Gerade die rbb-Doku "F*ck Berlin: Folge 2: Kinky" gesehen. Stelle fest:
- Gut, dass ÖRR sich endlich so offen und positiv an derlei Themen herantraut.
- Kinky scheint ausschließlich bei gutaussehenden weiblichen Mittzwanzigerinnen stattzufinden. Oder spiegeln sich da nur die Präferenzen der Macher*innen der Doku?
- Indem ich mich selbst in distanzierter Außensicht ansehe, wie ich mir diese Doku ansehe, explodiert mein innerer Spießer vor Empörung und suggeriert mir ein Selbstbild als sabbernden, notgeilen dirty old man, der mit seinen demnächst 62 Jahren doch, bitteschön, das gesamte Thema Sexualität im allerweitesten Sinne schleunigst ad acta legen sollte, diese erbärmliche, lächerliche, alte Pottsau!
- Prompt reagiert ein anderer, offenbar progressiverer Teil meines Großhirns mit der Frage, warum, bitteschön, ich mich mit 250 Jahre alter Spießbürger-Moralkacke blockieren soll und warum Comfreys Gesetz "Wenn zwei sich einig sind, ist alles möglich." nicht auch für mich gelten soll.
Es entsteht ein, öhm, interessanter innerer Dialog, den evolutionär ältere Teile meines Hirns mit nicht-zitierfähigen Neologismen zur Selbst-Beleidigung befeuern.
Die Ergebnisse in Kürze:
- Es ist kein Age-ismus, wenn ältere Menschen von jüngeren sexuell weniger anziehend empfunden werden. Bei der Paarung jüngerer Menschen ist die Herstellung genetischer Vielfalt wahrscheinlicher, als wenn der uralte Revierbulle sich immer wieder nur mit dem erfahrensten Weibchen paart. Da genetische Vielfalt ein Selektionsvorteil¹ ist, handelt es sich hier um ein evolutionär stabilisiertes Verhalten.
- Völlig unabhängig davon werde ich mir meinen ungebrochenen Spaß an Körperlichkeit, an Sex of any colour and any kind weder nehmen lassen noch selbst verbieten noch von irgendwem mies machen lassen, erst recht nicht von mir selbst.
¹ Hört guuut zu, ihr Rassisten aller Länder!
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