Mittwoch, 18. Juni 2025

Süße Kätzchen, tabuloser Sex, hemmungslose Gewalt - ach nee, wieder nur Fliegebilder


Wenn andere Bilder von ihren Katzen, Blumen, Gartenvögeln oder Pimmeln veröffentlichen, dann darf ich auch Fliegebilder.

Gestern Abend wieder der Bogen Hatten - Schwanewede - Sandstedt - Butjadingen - Jaderberg und dann noch hierhin und dahin kreuzend wieder zurück.

↓ Erstmal das rituelle Eingangsmotiv: Hunte mündet in die Weser. Möchte ich wissen, was den hellen Streifen verursacht, der sich mitten in der Weser abzeichnet und der da sonst nie zu sehen ist? Möchte ich das wirklich wissen? Ich weiß es nicht.



↓ Harriersand querab. Into the great, white open ... Da links im Bild, sind das Teiche oder Güllebecken? Möchte ich das wirklich wissen? Ich weiß es nicht. Aber es erschreckt mich immer wieder, wie ausgeräumt diese Agrar-Industrie-Landschaft links und rechts der Weser ist. Lasst Euch von dem Grün nicht täuschen, ökologisch ist das Ganze nur wenig wertvoller als ein betonierter Parkplatz.



↓ Derartige Bilder muss man trotz allem einfach geniessen. Die Strahlenbahn der Sonne über der Weser (im Vordergrund) und dem Jadebusen (hinten). Als kleiner Punkt in der Weser die Fähre Brake-Sandstedt.



↓ Mir ist durchaus klar, dass unsere Energiegewinnung nachhaltig sein bzw. werden muss. PV ist dabei ein ganz wichtiger Aspekt. Aber es sieht scheiße aus. Im öffentlichen Diskurs wird zunehmend gern übersehen, wieviel Energie man gewinnen kann, indem man sie einspart, also nicht verbraucht. Natürlich mindert das die Profite der Konzerne, deshalb ist das wohl keine so beliebte Lösung. Aber wenn ich mir vorstelle, die ganze Welt sei mit PV zugepflastert? Hm.



↓ Bleiben wir beim Thema "Energiegewinnung sieht scheiße aus."


Voilà, das Atomkraftwerk Unterweser, von 1979 bis 2011 am Netz, für Fliegerys aus gutem Grund immer noch Sperrgebiet. Vor einem Monat, im Mai 2025 begann angeblich der sogenannte "Rückbau" mit dem Ausbau der Dampferzeuger, die aufwändig in Schweden entsorgt werden müssen. Was ist eigentlich in den 14 Jahren dazwischen passiert? Ach ja, AKW Unterweser dient nach wie vor als Zwischenlager für Atommüll, von dem niemand weiß, wohin sonst.

Stimmt es, dass die neue Wirtschaftsministerin sich neulich  stickum mit Vertretern der Energiekonzerne getroffen hat, um über den Wiedereinstieg zu reden? Nein, völlig undenkbar! So blöd kann niemand sein.

↓ Die tiefstehende Sonne hebt ja Konturen besonders gut hervor. Natürlich habe ich bei normaler Beleuchtung nicht so eine runzelige, faltige Hackfresse ¹, sondern glatte, zarte, straffe Haut in jugendlichem Antlitz.




¹ Ja, ich gebe zu, ich habe bei diesem Photo in selbstquälerischer Weise den Kontrast noch ein bisschen hochgedreht. Aber nur ein bisschen. Und das Original hat mich hinreichend schockiert.







Dienstag, 17. Juni 2025

Beim Lesen der Nachrichtenportale

 

Iran, Russland, Israel, Taiwan, Ukraine, Grönland, Kaschmir, Syrien, Holocaust, Menschenrecht, Menschenunrecht, Völkerrecht, Völkerunrecht, Genozid, Terror, taktisches Lügen, strategisches Lügen, öffentlich-rechtliches Lügen, Korruption, Machtmissbrauch, Geldmissbrauch, Vertrauensmissbrauch, egal, egal, egal. 

