Montag, 7. November 2016

Ernüchterung - und die Konsequenzen


Mich beschäftigt immer noch der Gedanke aus vorangegangenem Post, dass nämlich seit zwei Jahrtausenden (plusminus) der Profit aus dem globalen Kommerz mit schwachsinnigen Luxusartikeln die entscheidende Triebfeder unserer Geschichte sei und dass alle die dreckigen Machtspiele um Politik und Religion letztlich nur von der Frage befeuert seien, wer diese Profite abschöpft. Die Belege, die Frankopan liefert, sind erdrückend.

Stellt sich die Frage nach Konsequenzen.

Erstens: Traditionelle politische und religiöse Narrative sind entwertet. Am Ende. Im Eimer. Alle.

Zweitens: Kritik an den Infrastrukturen dieses Kommerzes, den Konzernen, den machtgeilen poltischen und religiösen Einzeltätern und Institutionen, ist wirkungslos. Wenn 2.000 Jahre Widerstand so offensichtlich ergebnislos sind, dann sollte man sich vielleicht mal was Anderes einfallen lassen.

Drittens: Wenn wir menschlichem Zusammenleben künftig eine andere Grundlage geben wollen, was wir tun sollten, da die bisherige Grundlage vollkommen unvernünftig ist und ergo unermessliches Leid verursacht hat und weiterhin verursachen wird, und wenn an Institutionen zu rütteln nicht zielführend ist, dann bleibt nur ein Ansatzpunkt übrig: Jede Einzelne und jeder Einzelne. Wir, die Pupsis ganz unten in der Nahrungskette, wir, die 99 Prozent, müssen, ganz einfach, auf den vielen überflüssigen Scheiß verzichten, den wir sowieso nicht ernsthaft brauchen und den wir vernünftigerweise auch nicht wirklich vermissen werden. Wenn mit überflüssigem Luxus kein massenhaftes Geld zu verdienen ist, dann, erst dann, dürfen wir auf Verbesserung unserer Lebensbedingungen hoffen.

Oder, wie mein alter Kumpel Mahatma zu sagen pflegte: "Man soll weder annehmen noch besitzen, was man nicht wirklich zum Leben braucht."

Dazu käme auch, dass wir endlich den krankhaft pervers macht- und geldgierigen Egoisten klar machen, dass wir sie verachten. Ich verstehe bis heute nicht, dass vor allem die ganz armen Schlucker von superteuren Schwachsinnsautos und milliardenschweren Mega-Yachten so leicht zu beeindrucken sind. Korrelieren Armut und Blödheit?

Ein weites Feld ...

Ja, da lachen sie wieder, die ewigen Spießer, und finden das Alles so ausgesprochen naiv. Und das ist gut so: Wenn die Arschlöcher der Welt über diese These NICHT lachen würden, wenn sie stattdessen zustimmend nicken würden, dann würde ich tatsächlich annehmen, da wäre ein grauenvoller Fehler in Mahatmas Gedanken.





(via wiki commons)
Versteht das jetzt nicht falsch:
Die Forderung ist nicht, wieder in den Wald zu kacken, weil das so natürlich ist.
Aber brauchen wir wirklich ein elektronisches Multifunktions-Panel zur vollendet gelungenen Defäkation?






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für Ihren / Deinen Kommentar