Freitag, 10. Juni 2016

Wahlrecht für alle!


Neulich war ja wieder mal ganz kurz die medial gehypte Strohfeuerdiskussion um das Wahlrecht für 16-jährige. Wahrscheinlich losgetreten von der Kohorte fünftklassiger Plittikörr, die zwar einerseits einen unkontrollierbaren Drang zur Macht haben, andererseits aber so unerträglich unfähig sind, dass deren Parteien sie auf definitiv hoffnungslose Listenplätze verbannt haben. Diese Leute würden auch Garnelen das Wahlrecht zusprechen, wenn es denn Bruchteile von Wahlstimm-Prozenten brächte.

Das beste Argument gegen das Wahlrecht mit 16, das ich las: 16-jährige sind für ihr Handeln nur eingeschränkt verantwortlich und ergo nur eingeschränkt strafmündig, sollen aber uneingeschränkt wahlmündig und für die Zukunft unseres Landes (mit-) verantwortlich sein?  Eine unüberwindbare Bruchkante in der Logik.

Gleichwohl: Ich kenne einige 16-jährige, die wohlinformiert sind über staatstragende Dinge und denen ich durchaus zutraute, mit der Verantwortung der Wahlberechtigung kompetent und sorgsam umzugehen. Und ich kenne andererseits eine Menge, eine viel zu große Menge, von 18plus-jährigen, bei denen der Gedanke, sie seien wahlberechtigt, mir eisekaltes Grausen ins Gedärm jagt.

Was also tun?

Führerschein!

Nee, Wählerschein!

Wie wär's denn, wenn wir die nicht zielführende Altersgrenze für Wahlberechtigung komplett abschafften und stattdessen eine einmalige Prüfung einführten, in der die Menschen nachweisen, dass sie wissen, was sie tun und dass sie wirklich im Stande sind, demokratische Prozesse unfallfrei mitzugestalten und mitzubestimmen, ohne sich und andere über Gebühr zu gefährden?

Prüfungsthemen müssten sein: Menschenrechte, Menschenrechte, Menschenrechte, Demokratie, FDGO, Solidarität, Toleranz, Nachhaltigkeit, Grundzüge der Innen-, Außen-, Sozial- und Wirtschaftspolitik, Naturwissenschaft, Geschichte und ein Nachweis, in den wesentlichen politischen Fragen auf einem leidlich aktuellen Stand zu sein.

Und wer meint, sich auf diese Prüfung vorbereiten zu müssen, darf das, solange er oder sie will, jahrelang auf Kosten der Gemeinschaft in extra dafür geschaffenen, vollsubventionierten  Institutionen unter professioneller Anleitung tun.

Wir nennen diese Institution "Schule", und sie steht buchstäblich jedem Menschen offen, und es gibt nur ein einziges Abschluss-Zertifikat, die

"Berechtigung, an allen freien, gleichen und geheimen Wahlen teilzunehmen".


Das bisherige Schulsystem wird ersatzlos gestrichen. Das brauchen wir dann nicht mehr.




(verändert via wiki commons)
Die Nordseegarnele (Crangon crangon). 
Wichtiger Bestandteil des Ökosystems, 
faszinierende Lebensweise, 
außerordentlich wohlschmeckend 
- aber Wahlrecht?
Nö!





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