Samstag, 29. April 2023

Eine KI macht keine Fehler!

 

Es ist wichtig, in dieser Sache ganz präzise zu formulieren: Programme wie ChatGPT, Midjourney  und andere sogenannte "Künstliche Intelligenzen" sind Dialogsysteme, die von Menschen programmiert wurden. Wiewohl diese Programme selbstlernfähig sein sollen, stellen sie keine ethischen Entitäten dar, das heißt, sie können nur gut oder schlecht programmiert sein und entsprechend passende oder unpassende Ergebnisse liefern, aber sie können keine Schuld auf sich laden, keine Verantwortung übernehmen, kurz: keine Fehler machen.

Wenn also irgendein Dödel das Selberdenken und / oder eigene Kreativität zu anstrengend findet und sich eines Denk-Surrogates bedienen muss, um überhaupt irgendwas auf die Kette zu kriegen, und
wenn besagter Dödel dann auch noch so großkotzig ist, das von einer Software generierte Ergebnis als eigene Geistesleistung auszugeben und
wenn ebendieser Dödel dann auch noch den Arsch in der Hose hat, das Ganze global zu veröffentlichen und
wenn sich dann herausstellt, dass das Alles eine riesengroße Moppelkotze ist,
dann sollten wir doch, bitteschön, nicht behaupten, die KI habe Fehler gemacht!

Merke: Keine Maschine und keine Technik nimmt Dir auch nur ein Fitzelchen Verantwortung ab! Und wenn Du meinst, Du müsstest mit hochkomplexen und machtvollen technischen Systemen rummachen, dann steigt natürlich auch der Anspruch an Deine Eigenverantwortung. Falls Du damit nicht klarkommst, falls Du also die Ergebnisse nicht kontrollieren, ihre Richtigkeit nicht garantieren kannst und / oder Zweifel hast, dann lass einfach die Finger davon.




(Still aus "Dr.Seltsam ...", 1964)







Freitag, 28. April 2023

(Bio-)Diverse Raisonnements

 
Jestern fliejen. 

Hoffnungsvolles Zeichen: Es gibt Leute, die begriffen haben, dass ein Bach / Flüsschen / Fluss mehr ist, als der Wasserkörper. Im untigen Beispiel kann das Wasser, durch die Mäander verlangsamt, durch einen vermutlich ziemlich bio-diversen Schilfgürtel fließen. Aus der Luft sieht es aus, als wäre hier ein ehemaliger Entwässerungsgraben renaturiert worden.



Gegenbeispiel: Das Fließgewässer links soll nur möglichst effizient Wasser abtransportieren. Die Mäander dienen nur dazu, industriekonforme, d.h. möglichst große, möglichst rechteckige Nutzflächen zur maschinellen Bearbeitung zu erhalten. Dünger und Pestizide suppen von den Feldern ungefiltert in den "Fluss" und dann ins Meer, das oben im Bild erkennbar ist. Ein winzig-wenig Biodiversitäts-Öko-Hoffnung bietet die Fläche unten rechts. 



Wenn man's nicht ganz blöd anstellt, lassen sich Fließgewässer neben der rein profitorientierten industriellen Nutzung wenigstens teilweise sinnvoll strukturieren. Der Schilfgürtel hier an der Huntemündung bei Elsfleth sieht doch gut aus.



Und dann fiel mir auf: Wenn man so eingemummelt und mit Helm und Mikro und Trallala unterwegs ist, das macht schon was mit einem. Also, es war natürlich nicht Alles gut, was der Vader gemacht hat, ich will das gar nicht verteidigen. Aber man muss auch mal den Kontext sehen. Wer selbst nie in der Situation war, kann da eigentlich gar nicht mitreden ...









Mittwoch, 26. April 2023

Ganz mieses Gefühl mal wieder ...


Soso, tagesschau.de meldet, dass die Bundeswehr meldet, dass drei russische Flugzeuge von doitschen Jagdflugzeugen über der Ostsee abgefangen wurden. Puuh, das klingt ja nach einer haarscharfen Sache, nach aufregenden Luftkämpfen wie in "Top Gun", und die bösen Russkis wurden in ihre Schranken verwiesen, und "wir" haben gewonnen! 

