Freitag, 28. Oktober 2022

Vokabelsammlung: Nachhaltigkeit, Konsum, Feinde und Online-Texten


Indiz für nachhaltiges Leben: Wenn der Stoff Deiner Unterhose durch jahrelange Benutzung und entsprechend zahlreiche Waschgänge so spröde geworden ist, dass er beim Anziehen zerreißt.

Konsumklima: Immer wieder überrascht mich, was für ein Aufwand, nein: Hokuspokus, um die Messung dieses völlig subjektiven, undefinierten und undefinierbaren Begriffs gemacht wird. Finanzer und Marketing-Fuzzies sollten sich bitte klar machen, dass im Unterschied zu ihnen richtige Menschen von Monat zu Monat nur über begrenzte finanzielle Mittel verfügen. Wenn von dieser je fixen Summe mehr für die Energie draufgeht oder von der Inflation aufgefressen wird, dann können diese Menschen weniger für sonstigen Flausch ausgeben. 

Richtige Menschen haben auch - anders als Banken - nicht das Recht, Geld einfach in die Welt zu zaubern und sie haben - anders als Bauern oder Konzerne - auch keine Lobby, die dafür sorgt, dass die Allgemeinheit dafür zahlt, wenn sie wieder mal beschissen gewirtschaftet haben. 

Also, Ihr Konsumforscher*innen, auch, wenn das jetzt Euer Geschäftsmodell gefährdet, muss ich Euch die banale Mitteilung machen, dass Kaufkraft einen absoluten und eng begrenzten Wert hat. Man kann daran herumzerren, wie an der vielbeschworenen zu kurzen Bettdecke. Eine grundsätzliche Änderung erreicht man dadurch nicht.    

Feind: "Wer seine Feinde für böse hält, ist selbst ein Feind." stellte Lu-Tze (oder werauchimmer) vor 2.500 Jahren (oder wannauchimmer) fest. Ich bitte die*den geneigte*n Leser*in um Prüfung folgender These: Sachverständige Militärs und fachkundige Journaille sprechen bei militärischen Konflikten stets von "Gegnern". Politische und religiöse Fundamentalisten und ihre berichterstattenden Speichellecker sprechen von "Feinden". 

Online-Texten: Lese gerade ein interessantes Buch zum web-gerechten Texten. Stelle fest, dass ich auf diesem Blog Vieles falsch mache. Zu lange Texte, zu wenig Bilder, zu verschachtelter Satzbau, zu komplexe Sachverhalte usw. Das tut mir leid, aber ich bestehe darauf, Sprache so einzusetzen, dass sie mein Denken bestmöglich abbildet. Ich will niemandes Eye catchen, niemanden teasen und niemanden überrumpeln, etwas zu lesen, was ihr*ihm eigentlich zu lang, zu schwierig und / oder zu egal ist.  

Das Buch ist trotzdem empfehlenswert, weil man ja wissen will, welche Tricks die Marketing-Fuzzies benutzen, um uns zu beeinflussen.



(1927? - via wiki commons)
Nein, kein Vorläufer von Airbus.
Nur der Beweis, dass es nicht so ganz viele wirklich neue Ideen gibt.








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