Nachrichtenportale lesen ist wie Apnoe-Tauchen im Abflusskanal. Gequirlte Scheiße spült Dich fort, der Druck nimmt zu, die Luft wird knapp, Du würdest gerne wieder auftauchen, aber das enge Rohr bietet kein Entrinnen ...


(überarbeitet via wiki commons)








Sonntag, 15. Juni 2025

Weltweit nichts Neues

 

Manchmal habe ich das Gefühl, es gibt hier nichts mehr zu erzählen. Ein öffentlicher Weblog sollte öffentliche, keine privaten Themen bearbeiten. Veröffentlichenswert ist nur, was gesellschaftlich relevant ist, relevant ist nur, was der Veränderung bedarf.

Was also Weblogs und Journalismus gemeinsam haben: Sie sind entweder gesellschaftskritisch und also relevant oder trivial und irrelevant.

Wenn man Gesellschaftskritik lange genug betreibt, stößt man immer wieder auf drei altbekannte Ursachen:

1. Geld 
Folge bei jedem gesellschaftlichen Problem dem Geld. Am Ende steht jemand, der*die bereits tausendfach mehr akkumuliert hat, als sie*er jemals zur Befriedigung ihrer*seiner Bedürfnisse ausgeben kann, aber krankhaft bestrebt ist, immer und immer mehr zu akkumulieren.

2. Macht
Folge alternativ oder ergänzend der Sucht nach persönlicher Macht. Am Ende steht immer ein alter, weißer Mann (TM)¹, der einen psychopathischen Zwang verspürt, möglichst vielen anderen seinen Willen aufzuzwingen. Ja, da gibt es auch Verbindungen zum Geld, aber krankhafte Machtsucht manifestiert sich meist bei politischen und religiösen Fundamentalisten. Geldsucht existiert auch unabhängig von Politik und Religion.

3. Die doofe Herde
Mindestens (!) 95 Prozent der Menschheit ist so doof, sich von den Protagonistys von Geld und Macht korrumpieren zu lassen. Das Mittel der Korruption ist das windige Versprechen, einen Femto-Anteil² an dem Geld und / oder der Macht zu erhalten, sofern man lebenslängliches Wohlverhalten gegenüber dem berüchtigten einen Prozent der maximal geld- und machtgeilen Menschen beweist.

Das berüchtigte eine Prozent, die fünfundneunzig doofen Prozente - was ist mit der Differenz? Vier Prozent sind restlicher geistiger und wirtschaftlicher Mittelstand. Wir haben uns durch unseren Anteil am korrumpierten Leben ein leidliches Auskommen gesichert, unsere Schäfchen ins Trockene gebracht, und nun motzen wir von dieser sicheren Warte aus, wie schrecklich das doch alles ist. 

Die Herrschenden lassen uns gewähren. Denn wir haben ja überhaupt keine Wirkung, verleihen dem Ganzen nur so eine gefühlte Pseudo-Pluralität und stabilisieren damit den ganzen Kackscheiß zusätzlich. 

Mein Weblog - Demokratie-washing vom Feinsten!

Mir ist schlecht.


(Wäscherin, Anfang 20. Jhdt. - verändert via wiki commons)





¹ Nochmal: Ein "alter, weißer Mann" zu sein, hat nichts mit Alter, Hautfarbe und Geschlecht zu tun. Jede vergrätzte, krankhaft egomanische Person kann die Rolle übernehmen.