Richtig ist, dass ein Twitter-Account "Team_Luftwaffe", wer immer das ist, auf Twitter folgenden Text abgesetzt hat:

"Aufklärungsflieger abgefangen. 🇩🇪 und 🇬🇧 #Eurofighter wurden alarmiert, um 3 Militärmaschinen zu identifizieren. Die zwei SU-27 Flanker und eine IL-20 aus 🇷🇺 flogen erneut ohne Transpondersignal im int. Luftraum über der Ostsee." Folgen drei Fotos der Flugzeuge.

Um das Ganze kurz aufzulösen: Derartige Begegnungen im internationalen Luftraum sind weltweit Tagesgeschäft, und niemand hat beispielsweise darüber berichtet, dass die Amis Anfang März d.J. drei atombombenfähige Bomber B52H über die Ostsee Richtung Russland geschickt haben, wo sie dann auch von Jagdflugzeugen, russischen diesmal, abgefangen wurden. "Abfangen" heißt: Hinfliegen und identifizieren und zeigen, dass man da ist. Das sind kleine, dumme und teils dreckige und missverständnisanfällige Spielchen, global gespielt an allen Grenzen der internationalen Lufträume.

Ein Transponder ist ein kleines Funkgerät, das eine Signatur sendet, mit der Fluglotsen Dich identifizieren können. Es gibt Lufträume, in denen Transpondernutzung nach internationalem Luftrecht vorgeschrieben ist, aber internationale Lufträume gehören nicht dazu ¹.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Russen haben nichts Bösen gemacht, sie haben nicht mal was Ungewöhnliches gemacht. Sie sind mit einem Flugzeug, das 1969 entwickelt wurde und heute zur signalerfassenden Aufklärung eingesetzt wird, über die Ostsee geflogen, begleitet von zwei eigenen Jägern. Unsere AWACS rauschen täglich am russischen Luftraum entlang und mach da prinzipiell exakt dasselbe.

Frage: Warum macht die Tagesschau daraus durch irreführende Inhalts-Verkürzungen eine top-gun-adäquate Meldung, während andere Portale diesen Vorfall nicht mal erwähnenswert finden? Ich habe immer mehr das Gefühl, einigen Medienfuzzies liegt viel daran, uns in einer kriegerischen / kriegsbefürwortenden Stimmung zu halten. Kann man sowas "Kriegspropaganda" nennen? Aber ja, man kann!

"Man spürt die Absicht und man ist verstimmt." Goethe



(via wiki commons)

Business as usual.




¹ Mein kleines Flugzeug hat nicht mal einen Transponder, weil ich schlicht nicht in Lufträumen unterwegs bin, in denen sowas erforderlich ist.



Nachtrag: Jetzt, eine Stunde später, steht dieselbe belanglose Nachricht als angebliche Reuters-Meldung auf der Seite des Guardian. Und die Quelle ist nicht mehr der ominöse Twitter-account "Team-Luftwaffe", sondern "Germany". Wir sehen: Kriege passieren nicht, Kriege werden gemacht!




Samstag, 22. April 2023

Der ausweichliche Nebel des Grauens

 

Was für ein Durcheinander! Wer für Frieden ist, ist für Putin und die AfD. Das Gebot der Stunde ist, die Goebbel'sche Frage nach dem totalen Krieg ¹ ebenso orgasmisch und massenhaft und massenkonform jubel-brüllend zu bejahen, wie vor 80 Jahren. Gefordert wird dies aber nicht von Alt-Nazis, sondern seitens Leuten, die ... ja, was eigentlich? ... irgendwie für irgendeine Art von Freiheit einzutreten behaupten, einer Freiheit, die nur durch massenhaften, höchst-technisierten Mord und Totschlag zu erreichen sei.

Und Zweifel an dem ohnerrschötterlichen Willen ² zum Endsieg über das Reich des Bösen werden schärfstens sanktioniert und werden auch gar nicht laut, obwohl wir doch so eine frei Presse und, ach, so soziale Medien haben.

