Samstag, 1. Oktober 2016

Für eine deutsche Leitkultur


Ein Bürgermeister wird niedergeknüppelt und plötzlich kommen Leute auf die Idee, eine Demokratie müsse wehrhaft sein.
  • Ich bin dafür. 
  • Ich bin auch dafür, dass es eine deutsche Leitkultur gibt, definiert als ein Übereinkommen darüber, was die Leute, die hier leben, als gesellschaftliches Ideal im Koppe tragen. Diese Leitkultur enthält keinen Funken des unerträglich dummen und arroganten Schwachsinns der ewigen Spießer-Bratzen, egal, welche Farbe, Religion, sexueller Orientierung oder welchen Herkunftslandes. Die deutsche Leitkultur bedeutet: Angstfreies-Andersein-Dürfen, Eigenverantwortung, Mitgefühl, Solidarität und Die-Starken-helfen-den-Schwachen.
  • Ich bin auch dafür, dass wir mal wieder ganz deutlich sagen, dass wir Europas westliche (!) Demokratien, zumindest die Menschen darin, trotz aller, ach, so berechtigten Kritik, insgesamt und eigentlich für einen Haufen echt sympathischer Knallköppe halten und dass es ansonsten nur viel, viel schlechtere Formen nationalen und internationalen Zusammenlebens gibt.
  • Ich bin dafür, dass Leute, die z.B. sagen "Erdogan ist mein Präsident!" ihre deutsche Staatsbürgerschaft aufgeben und dahin gehen, wo dieser Präsident Macht hat.
  • Ich bin dafür, dass Leute, die sagen "Gottes / Allahs / Jahwes Gesetz bzw. die Prozessvorgaben des Mitsubishi-Konzerns [*1] stehen über deutschem Recht." ihre deutsche Staatsbürgerschaft aufgeben und auch irgendwo hin gehen, wo diese Aussage zutrifft.
  • Ich bin dafür, dass Leute, die ihren Firmensitz ins steuergünstige Ausland verlegen oder auf andere krumme Touren versuchen, sich auf Kosten der Gemeinschaft unfair und besinnungslos zu bereichern, ihre deutsche Staatsbürgerschaft aufgeben und in ebendieses Ausland oder sonstwohin gehen.
  • Ich bin dafür, dass Leute, die ein System von Freiheit, Gleichheit und Demokratie mit freien, gleichen und geheimen Wahlen ablehnen und durch irgendeinen rechten oder linken oder religiösen Fascho-Scheiß ersetzen wollen, ihre deutsche Staatsbürgerschaft aufgeben und gemeinsam zum Südpol gehen.


Jaja, nun könnte man einwenden, dass, wenn wir alle Arschlöcher zum Südpol (oder sonstwohin) schickten, es hier ziemlich viel weniger Menschen gäbe. Äh ... Ja ... !? Ist das jetzt ein Argument für oder gegen meine Thesen? Man stelle sich vor: Nur noch die, sagen wir, halbe Bevölkerungsdichte und nur noch die friedlichen, normalen Knallköppe wie Du und ich? Klingt doch großartig!



(verändert via wiki commons)
Der Südpol den Arschlöchern!







[*1] Kein Witz. Das ist mir wirklich passiert. Bei einer Unklarheit zu Reparaturbedingungen. Ich: "Was Sie da machen, widerspricht den rechtlichen Vorgaben." Mitsubishi-Mitarbeiterin: "Die rechtlichen Vorgaben interessieren mich nicht. Es steht in den Betriebsanweisungen von Mitsubishi. Ich kann's Ihnen zeigen!" Wow! Konzerne sind exterritorial. Das wusste ich nicht. Aber es klingt logisch. Fairerweise muss ich ergänzen, dass der Geschäftsführer des Autohauses kurz darauf das deutsche Rechtssystem in seinem Laden wieder in Kraft gesetzt hat.











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