² Ich hatte ursprünglich "Nano-Anteil" geschrieben, aber "Nano" beschreibt ein Milliardstel. Das hätte ja bedeutet, Du bekämst für jede Milliarde Euro bzw. Dollar, die irgendwo in Privatbesitz ist, einen Euro bzw.Dollar! Traumtänzer! Femto-Anteil bedeutet, Du bekommst für 10.000 Milliarden Euro bzw. Dollar einen Euro bzw. Dollar als Bestechungssumme. Elon Musk hat 410 Milliarden und schuldet Dir also 0,041 USD. Bei "Nano" wären es 410,00 USD! Ich finde, die 4 ct sind schon recht happig. Du solltest froh und dankbar sein!









Montag, 9. Juni 2025

Verrückte Assoziation

 

Ich glaube, ich habe wirklich 'ne Macke: Mein Hirn verknüpfte gerade unwiderruflich zwei  völlig unterschiedliche Bilder. 

Zunächst ist da das Bild von Freikorps-Soldaten, Berlin, 1919. Militärisch ausgerüstete Männer vor einem Militärfahrzeug in einer zivilen Umgebung. Die Männer sind bewaffnet als zögen sie in einen Krieg. Ihr Gesichtsausdruck ist entschlossen, fast schon herausfordernd, ihre Körperhaltung verrät Selbstbewusstsein und gespanntes Abwarten. Dabei ist ihr Auftrag nach dem damals gültigen Verfassungsrecht höchst umstritten und hat die Qualität eines Staatsstreichs. Aber ganz offensichtlich scheißen die Männer auf besagte Verfassung, und entspräche ihr Einsatz nicht ohnehin ihrer autoritaristischen Grundhaltung, könnten und würden sie sich ganz sicher auf den "Befehlsnotstand" berufen, wenn jemand später ihr verfassungsfeindliches Verhalten hinterfragen würde. 

(via wiki commons)


Dagegen das Bild der National-Guard-Soldaten, Los Angeles, 2025. Militärisch ausgerüstete Männer ... äh ... oh ... !

(stark verändert via tagesschau.de)







Dienstag, 3. Juni 2025

Verfertigung der Gedanken beim Denken

 

Mich beschäftigte eine Frage zur Ethik: 

Wenn ein Volk in einer freien, gleichen, geheimen Wahl zwischen einem tendenziell demokratischen und einem anti-demokratischen, autoritären, arschlöchigen Kandidaten das autoritäre Arschloch wählt, und sei es auch mit noch so knapper Mehrheit, was sagt das dann über dieses Volk?

Kann ich den statistischen Befund ignorieren, dass es eine 50,9%ige Chance gibt, dass dey nächsty Poly, dey mir begegnet, bewusst besagtes Arschloch gewählt hat? Darf ich das ignorieren? Vergleichbare Situationen in der Türkei, Ungarn, USA u.v.a.m. Auch Bewohnerys doitscher Bundesländer, in denen die rechtsextreme Nazi-AfD stärkste Kraft ist, begegne ich mit vorsichtiger Distanziertheit, und ich habe da irgendwie irgendwo vollstes Verständnis für mich selbst.

Die ethische Frage lautet: Sind Vorurteile unter bestimmten Umständen gerechtfertigt?

Ich habe wirklich einige Tage über die ethischen Implikationen nachgedacht und komme zu folgendem Ergebnis:

  1. Die Frage, ob eine Voreingenommenheit gegen die Bewohnerys von Fascho-Ländern gerechtfertigt ist, stellt sich wirklich nur unter der Bedingung freier, gleicher und geheimer Wahl. In etablierten Diktaturen kann man die Bewohnerys nicht für "Wahl"-Ergebnisse verantwortlich machen. Man könnte höchstens fragen, welche Verantwortung das Wahlvolk beim Zustandekommen der diktatorischen Verhältnisse hatte.
  2. Betrachten wir Beispiele wie Ungarn, Türkei, Polen, USA, wird klar, dass es zunehmend realitätsfern wäre, diese Staaten als "normal" im Sinne westeuropäischer (=EU-)Standards oder sonstwie freiheitlich-demokratischer Regeln zu betrachten. Diese Einschätzung ist auch bei künftigen Entscheidungen auf internationaler Ebene zu berücksichtigen, anders formuliert: Das Vorurteil auf staatlicher Ebene ist vernunftbasiert begründbar.
  3. Eine allgemeine Voreingenommenheit darf aber keinesfalls (!) ungeprüft auf einzelne Menschen übertragen werden. Wir würden der überwiegenden Mehrheit (etwa 70 %) der Sachsys, Thüringys und Brandenburgys Unrecht tun, sie mit den hirntoten Braunbratzen in einen Topf zu werfen. Und es gibt viele Türkys, Polys, Ungarys, Amys etc., die unter den autokratischen Regimes leiden. Diese Menschen verdienen Empathie und Solidarität.