Es fühlt sich Alles vollkommen falsch an. Die Wahrheit ist pervertiert und begraben unter einem Haufen propagandistischer Kackscheiße, die von ausnahmslos allen Beteiligten aller Seiten über sie ausgegossen wird ...  

Das sind nicht die Klagelieder eines alten Sacks, dem die dementia senilis die Welt als zunehmend unüberschaubar erscheinen lässt, sondern es sind die Klagelieder eines alten Sacks, den allmählich Hoffnung und Kraft verlassen, gegen das Stakkato hegemonialer, staatlicher, halb-staatlicher und privatwirtschaftlicher Lügen und Partialinteressen anzutreten und der an der Dummheit und / oder dem Schweigen und / oder dem militär-besoffenen Herumgröhlen der Mehrheit verzweifelt.  


(via wiki commons)
Der Wahnsinn der Sportpalastrede vom 18.02.1943 hatte wenigstens etwas Geordnetes.
Goebbels' Hassrede ist furchtbar, aber analysierbar.
Die Diskurse um den Ukraine-Krieg sind hingegen völlig anti-rational,
und wir müssen annehmen, das ist propagandistisch beabsichtigt.









¹ "Die Engländer behaupten, das deutsche Volk wehrt sich gegen die totalen Kriegsmaßnahmen der Regierung. Es will nicht den totalen Krieg, sondern die Kapitulation. (Zurufe: Niemals! Niemals ! Niemals !) Ich frage euch: Wollt ihr den totalen Krieg? Wollt ihr ihn, wenn nötig, totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt noch vorstellen können?

Goebbels J.: "Sportpalastrede; 18.02.1943

² Hier in anderem Kontext, aber demselben Framing: Hitlers Rede zum "Kampftag der Arbeiterklasse"; 01.05.1933 




Sonntag, 16. April 2023

Man gewöhnt sich so schnell.

 

Zugegeben, ich eiere auch herum, wenn es um die Frage geht, ob KI Fluch und / oder Segen ist. Andererseits habe ich mich längst an die Annehmlichkeiten z.B. von Übersetzungsprogrammen gewöhnt. Das merke ich immer dann, wenn diese kleinen, unauffälligen Helferlein einmal nicht zum erwarteten Ergebnis führen. 

Rein aus Neugierde habe ich diesen chinesischen? japanischen? Text aus Mastodon übersetzen lassen.



 

Das Ergebnis war jetzt nicht so ... wie soll ich sagen?





Mir ist schon klar, dass die Übersetzung von Ideogrammen in doitsche Lautschrift technisch nicht so ganz einfach ist, und irgendwie ist es auch beruhigend, dass KI noch reichlich banale Grenzen hat. Aber ich finde es selbst bemerkenswert, dass und wie ich auf so ein Nicht-Funktionieren, so ein Nicht-sofort-bedient-werden reagiere.








Donnerstag, 13. April 2023

Acta est fabula, plaudite.

 

Ich nehme interessiert zur Kenntnis, dass der Pazifismus der 1980er Jahre nicht mehr zum Markenkern der Grünen gehören soll. Nun gut, die Grünen sind, wie die Linken, für mich nicht mehr wählbar, da ich kaum zu definieren wüsste, was für einer Politik ich da meine Stimme gäbe. Falls jemand eine Partei kennt, die fest auf dem Boden der FDGO stehend glaubwürdige, antikapitalistische Ökopax-Politik betreibt, lasst es mich wissen. 

Was ich in dem Zusammenhang auch interessant fand, war eine mir bislang unbekannte rhetorische Figur, naja, eigentlich ist's nur eine Floskel, die mir neulich bei einer Online-Diskussion zum Thema "Immer mehr Waffen an die Ukraine" entgegnet wurde und die da lautete, man dürfe den "Ukraine-Krieg nicht durch die Brille der 1980er Jahre betrachten". 

