Ich habe Bethesdas "Starfield" jetzt 17 Tage, 11 Stunden und 18 Minuten gespielt, wobei "17 Tage" nicht bedeutet "an 17 Tagen", sondern "17 mal 24 Stunden". Man könnte auch gleich "419:11 Stunden" sagen. Die Einordnung und Bewertung dieses Wertes überlasse ich den Lesys.
Faszinierend an Starfield ist die Konzeption einer offenen Spielwelt, genauer: einem Teil des Universums mit über 1.000 Welten in über 100 Sternensystemen, die dank KI jeweils einzigartige Bedingungen und Bewohnys haben. Mehr über das Spiel hier. Und obwohl man ohne Besinnen von einem Planeten zum nächsten hoppsen und erkunden und bauen und looten und mit den Lebewesen kommunizieren kann (sofern man sie nicht besser rechtzeitig notwehrniedermetzelt), wurde es mir irgendwann ein klitzebisschen öde.
Kognitive Dissonanz: Warum wird mir eine ganze Galaxie mit über 1.000 Planeten nach vierhundertneunzehn Stunden etwas langweilig? Im realen Leben hänge ich seit über fünfhunderttausendsechshundertachtundachtzig Stunden auf einem einzigen Planeten herum, meistens sogar nur auf einem Kontinent, allermeistens sogar nur in einem Land, genauer: in einem kleinen, überschaubaren Bereich dieses Landes, ohne dass ich eine vergleichbare Langweile zu empfinden beginne.
Jaja, es gibt technische Einschränkungen, 16,7 Millionen Farben sind zu wenig, die NPCs immer noch zu schematisch, und VR kann noch nicht viel, wenn man ehrlich ist. Ich weiß, man arbeitet dran.
Aber das ist es nicht.
Nach reiflicher Überlegung glaube ich das Kernproblem identifiziert zu haben: Es gibt keinen Sinn! In den über tausend Welten von Starfield gibt es keinen Sinn. Du hüpfst durch die unendlichen Weiten, und irgendwann hast Du intuitiv ein Schema erfasst, nach denen alle diese Welten funktionieren. Aber die Information ist banal. Da steckt keine Lehre drin, die Dich irgendwie weiterbringt.
Hier, im richtigen Leben, kann ich mich auf meine Wiese¹ unter einen Apfelbaum setzen und Wolken nachschauen, und ich fühle mich philosophisch erhoben, geläutert, erfrischt, bereichert.
Tausend Welten bringen's nicht. Die Wiese, die bringt's!
Dieses Bild habe ich soeben in meinem Garten geknipst,
dann mit einer KI-Bildbearbeitung modifiziert und
zum Schluss mit einem kleinen Malprogramm bearbeitet.
¹ Einst war das ein Rasen, aber gemeinsam haben wir beschlossen, den Spießer-Ehrgeiz aufzugeben.