Erstaunlicherweise hat das britische Volk einem Mann die Macht übertragen, der nachweislich machtgeil, narzisstisch, verlogen und opportunistisch ist. Trump wird wahrscheinlich auch wiedergewählt werden, und viele andere Noch-Demokratien sind ja augenscheinlich auch ganz wild darauf, in freien, gleichen und geheimen Wahlen die Möglichkeit zu freien, gleichen und geheimen Wahlen abzuschaffen und / oder sich von populistischen Egomanen regieren zu lassen.
Ich habe keine Lust mehr, mich über derlei aufzuregen.
Aber ich muss endlich aufhören, an dem Idealbild der Demokratie festzuhalten. Dass da nämlich verantwortungsbewusste Bürger*innen, die auf die eine oder andere Weise klug und rechtschaffen sind, nach bestem Wissen und Gewissen die politische Macht in die Hände von klugen, gerechten, ethisch sattelfesten, freiheitlichen, uneigennützigen Menschen legen, auf dass diese sie, die Macht, zum langfristgen Wohl des Staates und der ganzen Menschheit einsetzen.
Demokratie funktioniert nur, wenn man dieses Ideal zumindest anstrebt. Das bedeutet, Verstöße dagegen müssten gesellschaftlich sanktioniert werden. Werden sie aber nicht. Im Gegenteil.
Die Ist-Analyse zeigt vielmehr auf Seiten des Wahlvolkes zunehmende Verblödung, Verrohung, Verantwortungslosigkeit und "Wähl'-Dich-reich"-Mentalität und seitens der Plittikörr die ewige Bestätigung des Spruches, dass jene, die am meisten nach der Macht streben, am ungeeignetsten seien, sie auszuüben.
Wiewohl ich diesen Ist-Zustand kognitiv erfassen und verbalisieren kann, bin ich emotional noch längst nicht so weit. Wider besseren Wissens halte ich an der Freiheitlich-demokratischen Grundordnung fest. Das liegt vor allem daran, dass ich keine bessere Idee habe. Churchills Wort gilt: "Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, abgesehen von allen anderen."
Können wir nicht, bitte, versuchen, wieder näher an das Ideal heranzurücken?
Für die Macht findet sich IMMER ein Arschloch.