Sehr schön! Diese Konstruktion hat mehrere Vorteile:

  1. Man setzt Andersdenkende herab, indem man unterstellt, es fehle ihnen an aktuellem Durchblick (den man für sich selbst so selbstverständlich beansprucht, dass es gar nicht mehr erwähnt werden muss).
  2. Man spart sich jeden Hauch von ernsthafter inhaltlicher Auseinandersetzung.
  3. Man weist sich selbst das Recht zur Meta-Ebene zu, nach dem Motto "Ich bin der große Checker und kann Deine Meinung - d.h.: Deine Irrtümer - in große sozio-historische Zusammenhänge einordnen, Du intellektueller Wurm!".  
  4. Man kann diese Konstruktion auf jeden denkbaren Sachverhalt anwenden:

  • Man darf den heutigen Antisemitismus nicht immer durch die Brille der Wannsee-Konferenz betrachten.
  • Man darf den entfesselten Kapitalismus von heute nicht immer durch die Brille des Kommunistischen Manifests betrachten.
  • Man darf die anthropogene Klimakatastrophe nicht durch die Brille der ausgestorbenen Dinosaurier sehen. ¹
  • Man darf die Wiederauferstehung des Faschismus' heute nicht durch die Brille der 1920er/30er Jahre sehen. ²
  • Man darf einen Atomkrieg heute nicht immer durch die Brille von Hiroshima und Nagasaki sehen.
  • Man darf Trump, Erdogan, Putin, Orban, Kim Yong Un nicht durch die Brille von Mussolini und Hitler sehen. 
  • - etc.

Kurz: Nur weil's früher schon scheiße war, ist das kein Grund, es nicht zu wiederholen.

Nur ewig-gestrige Boomer glauben, man müsse aus der Geschichte lernen.



(Bundesarchiv Bild 183-R69919, KZ Auschwitz, Brillen.jpg - via wiki commons)

Man darf Konzentrationslager nicht immer nur durch die Brillen der Insassen sehen.
(Sonst machen Diktaturen irgendwann gar keinen Spaß mehr.)




¹ Ok, diese Metapher ist ziemlich schräg ...  


² Das haben die regierenden italienischen Faschisten inhaltlich tatsächlich gesagt. 

Montag, 10. April 2023

Screwing for Virginity

 

Ich habe es restlos satt, als Putin-Versteher, Feigling, Egoist, Verräter, AfD-Sympathisant, Dummkopf  etc. etc. beschimpft zu werden. Ich bin einfach nur der Auffassung, dass Waffen keinen Frieden gewinnen können, es noch nie getan haben, sieht man von der völligen Vernichtung des einen Gegners durch den anderen ab. 

Aufgrund des Zufalls meiner regionalen Heimat und entsprechenden Sozialisation bin ich kulturell dem nicht-geographischen Westen zugeordnet, habe das auch voll internalisiert und bin viel zu korrumpiert von den Annehmlichkeiten dieser Kultur, dass ich mich davon grundsätzlich würde distanzieren wollen. 

Derzeit bedeutet diese Zuordnung, es wird von mir normativ erwartet, alles, alles, alles restlos gut zu finden, was die ukrainische Führung unter der Ägide der USA gerade macht und plant und fordert. Selbst der Hauch von Kritik, das leiseste Nachdenken über alternative Strategien, wird in einer Weise sanktioniert, die mich befremdet und ängstigt und die ich in dieser aggressiven und totalen Form noch nicht erlebt habe.

Deshalb teile ich hier nochmals mit: Ich bin mit dem Vorgehen Russlands gegen die Ukraine nicht einverstanden.¹ Ich bin mit Putins autokratischen, anti-demokratischen Attitüde nicht einverstanden. Um es schlicht und daher mit den ethischen Kategorien meiner Kindheit auszudrücken: Ich finde auch, dass Putin und seine Leute die "Bösen" sind.

Aber: Ich bin beim besten Willen nicht in der Lage, die Amis und ihre Vasallen, also die NATO, die Ukraine und noch ein paar wirtschaftlich / militärisch minderbemittelte Anhängsel als die "Guten" zu sehen. Ich führe das hier nicht aus, weil es den Rahmen sprengen würde, aber dass die US-Machthaber mit dem Ukraine-Krieg einen Stellvertreter-Krieg gegen Russland führen, haben sie selbst öffentlich bestätigt. 


