Ursprünglicher Plan war, heute den Flohmarkt auf dem ehemaligen Fliegerhorst OL zu besuchen. Musste dann aber feststellen, dass die Veranstalter mittlerweile 2 Euro Eintritt verlangen und dass man diesen Betrag dann bei den Fressbuden ggfs. wieder verrechnen kann - vorausgesetzt, man kauft da was.
Irgendwem reichten also die üblichen, schlichten Standgebühren nicht mehr. Mag sein, dass die Händler:innen durch diese Gebühren ihre Profite unzulässig geschmälert sehen, mag sein, dass die Fressbuden-Betreiber:innen ihre Umsätze maximieren wollen, und vielleicht will die dahinterstehende Firma, die "Marktveranstaltung Janssen GmbH", einfach die Gewinnspanne an die Obergrenze ausdehnen. Wahrscheinlich treffen alle drei Annahmen zu. Papa Marx sagte: „Das Kapital hat einen Horror vor der Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit."
Dumm nur, dass Flohmärkte für mich vor allem den Reiz haben, ein klitzebisschen anarchisch und ein klitzebisschen anti-kapitalistisch zu sein. Es sind idealerweise Orte, an denen mensch Sachen tauschen kann, die mensch nicht mehr braucht, die Anderen aber nützlich sein und / oder Freude machen können. Flohmärkte zum Verfolg persönlicher Profit-Interessen zu prostitutieren, hielt ich schon immer für einen ganz falschen Ansatz, und Anbieter, deren Auslagen allzu kommerziell ausgerichtet sind, meide ich.
Die angenehmsten Deals habe ich an Ständen und mit Menschen, wo es deutlich nicht in erster Linie um Geld, sondern um Austausch, um nachhaltige Nutzung von Gebraucht-Sachen und um gleichgesinnte Solidarität geht. Die "Flohmaxx"-Betreiber machen allerdings eindeutig klar, dass diese romantisch-idealistische Weichspül-Kacke bei Ihnen keinen Ort (mehr) hat.
Lessons learned. Dann mach' ich eben 'nen Waldspaziergang.
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