Freitag, 6. Januar 2017

Gute, alte Sandkisten-Ethik


Jrade jutes Buch jelesen: "Lebensmittel-Lügen", hrsg. Verbraucherzentrale NRW. Kurzjefasst: Wo immer möglich sind Hersteller, Zwischenhändler und Einzelhändler darauf aus, uns beim Kauf unserer Lebensmittel mit irreführenden Angaben zu betrügen. Gesetzliche Bestimmungen, die zum Schutz der Verbraucher vor der perversen Profitgier dienen, werden von den Unternehmen weit über die Bruchgrenze hinaus gedehnt oder von deren Lobby schon im Ansatz abgewürgt.

Das sind zwar keine so ganz neuen Erkenntnisse, aber in der Gesamtschau brechreizerregend. Die Einzelheiten kann man nachlesen oder auf lebensmittelklarheit.de zeitnah mitverfolgen.

Was mich am meisten beschäftigt, ist die Frage, warum wir derartiges, völlig unethisches Verhalten einfach so hinnehmen. Wir zucken ja schon nicht mal mehr ratlos mit den Schultern, wenn uns gesagt wird, dass uns da eine ganze Branche bescheißt. Früher, im Sandkisten-Alter, da hatten wir alle doch eine ganz klare und einfache Einstellung zu Leuten, die immer nur lügen. Früher, da waren solche Leute ganz schnell untendurch, aber sowas von! Und wenn einer log, nicht nur, um sich interessant zu machen, sondern, um sich auf unsere Kosten zu bereichern, dann war das richtig, richtig schlimm.

Warum ist das heute nicht mehr so? Wann verlieren wir diesen klaren, einfachen, schlüssigen Zugang zur Ethik? Warum verachten wir Marketing-Fuzzies, Konzerne und Plittikörr nicht so, wie sie es verdient haben? Warum registrieren wir nicht mal mehr, dass Derartiges verachtenswert ist?



(Bäckertaufe - verändert via wiki commons)




(...)
Good thing where have you gone?
(Doo-doo-doobie-doo)
My good thing, you've been gone too long
(Good thing, doo-doo-doobie-doo)
Good thing
(...)

(Fine yong Cannibals)



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