(via wiki commons -
Dass Goethes "Heideröslein"
 Vergewaltigungen legitimiert,
ist allgemein bekannt, oder?)



"Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
Ob sich das Herz zum Herzen findet!
Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang."

Schiller, Glocke








Sonntag, 1. Juni 2025

Persönliche Daten und Nicht-Reiseziele


Wenn es um den Schutz personenbezogener Daten geht, fühle ich mich oft wie ein paranoider, spießiger, aus der Zeit gefallener Schisser. Und weil's in diesem Bereich naturgemäß nur wenig handfeste Beweise aber viele Warnungen und Vermutungen gibt, gibt es auch eine schwiemelige Grenze zu mehrweniger abgedrehten Verschwörungstheorien. Es ist anscheinend nur den Expertys an vorderster Forschungsfront vorbehalten, konkrete, zutreffende Aussagen zu machen.

So richtig mickrig und mies fühle ich mich, wenn ich sehe, mit welcher Selbstsicherheit und Nonchalance viele Menschen in meinem Umfeld mit Datenschutz umgehen. Da ist einerseits ein hohes Misstrauen, denn die Leute sind ja nicht doof, und andererseits ist da sehr viel "Ja-aber-ich-muss-bei-[Platzhalter für irgendeinen globalen Datenkraken]-bleiben-denn-meine-[Platzhalter für weitläufige Verwandte, Bekannte, berufliche Kontakte]-sind-da-ja-auch!"

Von derlei Rumgeeiere bin ich nicht frei, hätte längst meinen e-mail-Provider europäisieren müssen, aber welche Katastrophe bedeutete eine Änderung meiner e-mail-Adresse, und von Amazon kann ich trotz allem auch nicht die Finger lassen. Wir sind doch alle fröhliche Sünderys.

Allerdings ist das mit der Fröhlichkeit längst vorbei: Die Trump-Junta hat jetzt ganz offiziell verordnet, das Online-Verhalten von Ausländern zu kontrollieren, und wer Missliebiges verlauten ließ, kommt nimmer rein. Der Ziegenpeter hat's vor Jahren ähnlich schon getrieben.

Was lernen wir daraus? 

Es gibt nix Schwachsinnigeres als den Spruch "Datenschutz interessiert mich nicht, ich hab' nix zu verbergen!" Es geht nicht (nur) darum, was gegenwärtige Autokraten mit Deinen Daten machen. Es geht (auch) darum, was künftige damit machen werden. Als in den U.S. of A. die Gesetze zu Schwangerschaftsabbrüchen faschistoidisiert und patriarchalisiert wurden, hatten viel Frauen plötzlich Angst, ihre Google-Maps-Timeline könnte vergangene Aufenthalte in der Nähe (!) entsprechender Kliniken verraten. Klar soweit?

