichen Du meistens keine Chance hast.
Am schlimmsten ist das gerade dort, wo die Vorteile der Großstadt sich manifestieren, bei Kulturveranstaltungen, Shopping-Meilen, im ÖPNV, und damit sind diese ganzen Vorteile für mich weitgehend entwertet. 

Ein paar Mal im Jahr sehne ich mich natürlich auch nach dem Trubel, bin neugierig, was so läuft und angesagt ist. Großstädte sind immer auch eine Bereicherung, ich fühlte mich ungut, wenn ich nicht ab und zu mal reinschnuppern könnte. 

Aber die Stadt ist nicht mein artgerechtes Biotop.





↑ Gestern Abend auf meiner Terrasse.
Ich war überzeugt, den Blitz deaktiviert zu haben. 
Zum Glück hatte ich mich geirrt.





↑ Das selbe Motiv,
jetzt aber wirklich ohne Blitz.
Hat auch was, irgendwie.







¹ Ja, ich weiß: Manche Leute wollen nicht akzeptieren, dass mein 120-kg-Trike ein Flugzeug ist, aber die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation hat da eine hammerharte, global gültige Definition: Motorisiert, schwerer als Luft, nicht-rotierende Flächen zur Auftriebserzeugung. Voilà!

² Den Zusatz "flächig" habe ich mir angewöhnt, als der Polit-Neusprech von "in der Fläche" statt vom "platten Land" zu floskeln begann.

³ Ich lege Wert auf die Feststellung: "Ein Misanthrop muss weder gewalttätig, aggressiv noch arrogant sein, altruistisches Handeln ist bei ihm nicht ausgeschlossen." (ebd.) Ich finde nicht ALLE Menschen shyce. Nur den größten Teil. Und Misanthrop-Sein bedeutet für mich nur, dass ich bitte gerne die Wahl hätte, wann ich mich mit wem und wievielen umgebe. Danke.






Dienstag, 7. Oktober 2025

Siebter-Oktober-Gedenken

 

Ich gedenke einer kleinen intriganten Horde krankhaft machtgeiler, alter Männer, die sich daran ergötzen, dass sie in der Lage sind, massenhaft junge Menschen so sehr zu fanatisieren, dass diese im Stande sind, unschuldige Menschen grausam niederzumetzeln, und das im Namen eines Gottes, der zwar allmächtig sein soll, aber seine Allmacht offenbar vor allem dazu nutzt, Massaker zu lancieren, die dazu dienen, seine unendliche Macht zu demonstrieren, zu verteidigen und zu stärken. 

Schlichte Logik verrät uns, dass unendliche Macht eigentlich nicht steigerungsfähig ist. Daher müssen wir davon ausgehen, dass dieser Gott ein unendliches Arschloch ist, der, wie seine irdischen Hohepriester, Grausamkeiten orgasmisch feiert.



Auf der anderen Seite sehen wir eine kleine, intrigante Horde krankhaft machtgeiler, alter Männer, die sich daran ergötzen, dass sie in der Lage sind, massenhaft junge Menschen so sehr zu fanatisieren, dass diese im Stande sind, unschuldige Menschen grausam niederzumetzeln, und das im Namen eines Gottes, der zwar allmächtig sein soll, aber seine Allmacht offenbar vor allem dazu nutzt, Massaker zu lancieren, die dazu dienen, seine unendliche Macht zu demonstrieren, zu verteidigen und zu stärken. 

Schlichte Logik verrät uns, dass unendliche Macht eigentlich nicht steigerungsfähig ist. Daher müssen wir davon ausgehen, dass auch dieser Gott ein unendliches Arschloch ist, der, wie seine irdischen Hohepriester, Grausamkeiten orgasmisch feiert.


Die politischen Führer der Palästinenser und der Israelis sind sich im Prinzip also vollkommen einig. Das dürfen sie aber natürlich niemals öffentlich zugeben, denn wenn sie nicht weiterhin ihre Leute in grausamste Massenschlächtereien gegeneinander führen würden, verlören sie die Basis ihrer Macht.













