Über die wirklich würdelosen und peinlich demaskierenden Ausflüsse der führenden Euro-Plittikörr in Bruxelles in Sachen Flüchtlings-Krise tauchen - wieder mal - die Unkenrufe vom zerbrechenden Europa auf.
Nee, ich glaub' da nicht dran, das Europa zerbricht. Jedenfalls nicht das Europa, das in meiner ganz unreflektierten, unkognitiven, unlogischen, unhistorischen, prärationalen Wahrnehmung von "Europa" existiert. "Mein Europa" ist da, wo ich mich als Europäer zu Hause fühle, und ich fühle mich da zu Hause, wo die Menschen so ähnlich ticken, wie ich. Sevilla zum Beispiel. Oder Vaxjö. Oder Lille. Oder Tallinn. Alles Orte in Ländern, in die ich mich schmerzfrei, ja lustvoll, einleben könnte. Sprache, Sozialversicherung, Job - das sind doch alles Dinge, die sich regeln lassen.
Und dann gibt es andere Orte, da ticken die Menschen offenbar ganz anders, da wüsste ich, dass es mir nicht so leicht fiele, mich da einzuleben. Dazu gehören die meisten Länder des ehemaligen Warschauer Paktes, aber z.B. auch Bayern, Schweiz, Österreich, Sachsen, Köln, Balkan etc.
Jaja, mein "gefühltes" Europa hat vielleicht viel damit zu tun, dass ich ein Kalt-Kriegs-Kind und auf Westeuropa fixiert bin, aber wenn ich mir die Regierungs-Knallköppe in Polen und Ungarn und sonstwo anschaue, wenn ich mir anschaue, wie die mit Demokratie, Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde umgehen und wie unaufgeklärt die Menschen sich dort in freien, gleichen und geheimen Wahlen mit sabbernder Geilheit immer mehr selbst entmündigen, dann muss ich - aller political correctness zum Trotz - konstatieren, dass das einfach nicht "mein Europa" ist, jedenfalls kein Europa, mit dem ich identifiziert zu werden wünsche.
Nein, Europa zerfällt nicht. Aber unter dem Druck der Ereignisse wird allzu deutlich, wer natürlicherweise dazugehört, trotz aller notwendigen Auseinandersetzungen, und wer irrtümlich bei der Konstruktion der EU einfach dazugekauft und dazu-taktiert wurde, wer sich aus rein egoistischen Motiven reingequengelt und reinerpresst hat und wer mit der Idee der europäischen Solidarität grundsätzlich gar nichts anfangen kann.
Nein, die derzeitige EU ist nicht "mein" Europa. Aber ich lasse mir "mein" Europa auch nicht von Plittikörrn, egal welcher Nationalität, kaputt-taktieren.
(Mein gefühltes Europa - Abb. stark verändert via wiki commons)
GB gehört eigentlich dazu, aber die wollen ja nicht, und das respektiere ich.
Dem Autor ist wohl laut Karte auch ein Hausboot im schwarzen Meer zu fein.
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