Freitag, 19. Mai 2017

Ja, wir sind pingelig, und das ist gut so!


Da derzeit endlich mit dem untragbaren Wehrmachts-Traditionsbewusstsein der Bundeswehr aufgeräumt wird [*1], wird es garantiert auch wieder grantelnde Stimmen geben, die da sagen, man stelle sich nun aber zu sehr an und die fragen, ob es - gerade bei der Bundeswehr - nichts Wichtigeres gäbe, als Kasernennamen zu ändern oder Nazi-Symbole von Kampfjets zu entfernen. Die Stimmen werden leise sein, kaum zu hören, aber schäbigerweise auch kaum zu überhören.

Und die Antwort lautet: Nein! Es gibt nichts Wichtigeres.

Richtig ist, dass es sich dabei in materieller Hinsicht um Kleinigkeiten handelt. Richtig ist aber auch, dass die rechten Arschlöcher diese Kleinigkeiten immer wieder zu großen Symbolen des "Es-war-ja-doch-nicht-alles-schlecht!" aufblasen. Ihre faschistische Grundeinstellung blähen sie natürlich nicht alltäglich in die Welt, dazu sind sie feige. Aber eine "Rommel-Kaserne" oder ein rostiger Wehrmachts-Helm triggert bei ihnen einen bedingten Fascho-Reflex, einen öffentlichen wehrmachtsmilitaristischen Orgasmus.

Kein schöner Anblick und gefährlich für leicht beeinflussbare, schwache Geister.

Solange es diese paar Dummbratzen gibt, und es sind wirklich nur ganz wenige, die mit diesem Teil unserer Geschichte nicht vernünftig umgehen können, so lange muss die überwältigende demokratische Mehrheit einer Gesellschaft eben darauf achten, den Zugriff auf derartige Symbole strikt zu minimieren.

Man stellt einem Alkoholkranken auch nicht überall 'nen Schnaps in den Weg, wenn er sich ohnehin längst die Großhirnrinde weggeflext hat.





(via taz.de)
Der Schoß ist fruchtbar noch! Wessen persönliche mentale Entwicklung auf der Stufe eines 11-jährigen stehen bleibt, der ist nun mal leicht zu beeinflussen. Ich sage ungern was Gutes über Frau von der Leyen, sehr ungern, aber hier hat sie meine volle Unterstützung.








[*1] Apropos: Wird jetzt eigentlich auch der Eurofighter umlackiert, der die Ostfront-Tradition ewig fortschreibt?