Samstag, 22. Juni 2024

Nach-Urlaubs-Gedanken


So, Urlaub ist vorbei. Ich habe einen wunderschönen, verwunschenen Ort kennengelernt, einen echten Geheimtipp, der Geheimtipp bleiben soll und ergo nur privatim weiter beschrieben wird.

Und sonst?

Ich stelle wenigstens eine (in Zahlen: "1") positive Spätfolge der Europa-Wahl fest: Meine auf diesem Blog schon oft thematisierte Angst vor den Enkel-Fragen hat sich definitiv erledigt. Juhu. 

Eine junge Generation, die sich so erbärmlich dumm und unverantwortlich und überproportional an die Rechten rangeschmissen hat, die so vollständig überhaupt nicht kapiert hat, dass und was insbesondere wir Doitschen aus der Geschichte zu lernen haben, eine solche Generation hat definitiv das Recht verloren, den Boomern im Allgemeinen und mir im Besonderen vorwurfsvolle Fragen nach dem "How-dare-you"-Schema oder nach dem "Warum-habt-Ihr-nicht"-Schema zu stellen.

Jaaa, und jetzt werden alle 16- bis 30-Jährigen natürlich aufschreien, wie furchtbar unfair ich hier die Rechtslastigkeit und Borniertheit verallgemeinere und dass es doch nur 16, 18 oder 20 % der jeweiligen Kohorte waren, die AfD gewählt haben, und dann werde ich sagen: "Ja und? Glaubt Ihr denn, dass Eure dümmlich-arroganten Scheiß-Verallgemeinerungen der bösen Boomer auch nur ein klitze-bisschen weniger unfair waren und sind?!" 

Und vielleicht, ganz vielleicht, kommen wir dann zu dem gemeinsamen Entschluss, dass arrogante Überheblichkeit und Generationenkonflikte unter den verbliebenen Aufrechten keine guten Strategien sind, um den Fascho-Bratzen of any colour and any kind Paroli zu bieten.

Ich hoffe und wünsche es so sehr.

Und sonst noch?

Ich habe zu viele nette und kluge Menschen kennengelernt, die einerseits über die täglich konkreter sich manifestierenden Folgen des anthropogenen Klimawandels in ihrem direkten Umfeld besorgt sind, die aber andererseits kaum den Bogen zur Notwendigkeit der Änderung eigenen Verhaltens schlagen. 

Bedauerlicherweise muss ich mich da teilweise einschließen: Auch ich könnte noch viel radikaler meinen Ressourcen-Verbrauch einschränken. Faulheit und Bequemlichkeit hindern mich - und  natürlich die Fallstricke des hyperbolischen Diskontierens

Wir werden es nicht schaffen.



Reste einer Baum-Schutthalde. Die Einheimischen bedauern das Absterben ihrer Wälder natürlich, sagen aber, schuld sei der Borkenkäfer, der alle 160 Jahren massenhaft aufträte. Eine Verantwortung des Menschen wird, wenn überhaupt, nur in einem ganz großen, ganz abstrakten Rahmen anerkannt - so abstrakt, dass die Frage nach je individueller Verhaltensänderung sich kaum stellt. 










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