Und aus Gründen der Solidarität sage ich hier:

  • Trump ist ein Autokrat, ein Lügner, Egomane, Psychopath, umgeben von einer ekelerregenden Meute von Schleimerys. Dass sie ihn wiedergewählt haben und dass sie nicht spätestens jetzt revoltieren, werfe ich allen USA-nys vor. Ich bin absolut der Auffassung, dass die Palästinenserys gerade das Opfer eines Genozids werden, verantwortet von einem israelischen Verbrecher, der den Krieg immer weiter eskalieren muss, weil ihm im Friedensfalle der längst fällige Prozess und die längst verdiente Gefängnisstrafe droht.
  • Für Erdogan, den alten Ziegenpeter, gilt das gleiche wie für Trump, nur, dass E. sich obendrein auch noch durch seine erbärmliche Selbstüberschätzung weltweit lächerlich macht. T. ist ein gefährlicher Irrer, E. ist eher die Miniaturausgabe.
  • Weiter: Was für Länder müssen das sein, in denen der Staat meint vorschreiben zu müssen, wer wen lieben darf? Bestimmt sind die Menschen da so notgeil, dass sie sich andernfalls wollüstig auf jeden Aspekt der belebten und unbelebten Natur stürzten. Dass man Kinder, Jugendliche und ein paar höhere Wirbeltiere vor sexuellen Zudringlichkeiten schützen muss, versteht sich von selbst - aber sonst?
  • Was für Länder müssen das sein, in denen der Staat meint, überall Flaggen drapieren zu müssen? Wie vergeßlich müssen die Bewohnerys sein?
  • Was für Länder müssen das sein, in denen der Staat eine Religion verordnet? Sind die Bewohnerys latente Satanistys?
  • Was für Länder müssen das sein, in denen der Staat meint, patriarchale Strukturen bis in die Familien hinein verordnen zu müssen? Wissen die Männer dort etwa, dass sie den Frauen unterlegen sind? Und wenn ja: Sind die Männer dort solche Lappen, dass sie sich außer qua Verordnung  nicht durchsetzen können?
  • Was für ein schlechter, schwacher und einfältiger Gott muss das sein, der sich durch Gewalt und Unterdrückung, durch Mord- und Totschlag verteidigen lässt?

So, bis auf ein paar westeuropäische Staaten und Kanada müsste ich jetzt alle Staaten so weit beleidigt haben, dass ich dort auf Visas und anderweitige Zuwendung nicht zu hoffen brauche. Das ist ein billiges Vergnügen für mich, denn ich hatte sowieso keine Lust, in so intolerante Fascho-Kack-Länder zu fahren. Ich verstehe auch überhaupt nicht, wie man im Jahre 2025 noch in die Türkei fahren kann. Oder nach Saudi-Arabien. Oder Israel. Oder, neu, in die USofA. Himmel, ich habe schon keinen Bock mehr auf Thüringen und Sachsen-Anhalt, weil da so viel Braunbratzen rumlaufen. Was soll ich dann in dem Land, das Trump wieder(!)-gewählt hat?



(Erdogan via wiki commons, verändert)

Du willst wirklich bei Leuten Urlaub machen, 
die diesen Knallkopp immer und immer wiederwählen?

Der buchtet unsere Landsleute ein,
wenn sie ihn kritisieren, 
das ist Dir klar, oder? 









Samstag, 24. Mai 2025

Die Dogmen des Naiven 2

 
Fortsetzung der Liste meiner Dogmen. Tante Wiki versteht unter einem Dogma "... eine grundlegende, normative Lehraussage, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird." Mir ist klar, dass der öffentliche Diskurs längst über meine naiven Normen weggewalzt ist. Für mich und wie ich die Welt sehe, bleiben sie aber unumstößlich.


5. Die Starken müssen die Schwachen schützen. Ob wir hier von körperlicher, militärischer, wirtschaftlicher oder intellektueller Stärke reden, hängt, loggisch, vom Kontext ab. Wenn die Starken ihre Stärke benutzen, um die Schwachen auszubeuten und zu unterdrücken, ist das das zweitschlimmste Verbrechen, das überhaupt denkbar ist.