Sonntag, 5. Oktober 2025

Definiere "Failed State"

 


(sehr stark verändert via tagesschau.de)

↑ In Bamako, der Hauptstadt Malis, haben gestern Rebellen aus Burkina-Faso die Macht übernommen. Mali gilt als sogenannter "Failed State",  ...

Nää, warte, da hat die KI Mist gebaut. Das ist nicht das Bild aus Bamako, das ist aus Chikago. Aber das mit dem "Failed State" kannste drin lassen¹. 

↓ 

(Kapp-Putsch, 1920, verändert via wiki commons)





¹ "Ein gescheiterter Staat muss sich nicht unbedingt in einem Zustand von Chaos und Anomie befinden. Es ist auch möglich, dass nichtstaatliche Akteure an die Stelle des Staates treten und eine neue, eigene Ordnung etablieren (Mafia, Warlords). Solche Ordnungen sind jedoch regional begrenzt und leisten nicht in vollem Umfang die oben genannten drei Kernfunktionen eines Staates [Sicherheit, Wohlfahrt und Legitimität/Rechtsstaatlichkeit]; zudem sind sie auf Gewalt und Repression gegründet." 





Freitag, 3. Oktober 2025

Vom Adenauer-Regime lernen!

 

Bin neulich ganz beiläufig über den Begriff "Hallstein-Doktrin" gestolpert. Interessante Sache, das. 

Ursprung im furz-konservativen Anti-Kommunismus der frühen Adenauer-Zeit und von ebendieser Regierung beschlossen: Die diplomatische Anerkennung der DDR durch andere Nationen sei gleichbedeutend mit einer Infragestellung des westdeutschen Alleinvertretungsanspruches doitscher Interessen und werde folglich als unfreundlicher Akt gegen die BRD betrachtet.

Diese Doktrin wurde nicht so richtig konsequent durchgezogen und zwischen 1955 und 1969 immer wieder der Opportunität geopfert und schließlich im Sinne der versöhnlichen Ostpolitik Brandts abgeschafft. Aber angesichts der Situation der jungen BRD war das damals, 1955, ein ziemlich starkes Signal - wenn auch von den falschen Leuten aus den falschen Motiven mit falscher Zielsetzung.

Nichtsdestotrotz:

  • Ich stelle mir im Jahre 2025 eine deutsche "Menschenrechts-Doktrin" vor, eine weltweit gültige Ansage, dass Deutschland Nationen, in denen gegen die UN-Charta der Menschenrechte verstoßen wird, vollständig boykottiert, politisch, diplomatisch und vor allem wirtschaftlich.

Ok, so ein Boykott ist natürlich eine härtere Gangart, als die Erklärung, es liege ein "unfreundlicher Akt" vor, aber wer ernsthaft mit uns zusammenarbeiten will, sollte die Minima menschlichen Zusammenlebens achten. Das ist kein Zwang, keine Unterdrückung, nur eine Regel, an der andere sich orientieren können oder auch nicht. 

Da wir einmal dabei sind, machen wir auch 

  • eine "Klima-Doktrin". Wir arbeiten nur noch mit Nationen zusammen, die sich ehrgeizige CO₂-Ziele (was zu definieren wäre) gesetzt haben und empirisch nachweisbar ihren CO₂-Ausstoß reduzieren (ohne auf Atomkraft auszuweichen).
  • und / oder eine "Pressefreiheits-Doktrin": Wir arbeiten nur noch mit Nationen zusammen, die nach RSF mindestens "zufriedenstellende" Bedingungen in Sachen Pressefreiheit nachweisen. Es ist meiner Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass RSF damit eine ziemliche Machtposition bekommt. Ist das schlimm? Solange die keinen Mist bauen, können wir's ja erstmal laufen lassen.
  • und / oder eine "Rechtsstaatlichkeits-Doktrin": Wir arbeiten nur noch mit Nationen zusammen, die nach dem Rule-of-Law-Index des World-Justice-Projects einen Index von 0,66 haben. Alter Schwede, da wird aber die Luft dünn! Egal, der Wert "0,66" ist gleichzusetzen mit nur zwei Dritteln des Möglichen. Das ist schon beschissen genug. Wer da noch drunter liegt ... nää, echt nicht, das ist doch unappetitlich!
  • und / oder eine "Toleranz-Doktrin": Wir arbeiten nur noch mit Nationen zusammen, deren LGBTQIplus-Toleranz-Situation besser als 66 % ist. Zwei Drittel des Möglichen ist auch hier ein ethisches Minimum. Drunter geht gar nicht, und außerdem fliegen bei diesem Limit viele Länder raus, die auch schon bei "Menschenrechten", "Pressefreiheit" und "Rechtsstaatlichkeit" rausgeflogen sind. Es entstünde kein zusätzlicher Flurschaden. 
  • und / oder ...