Fighting for Peace is like Screwing for Virginity.
G. Carlin 


Genug davon. Nun zu einem Gedankenexperiment zur Frage der Waffenlieferungen und der doitschen Ukraine-Unterstützung überhaupt. Stellen wir uns vor, wir schieben der ukrainischen Führung so viele Waffen und Kredite zu, wie diese sich nicht zu träumen wagt. Wir schmeißen die Ukraine mit aller militärischen und logistischen Unterstützung dicht, die überhaupt nur geht, und was wir nicht haben, wird gekauft, coûte que coûte.

Was passiert? Die Ukrainer werfen die Russen zurück. Denkbar.

Werden die Russen sich wehren? Zweifellos. Mit welchem Einsatz werden die Russen sich wehren? Maximal. Auch ABC-Waffen? Das weiß derzeit niemand, ich schätze, nicht mal Putin selbst.

Werden die Russen zulassen, dass sie den Krieg verlieren, dass sie die Krim verlieren, dass ihr Staatsoberhaupt tatsächlich an den IStGH ausgeliefert wird und in einem demütigenden, politisch motivierten Verfahren verurteilt wird, wie irgendein ex-jugoslawischer Milizen-Chef oder ein afrikanischer Stammesführer im Blutrausch? Ich bin kein Experte für Fragen der russischen Seele, habe mir aber sagen lassen, dass die Russen sich immer noch fragen, wie es eigentlich kommt, dass sie zwar den überwältigenden Großteil des Sieges über Nazi-Deutschland erfochten haben, die Amis am Ende aber die größten Benefiziare waren. Soweit ich weiß, sind die Russen sehr stolz und patriotisch. Dass ihr Staatsoberhaupt vor ein Tribunal gezerrt wird, das die USA nicht einmal anerkennen, sondern, im Gegenteil sanktionieren, sehe ich nicht. 

Werden die Chinesen zulassen, dass Russland als aktive Macht geschlagen und gedemütigt auf dem globalen Spielfeld ausfällt? Anders gefragt: Kann es im Interesse der Chinesen liegen, dass die USA Russland ausgeschaltet wissen und sich im Kampf um die globale Hegemonie ausschließlich gegen China fokussieren können? Äääähm .... nö!

Blablabla. Auf diese Weise könnte man ewig weiterdenken. Aber das überlasse ich den geneigten Leser*innen. Ich sehe zwei Zukunfts-Szenarien: 

1. Big Baddabooom. Konventionelle Niederlage Russlands zeichnet sich ab => Atomwaffen-Einsatz, erst taktisch, dann eskalierend => Eingreifen der NATO => Eingreifen Chinas =>
Variante 1.1 => Ukraine platt, Russland weitgehend platt, viele Millionen Opfer. Russland wird militärisch besetzt, die Bodenschätze können endlich an den US-Börsen verscherbelt werden. US-Unternehmen verdienen sich dumm & dusselig, amerikanische Hegemonie über den gesamten Planeten. 
Variante 1.2 => Ukraine platt, Russland weitgehend platt => Um die US-Hegemonie über den Planeten zu verhindern, folgt der interkontinentale Atomkrieg. Feierabend.

2. Die Amis werden der ukrainischen Führungs-Camarilla irgendwann den Hahn abdrehen und mit Drohungen und exorbitanten persönlichen Bestechungsgeldern zu irgendwelchen Kompromissen treiben. Da Biden widerwillig der Lieferung von Abrams-Panzern zustimmen musste, dies aber auf Spätherbst datiert hat, kann man schließen, dass der Krieg am Ende der Sommerfeldzüge endet, so dass - was ein Pech - die Abrams gar nicht erst verschickt werden müssen... 

Ganz sicher ist in jedem Fall: Was die doitsche Regierung und / oder die EU macht oder will, wird überhaupt keine Rolle spielen. 

