Was für ein Durcheinander! Wer für Frieden ist, ist für Putin und die AfD. Das Gebot der Stunde ist, die Goebbel'sche Frage nach dem totalen Krieg ¹ ebenso orgasmisch und massenhaft und massenkonform jubel-brüllend zu bejahen, wie vor 80 Jahren. Gefordert wird dies aber nicht von Alt-Nazis, sondern seitens Leuten, die ... ja, was eigentlich? ... irgendwie für irgendeine Art von Freiheit einzutreten behaupten, einer Freiheit, die nur durch massenhaften, höchst-technisierten Mord und Totschlag zu erreichen sei.
Und Zweifel an dem ohnerrschötterlichen Willen ² zum Endsieg über das Reich des Bösen werden schärfstens sanktioniert und werden auch gar nicht laut, obwohl wir doch so eine frei Presse und, ach, so soziale Medien haben.
Es fühlt sich Alles vollkommen falsch an. Die Wahrheit ist pervertiert und begraben unter einem Haufen propagandistischer Kackscheiße, die von ausnahmslos allen Beteiligten aller Seiten über sie ausgegossen wird ...
Das sind nicht die Klagelieder eines alten Sacks, dem die dementia senilis die Welt als zunehmend unüberschaubar erscheinen lässt, sondern es sind die Klagelieder eines alten Sacks, den allmählich Hoffnung und Kraft verlassen, gegen das Stakkato hegemonialer, staatlicher, halb-staatlicher und privatwirtschaftlicher Lügen und Partialinteressen anzutreten und der an der Dummheit und / oder dem Schweigen und / oder dem militär-besoffenen Herumgröhlen der Mehrheit verzweifelt.
Goebbels' Hassrede ist furchtbar, aber analysierbar.
Die Diskurse um den Ukraine-Krieg sind hingegen völlig anti-rational,
und wir müssen annehmen, das ist propagandistisch beabsichtigt.
¹ "Die Engländer behaupten, das deutsche Volk wehrt sich gegen die totalen Kriegsmaßnahmen der Regierung. Es will nicht den totalen Krieg, sondern die Kapitulation. (Zurufe: Niemals! Niemals ! Niemals !) Ich frage euch: Wollt ihr den totalen Krieg? Wollt ihr ihn, wenn nötig, totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt noch vorstellen können?
Goebbels J.: "Sportpalastrede; 18.02.1943
² Hier in anderem Kontext, aber demselben Framing: Hitlers Rede zum "Kampftag der Arbeiterklasse"; 01.05.1933
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank für Ihren / Deinen Kommentar