Mangels anderer Ferienlektüre lese ich gerade zum zweiten Mal Cixin Lius "Dunklen Wald", einen Zukunftsroman. Da taucht dann unter anderem die Vision einer gewaltigen Weltraumflotte auf, die organisatorisch in ein chinesisch-asiatisches, ein russisch-afrikanisches und ein nordamerikanisch-europäisches Kontingent aufgeteilt ist.
Kein Vorwurf an den Verfasser, der den Text 2008 erstveröffentlichte, aber beim diesmaligen Lesen dachte ich: "Nee, mein Lieber, da hat die Realität Deine Utopie bereits überholt. Kaum plausibel, dass US-Amerika in naher Zukunft noch irgendwes Verbündeter ist, jedenfalls nicht der Verbündete der demokratischen Staaten Europas."
Es ist eine spannende Erfahrung, sich mit Zukunftsvisionen auseinanderzusetzen. Man spürt ganz intuitiv, was stimmig ist und was nicht. Ganz sicher ist: Die US of A taugen nicht mal mehr literarisch-fiktiv für eine Rolle als good guy.
Und woran denken wir, wenn wir "Ami go home!" denken?
Aktuelle Ergänzung: Die russische Propaganda ist zwar unerträglich dumm und primitiv und eine Beleidigung des Intellekts, aber wenn sie Grund zur Freude hat, steht sie ganz offen dazu. Wer will's ihnen verdenken?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank für Ihren / Deinen Kommentar