Mittwoch, 10. Mai 2017

FURRRRZ!


Köstlich! Lustig! Amüsant ... bescheuert!

Zitat DLF: "Im Schulunterricht sollten nach Ansicht von Experten mehr digitale Lehrmittel eingesetzt werden. Grundschüler, die einmal pro Woche am Computer arbeiteten, hätten deutlich bessere Kompetenzen im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften, erklärte der 'Aktionsrat Bildung' in einem Gutachten, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 
(...) 
Mit Blick auf den demografischen Wandel in Deutschland plädierte der Aktionsrat zudem für eine bessere Ausbildung der Lehrer im Umgang mit Flüchtlingen."

Dazu ergänze ich, dass der "Aktionsrat Bildung" ledigleich eine formlose Gruppe ist, die von der formlosen "Vereinigung der bayrischen Wirtschaft e.V." beauftragt und gesponsert wird. Hochwertvokabeln wie "Experten" und "Gutachten" machen völlige Sinnfreiheit wett.

Gleichzeitig moniert der Deutsche Arbeitgeberverband, wieder mal und zufällig ebenfalls auf dem DLF-Portal, dass die Schulen im Allgemeinen und Gymnasien im Besonderen die Berufsorientierung stärker in den Vordergrund schieben sollen.  

Es bleiben wieder diese bohrenden Fragen:

  • Woher wissen die Jungs, dass monokausal die Computer ursächlich für die deutlich besseren Kompetenzen der SchülerInnen waren? 
  • Was genau meint man eigentlich, wenn man von digitalen Kompetenzen spricht?
  • Wer wird den ganzen Krempel finanzieren? 
  • Wie dummdreist muss man eigentlich sein, um sich mit so viel vorgetäuschter Kompetenz und Legitimation an die Medien zu wenden?
  • Warum filtern professionelle journalistische Institutionen diese Null-Informationen nicht rechtzeitig?
  • Was hat eigentlich Priorität: Integration? Inklusion? Soziale Kompetenzen? Erziehungsdefizite bei den SchülerInnen aufarbeiten? Berufsorientierung, also kapitalistische Verwertungsinteressen? Computerei? Oder, worüber niemand mehr spricht, der ursprüngliche, der verfassungsmäßige Auftrag von Schule, die Erziehung zu mündigen, kritischen StaatsbürgerInnen?

Und bezogen auf den letzten Punkt sage bitte niemand, alles sei gleichermaßen prioritär.

Wer alles wichtig findet, hat keinen Plan.


(verändert via wiki commons)
 Wieder mal nur reichlich heiße Luft ...