Ich bleibe dabei: Immer mehr Waffen werden nur immer mehr Leid verursachen, aber keine stabile Friedenslösung. Zu liefern, um den Russen eigene Entschlossenheit zu demonstrieren, nach dem Motto: "Man darf die Angst nicht zeigen!", bringt nichts, weil die Russen das Spiel auch spielen. Sowas führt allzu leicht zu einem Show-down, den hinterher niemand gewollt hat.



(verändert via wiki commons)

Ich bin so blöd! Ich kann mir einfach nicht merken,
wer bei der Ballerei beim OK Corral die Guten und wer die Bösen waren.  





¹ Ja, das sind dürre Worte, denn sie schließen nicht nur die militärische Aktion, sondern auch alle in dem Zusammenhang begangenen Menschrechtsverletzungen ein, in jedem Fall sehr viel menschliches Leid. Ich habe seit Monaten das Gefühl, ich müsse, wenn es um den Russland-Ukraine-Konflikt geht, immer ein schrecklich übertriebenes Betroffenheits-Vokabular auffahren, sofern es die ukrainische Seite betrifft.. Wenn's hilft: Ich finde das schlimm! Ganz schlimm!! Furchtbar, furchtbar schlimm!!! Wie kann man nur!? Alle Russen sind Barbaren, Kannibalen, Schlächter, Toifel, Schurken bla, bla, bla ... Habe ich das Leid irgendeines betroffenen Menschen jetzt gemindert? 






Sonntag, 9. April 2023

FrOhe Oustahn!

 
Ostersonntäglicher Abendflug. Natürlich genieße ich nach dem Wintergrauen das Grün der Wiesen ...



... aber man täusche sich nicht: Ich fliege über sogenannte "ausgeräumte Landschaften", eigentlich reine Industrieflächen. Im Hinblick auf Artenschutz und Biodiversität eher totes Terrain als Naturfläche.






Zugegeben: Die Aus- und Anblicke sind trotzdem sehenswert.





Was für eine interessante Farbe. Gar nicht das übliche Blau / Grau. Wie es wohl dazu kommt?






Ach, ich vergaß: Es ist Ostern, und die Leute entsorgen ihre Gartenabfälle. Was für ein Glück, dass Christi Leiden auch dafür sorgt, dass dieses bescheuerte Ritual nicht in der globalen CO₂-Bilanz auftaucht. 







Dienstag, 4. April 2023

SUV ist ein Mindset

 

Ich bin weit davon entfernt, eine bombenfeste empirische Basis zu haben, aber ich habe immer mehr Indizien dafür, dass SUV-Fahrer*innen nicht einfach nur deshalb Vollidioten sind, weil sie wider alle Vernunft unnötig große, schwere, pompöse Autos fahren, sondern, weil sie darüber hinaus eine Grundhaltung pflegen, die man näherungsweise so zusammenfassen kann:

"Die Allgemeinheit interessiert mich einen Dreck, ich bin krankhaft narzistisch und das ist gut so, und ich scheiße Euch alle zu mit dem Geld, von dem ich viel zu viel habe, um es je mit eigener Leistung verdient zu haben. Rücksichtnahme ist nur was für kleingeistige Loser-Arschlöcher, ich hingegen bin so wichtig, so toll und so einzigartig, dass ich natürlich ANSPRUCH auf zwei Parkplätze habe. Mein Ressourcen-Verbrauch ist mit fünf verbrauchten Erden eher noch zu gering, um meiner wahren Bedeutung gerecht zu werden. Diese ganze Öko- und Neid-Debatte könnten wir uns sparen, wenn die Loser-Arschlöcher dieser Welt, sprich: Alle außer ICH, sich ein bisschen mehr einschränken würden - so, wie es ihrer marginalen Bedeutung gebührt ..."


(Heute auf dem vollen Supermarkt-Parkplatz)

Was ich eigentlich fragen wollte: Warum kriegen Leute, die solche Autos fahren, die so parken und die so denken, eigentlich nicht regelmäßig von einer empörten Mehrheit die Fresse poliert? Das ist - ich meine das ernst und völlig unironisch - KEIN Aufruf zur Gewalt! Aber mich wundert schon, was wir uns von einzelnen gefallen lassen.