6. Das schlimmste denkbare Verbrechen ist, Menschen wie Dinge zu behandeln¹. 

7. Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst. Ich weiß immer noch nicht, was an dieser sogenannten Goldenen Regel so kompliziert ist, dass niemand sie zu verstehen scheint. Zumal sie in jeder größeren Philosophie und Religion wiederzufinden ist.

8. Something completely different: Wenn die Mitarbeiterys eines Supermarktes dauerhaft mürrische Miene zeigen, wenn sie nur minimale Freundlichkeit signalisieren, wenn trotz riesigen Kundenansturms nicht alle Kassen besetzt werden, dann richtet sich das nicht gegen Dich persönlich. Derartige Mitarbeiterys werden wahrscheinlich ziemlich mies behandelt, erhalten nur erbärmliche Löhne, und die Fähigen unter ihnen sind wahrscheinlich längst in attraktivere Verhältnisse gewechselt. Als Gewerkschaftlery solltest Du derartige Läden nicht durch Umsatz belohnen. Kaufe immer da, wo die Mitarbeiterys am fröhlichsten sind.

9. Apropos Konzerne und Kundys: "Mach's-Dir-selbst"-Kassen im Einzelhandel und die arrogant-dämlichen Surrogat-Roboter der Hotlines beweisen brutalst, wie überaus lästig Kundys sind. Ok, Lektion gelernt. Ich spüre, wenn ich wo unerwünscht bin. Dogma: Da meine Konsumwünsche so viel Beschwerlichkeiten verursachen, kaufe ich einfach nix mehr. Ist auch besser für die Umwelt. Und Minimalismus ist ein geiles Lebensgefühl. Das bisschen, was ich wirklich brauche, kaufe ich via Bezos (ja, ich weiß!) oder, lieber noch, bei ein paar Einzelhandels-Läden in meinem Umfeld, wo's noch menschelt. 

10. Fortsetzung folgt.


(verändert via wiki commons)

Plattgewalzt: Das Gutmenschentum

Jaaa, ich weiß, wie aus der Welt gefallen meine weichgespülte, links-versiffte Menschenrechts-Heititeiti-Intellektuellen-Wichser-Meinung wirkt - angesichts eines Zeitgeistes, der immer radikaler kapitalistisch und faschistisch zu werden scheint. Aber wenn alle Welt zum Arschlochismus konvertiert, ist's besonders wichtig, sich auf das Eigentlich-Richtige zu besinnen (und es auszusprechen).








¹ vgl. Pratchett T.: Ruhig Blut, 2005; "'Es gibt kein Grau, nur Weiß, das schmutzig geworden ist. Ich bin überrascht, dass Sie das nicht wissen. Und Sünde, junger Mann, ist, wenn Sie Menschen wie Dinge behandeln. Einschließlich sich selbst. Das ist Sünde.'
(...)
'Oh, ich bin sicher, es gibt schlimmere Verbrechen.'
'Aber sie beginnen damit, über Menschen als Dinge nachzudenken.'"





Donnerstag, 22. Mai 2025

Die Dogmen des Naiven 1


Ich weiß, wie grottig die Realität aussieht. Ich sehe auch, dass der Abgrund immer größer, schwärzer, tiefer wird. Mit letzter Kraft, mit Zähnen und Krallen halte ich dennoch an ein paar ganz naiven Ideen fest. 


(mit Elementen via wiki commons)


1. Ministerys sind in einem Land jeweils die bestgeeigneten Menschen, um ihrem Ministerium vorzustehen. Andernfalls würden ja die Ratten in der Bildsäule, die es auch in jedem Ministerium gibt, allüberall die Macht übernehmen. Ministery sind wichtig, weshalb sie bei erwiesener Unfähigkeit sofort ausgetauscht werden müssen.

