Freitag, 15. Februar 2019

Heute nach dem Abrödeln


Heute war mal wieder Fliege-Wetter *. Wegen einer falschen Kameraeinstellung waren alle meine Luftaufnahmen Grütze, aber es gab sowieso nicht viel Erbauliches zu sehen. Alles ist noch ziemlich graubraun, die schüchternen Krokusse und Schneeglöckchen sieht man von oben nicht wirklich.



Beim Abrödeln ** des Flugzeugs gelang mir noch ein schöner Schnappschuss gegen die Sonne.

Besonders gut ist die geometrische Schränkung der Tragfläche erkennbar: Von der Mitte nach Außen wird der Einstellwinkel der Fläche geringer. Sollte der Pilot die Fläche so stark anstellen, dass der Luftstrom abreißt, so geschieht dieser Abriss zuerst in der Mitte. An den Flächenenden, die zum Steuern besonders wichtig sind, bleibt der Luftstrom länger erhalten. Der berüchtigte "Stall" des Flugzeugs kann vermieden werden. Bei modernen Drachentrike-Flächen (s.o.) passt sich die Schränkung der jeweiligen Fluggeschwindigkeit an. Dafür sorgen die speziellen Kunststofflatten, die den Flächen ihre Form geben und definiert flexibel sind.

Das ist eine unauffällige, schlichte Eleganz der Technik, die mich mehr beeindruckt, als ein A380 oder ein Eurofighter. Und ja: Die Zeiten, da solche Flächen aus Maurerplane, Tape und Draht bestanden, sind lange vorbei.



* "Fliege-Wetter" ist im Prinzip das, was man vor über 100 Jahren wohl als "Kaiser-Wetter" bezeichnet hat. Es bedeutet, dass angenehme Flüge möglich sind. "Flugwetter" betrachtet hingegen die meteorologischen Bedingungen aus fliegerischer Sicht. "Flugwetter" ist immer, selbst dann,  wenn es so miserabel ist, dass man nicht fliegen kann. Dümmliche Paradoxie, eigentlich!

** "Gerödel" ist Kleinkram. Funkgerät, Sitzbezug, Kamera baue ich vor dem Flug an (= Aufrödeln) und nach dem Flug wieder ab (= Abrödeln). Auch das Auftanken gehört für mich zum Abrödeln.




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