Jajaja, ich weiß, das ist alles Quatsch. Erstens sind wir selbst überhaupt kein Musterländle und müssten uns wegen des Klima-Kriteriums selbst boykottieren. Zweitens würde so viel Ethik den Profitinteressen der global agierenden Konzerne entgegenlaufen und ist ergo ohnehin unrealistisch.

Es sei denn, man wolle es unbedingt!



(via wiki commons)

Doitschlaaaand 1955
Driiiiieeeeems aaaa maiiii Riäl-Littiii ....

Mittwoch, 1. Oktober 2025

Tausend hohle Welten

 

Ich habe Bethesdas "Starfield" jetzt 17 Tage, 11 Stunden und 18 Minuten gespielt, wobei "17 Tage" nicht bedeutet "an 17 Tagen", sondern "17 mal 24 Stunden". Man könnte auch gleich "419:11 Stunden" sagen. Die Einordnung und Bewertung dieses Wertes überlasse ich den Lesys.

Faszinierend an Starfield ist die Konzeption einer offenen Spielwelt, genauer: einem Teil des  Universums mit über 1.000 Welten in über 100 Sternensystemen, die dank KI jeweils einzigartige Bedingungen und Bewohnys haben. Mehr über das Spiel hier. Und obwohl man ohne Besinnen von einem Planeten zum nächsten hoppsen und erkunden und bauen und looten und mit den Lebewesen kommunizieren kann (sofern man sie nicht besser rechtzeitig notwehrniedermetzelt), wurde es mir irgendwann ein klitzebisschen öde.

Kognitive Dissonanz: Warum wird mir eine ganze Galaxie mit über 1.000 Planeten nach vierhundertneunzehn Stunden etwas langweilig? Im realen Leben hänge ich seit über  fünfhunderttausendsechshundertachtundachtzig Stunden auf einem einzigen Planeten herum, meistens sogar nur auf einem Kontinent, allermeistens sogar nur in einem Land, genauer: in einem kleinen, überschaubaren Bereich dieses Landes, ohne dass ich eine vergleichbare Langweile zu empfinden beginne.

Jaja, es gibt technische Einschränkungen, 16,7 Millionen Farben sind zu wenig, die NPCs immer noch zu schematisch, und VR kann noch nicht viel, wenn man ehrlich ist. Ich weiß, man arbeitet dran.

Aber das ist es nicht.

Nach reiflicher Überlegung glaube ich das Kernproblem identifiziert zu haben: Es gibt keinen Sinn! In den über tausend Welten von Starfield gibt es keinen Sinn. Du hüpfst durch die unendlichen Weiten, und irgendwann hast Du intuitiv ein Schema erfasst, nach denen alle  diese Welten funktionieren. Aber die Information ist banal. Da steckt keine Lehre drin, die Dich irgendwie weiterbringt.

Hier, im richtigen Leben, kann ich mich auf meine Wiese¹ unter einen Apfelbaum setzen und Wolken nachschauen, und ich fühle mich philosophisch erhoben, geläutert, erfrischt, bereichert. 

Tausend Welten bringen's nicht. Die Wiese, die bringt's!


Dieses Bild habe ich soeben in meinem Garten geknipst,
dann mit einer KI-Bildbearbeitung modifiziert und
 zum Schluss mit einem kleinen Malprogramm bearbeitet.



¹ Einst war das ein Rasen, aber gemeinsam haben wir beschlossen, den Spießer-Ehrgeiz aufzugeben.