2. Ministerys, Abgeordnete, Deligierte usw. haben NICHT die Aufgabe, ihre jeweilige Heimat zu bevorteilen, sondern sie sollen das Wohlergehen des großen Ganzen fördern.
Europa-Abgeordnete sollen ganz Europa fördern. Bundestagsabgeordnete sollen für ganz Doitschland verantwortlich sein, Landtagsabgeordnete für ihr gesamtes Bundesland. Die Auffassung, ein doitsches Politiky müsse in Brüssel bzw. Straßburg doitsche Interessen vertreten, ist doch dumm. Wer, wenn nicht die Parlamentarys, soll denn sonst für das Wohlergehen Europas kämpfen? Der Satz "Er geht für Bayern in den Bundestag." ist Ausdruck tiefsten Nichtverstehens dessen, wie Politik in Deutschland funktioniert.

3. "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht..." Wer aus taktischen Gründen bewusst Wahrheitswidriges sagt, ist definitiv raus. So jemandem darf man nicht trauen, weder in der Politik noch im Geschäftlichen. Je höher das Amt, desto höher die Ansprüche an die Wahrhaftigkeit. Verdorbenes Vertrauen kann man irgendwann zurückgewinnen, aber das ist ein langer, mühsamer Prozess.

4. Es gibt nichts Erbärmlicheres als Menschen, die um ihres eigenen Vorteils willen andere benachteiligen. Wenn Einzelhandel meint, Dich mit windigen Schummeleien betrügen zu müssen, boykottierst Du natürlich. Wo soll das den andernfalls enden? Wie kann man ohne Vertrauen einkaufen? Wie dumm und raffgierig muss einy Einzelhändly sein, das Vertrauensverhältnis mit ens Kundys zu riskieren?

5. Fortsetzung folgt.










Dienstag, 20. Mai 2025

Bringt's nich': High & Slow

 

Dieses Dauer-Hochdruck-Gebiet mit Wind und Thermik macht für Wetter-Sensibelchen wie mein Flugzeug und mich die Planung fliegbarer Zeiten nicht leicht. Gestern war da wieder ein abendliches Zeitfenster.


↑ Über der Wesermarsch zu fliegen ist im Zweifelsfall eine sichere Kiste, weil trotz der wochenlangen Trockenheit dort noch alles ziemlich nass ist, was wiederum gut gegen allzuviel "Baller-Thermik" hilft.


 
↑ Mein treuer Brummer war gestern im Höhenrausch, und ich ließ ihn auf 600+ Meter steigen. Viele Fliegerys fühlen sich erst ab dieser Höhe sicher, aber ...


↑ ... man sieht ja nicht wirklich viel, nicht nur wegen des Dunstes.

↓ Da lob' ich mir doch mein natürliches Biotop, low and slow irgendwo zwischen 180 und 230 Metern über Grund. Da kannste praktisch den Leuten auf'n Kaffeetisch schauen: 




↓ Kurz vor der Landung habe ich mir dann noch einen gierig-geiernd-sensationslüsternen Blick auf eine Brandstelle gegönnt, die neulich durch Presse, Funk und Fernsehen¹ dröhnte und Hatten für fast zwei Minuten berühmt machte. 


Da ich meinen Anfall gaffender Sensationslüsternheit 200 Meter höher und mit reichlichem An- und Abstand auslebte, fand ich's auch nicht moralisch verwerflich. Erstaunt war ich, dass immer noch Feuerwehr vor Ort war. 







 

¹ Für die jüngeren Leserys: "Presse, Funk und Fernsehen" ist eine Floskel aus der späten Steinzeit / frühen Bronzezeit. "Presse" bedeutet: Man erhielt Text-Nachrichten, die auf zermatschtes Holz gepresst wurden. Viele konnten das sinnentnehmend lesen, teilweise sogar Langtext (mehr als 100 Zeichen, keine Emojis[!])
"Funk" bedeutet ... äh ... ach, vergiß es!

"Bekannt aus Presse, Funk und Fernsehen" bedeutet: "Voll die mega-vielen Clicks auf Insta und Tiktok."






Sonntag, 18. Mai 2025